Gemeinsam ein Abbild Gottes

Als "Krone der Schöpfung" hat jeder Mensch einen Wert, den er von Gott bekommen hat. Außerdem beinhaltet die Gottesebenbildlichkeit die Idee Gottes vom Leben. Ein Leben, das geprägt ist von der Beziehung zu Gott und zu seinem Nächsten.
Gemeinsam ein Abbild Gottes

Der Mensch – ein Abbild Gottes

Als Gott den Menschen schuf, nahm er sich selbst als Vorbild. Er schuf ein Abbild von sich selbst und sprach dem Menschen damit einen enormen Wert zu. Jeder einzelne Mensch ist ein Individuum – ein Gedanke Gottes und besitzt damit eine unantastbare Würde.

Gleichzeitig ist der Mensch als denkendes, reflektierendes und entscheidungsfähiges Wesen geschaffen. Er trägt die Verantwortung für sein Handeln. Gott räumt damit dem Menschen die Freiheit ein, sein Leben eigenständig zu gestalten.

Gott schuf (den Menschen) im Kollektiv

Die Gottesebenbildlichkeit besteht jedoch nicht nur in der Einzigartigkeit jedes einzelnen Menschen. Als Gott mit sich selber in einen Dialog tritt, sagt er:

Lasst uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich! (…) Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie. Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde(…)!1. Mose 1,26-28 (ELB)

Genauso wie Gott in der Mehrzahl spricht („Lasst uns…“), schafft er auch den Menschen nicht alleine. Es liegt daher nahe, dass die Gottesebenbildlichkeit gerade in der Mehrzahl der Menschen zum Ausdruck kommen soll.

Gott schafft den Menschen von vorn herein in Beziehungen („als Mann und Frau“). Im zweiten Kapitel des ersten Mose Buches lesen wir einen detaillierten Bericht von der Erschaffung der Menschen. Zunächst wird Adam aus dem Boden der Erde erschaffen. Doch Gottes Reaktion auf Adam ist: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“ (1. Mose 2,18). Die Idee Gottes ist nicht der Mensch alleine, sondern der Mensch in Beziehungen.

Beziehungen – ein Abbild Gottes

Genauso wie der Wert eines jeden Menschen Ausdruck der Gottesebenbildlichkeit ist, sollen die Beziehung in denen wir leben ein Abbild Gottes sein. Gottes Wille ist es, dass die Beziehung zu ihm und untereinander gelebt wird. Dieser Wille ist quer durch die Bibel zu erkennen.

Gott lässt durch den Mund von Jesaja sagen:

Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch. Auch wenn ihr noch so viel betet, höre ich nicht – eure Hände sind voll Blut. Wascht euch, reinigt euch! Schafft mir eure bösen Taten aus den Augen, hört auf, Böses zu tun! Lernt Gutes tun, fragt nach dem Recht, weist den Unterdrücker zurecht! Schafft Recht der Waise, führt den Rechtsstreit der Witwe!Jesaja 1,15-17 (ELB)

Gott macht deutlich, dass die Beziehung zu ihm nur gelebt werden kann, wenn die anderen Beziehungen nicht vernachlässigt werden. Du kannst nicht mit Gott eine intensive Liebesbeziehung leben und gleichzeitig deine Mitmenschen verachten; gemeinsam mit ihnen bist du im Abbild Gottes geschaffen.

Jesus bringt es im NT auf den Punkt, wenn er sagt:

»›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand!‹ Dies ist das größte und wichtigste Gebot. Ein zweites ist ebenso wichtig: ›Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst!‹ Mit diesen beiden Geboten ist alles gesagt, was das Gesetz und die Propheten fordern.«Matthäus 22,37-40 (NGÜ)

Bevor Gott den Menschen schuf, machte er sich Gedanken. Seine Idee von den Menschen ist, dass sie seinem Abbild entsprechen. Zum einen beinhaltet das einen Zuspruch Gottes. Als „Krone der Schöpfung“ hat jeder Mensch einen Wert, den er von Gott bekommen hat. Zum anderen beinhaltet die Gottesebenbildlichkeit die Idee Gottes vom Leben. Ein Leben, das geprägt ist von der Beziehung zu Gott und zu seinem Nächsten.

Ich wünsche Dir, dass du erkennst, worin die Gottesebenbildlichkeit besteht. Dass du deinen Wert entdeckst und deine Bestimmung lebst. Dazu wünsche ich Dir Gottes Segen!