Motz dein „Zeugnis“ auf!

Zeugnis geben, aber wie? Dieser Artikel soll dir ein paar Tipps geben, die du anderen aus deinem Leben erzählen kannst.
Motz dein „Zeugnis“ auf!

Der Auftrag.

„Zeugnis geben“  ein typischer Ausdruck in frommen Kreisen. Doch was meint dieser kanaanäische Begriff eigentlich? Nichts anderes als seinen Glauben zu bezeugen, also davon zu erzählen, was einem Jesus Christus bedeutet. Leider sehen es laut Statistik ca. 95% aller Christen nicht als wesentlichen Teil ihrer Berufung an, das Evangelium weiterzugeben. Aber können wir denn tatenlos zusehen, dass so viele Menschen um uns  herum verlorengehen? Berührt das noch unser Herz?

Die simple Lösung.

Manch einer denkt: „Ich kann das nicht!“ Aber ist es nicht erstaunlich, dass Gott einen dermaßen wichtigen Auftrag gerade uns unvollkommenen Menschen anvertraut!? Alle, die zu ihm gehören, hat Jesus Christus ausdrücklich zu seinen „Zeugen“ gemacht. Und ihnen dafür extra seinen Heiligen Geist und seine Liebe für andere geschenkt. Nirgendwo steht, dass nur extra-begabte Profi -Christen von Jesus weitersagen sollen. Im Gegenteil: In der Bibel findest du einige, von denen du vielleicht nie gedacht hättest, dass Gott sie für diesen Dienst gebrauchen kann:

Da ist zum Beispiel diese Ausländerin mit dem ziemlich schlechten Ruf und der zweifelhaften Vergangenheit. Sie hatte sich gerade erst für Jesus Christus entschieden und kannte sich kaum in der Bibel aus. Trotzdem wurde sie zur „Top-Evangelistin“ – einfach indem sie ihre Geschichte weitererzählte (Johannes 4,39-45).

Dann war da dieser Blinde. Er wusste so gut wie nichts über Jesus. Dieser Mann erzählte lediglich seine simple Geschichte: „Ich war blind und jetzt
kann ich wieder sehen“. Und genau damit brachte er die Religiösen ganz schön ins Nachdenken (Johannes 9).

Oder guck Dir diesen okkulten und besessenen Mann an. Erst Jesus Christus konnte ihn befreien. Und als Jesus ihn zu seinen Leuten schickt, hatte dieser Typ nicht mehr als „nur“ seine krasse „Bekehrungs“ Geschichte (Markus 5,1-20).

Wie geht’s weiter?

Du hast Sorge, ins Schwitzen oder Stottern zu kommen!? Hier einige Tipps, damit es auch mit dem Nachbarn klappt… und mit den Schulkameraden. Paulus hat die Geschichte seiner Umkehr oft erzählt. In Apostelgeschichte 26,4-23 zum Beispiel beschreibt er sehr eindrücklich die drei Stationen seines Lebens: Sein Leben ohne Jesus Christus (vorher), wie er ihm begegnete (Wende) und schließlich, wie er seitdem lebte (nachher). Sein Schema kann dir bestimmt bei deiner persönlichen Geschichte helfen. Nimm dir einen Zettel und schreib mal auf:

  • Vorher: Wodurch ist dir bewusst geworden, dass du ohne Jesus verloren bist? Haben Sinnlosigkeit oder Beziehungskonflikte, Süchte oder spezielle Sünden deinen Alltag geprägt?
  • Wende: Warum wolltest du mit Jesus leben? Wie hat der Start mit Jesus konkret ausgesehen?
  • Nachher: Wie und wo hat Jesus Christus dich verändert? Was macht dich sicher, ein Kind Gottes zu sein? Wie erlebst du Gott heute?

Mein persönliches Zeugnis

Deine persönliche Geschichte

Auch wenn du nichts Spektakuläres erlebt hast, mit Deiner Story kannst du deutlich machen, wie Jesus Christus an dir gewirkt und in dein Leben ein-
gegriffen hat. Und was es heißt, mit ihm zu leben! Ein Fisch am Rucksack reicht da nicht. Wenn du deine persönliche Lebensgeschichte durchdenkst und dir einprägst, wird sie dir eine gute Hilfe sein:

  • Wie du Jesus Christus persönlich kennengelernt hast, kann man nachempfinden. Wenn du authentisch und echt rüber kommst, bist du
    ansprechend für andere und baust damit eine Brücke in deren Alltag. Und genau da soll der Glaube ja hin.
  • Persönliche Geschichten schaffen Beziehungen und räumen auf mit dem Klischee eines „typischen Christen“. Dazu kommt, dass sich Menschen mit ähnlichem Hintergrund schnell verstanden und mit dir verbunden fühlen.
  • Was du erzählst, hast du selbst erlebt. Anders als zum Beispiel beim Thema Evolution lässt sich über deine Geschichte prinzipiell schlecht
    diskutieren oder streiten. denn wer kann etwas dagegen sagen, was du selbst erlebt hast?

Tipps und Tricks

  • Stell dich kurz vor, das ist höflich und der andere weiß, wen er vor sich hat.
  • Interessante Begebenheiten aus deinem Leben wecken Aufmerksamkeit.
  • Vermeide zu viele und ermüdende Details und erwähne nicht allzu viele Infos.
  • Sei bescheiden und rede nicht negativ über andere Kirchen (am besten nicht erwähnen).
  • Rede so wie immer und vermeide typisch fromme Begriffe.
  • Predige nicht: „Das solltest auch du tun“, es geht nur darum, was Gott bei dir getan hat.
  • Bring das Evangelium kurz und bündig und vollständig ein.
  • Erzähl, wie du mit Jesus Christus gestartet bist und was dieses Gebet beinhaltet hat.
  • Bring einen Bibelvers ein, der gut zu deiner Geschichte passt.
  • Schreib nicht: „Egon hat gesagt…“, sondern: „Gott sagt in der Bibel…“.
  • Bring ein oder zwei persönliche Vorteile von Christsein mit ein.
  • Übertreib nicht; mach lieber deutlich, dass Gott nicht sofort alle Probleme weggenommen hat, dir aber hilft, mit Zuversicht in schwierigen Situationen zu leben.

Zum guten Schluss.

Bitte belass es nicht bei einer netten Idee, sondern werde aktiv und schreib los. Lass dir von Gott dabei helfen. Er möchte dich zu suchenden Herzen führen. Und dann trau dich! Schlimmer als etwas falsch zu machen, wäre es, gar nichts zu erzählen.

Wenn du es schaffst, deinem Herzen einen Ruck zu geben und deine gut ausgearbeitete Geschichte deinen Leuten möglichst frei und echt zu erzählen, dann wird dich das sicher sehr froh machen. Gott hat uns nämlich tatsächlich so angelegt, dass wir eine totale Zufriedenheit erleben können, wenn wir seinen Auftrag ernst- und wahrnehmen.

Und dann bete doch mal dafür, dass du schon in der kommenden Woche jemandem deine Geschichte erzählen darfst. Also: Wann probierst du es aus?