Das reicht mir nicht

Diese Andacht erzählt warum wir oft unzufrieden sind und was wir dagegen tun können.
Das reicht mir nicht

Einstieg

Das Kaufhaus der Frauen

Eine Frau kommt in eine Stadt und erfährt, dass es dort ein Kaufhaus für Männer und eins für Frauen gibt. Ganz neugierig möchte sie natürlich zuerst das Kaufhaus für Frauen besuchen.
In der ersten Etage öffnen sich die Fahrstuhltüren und eine angenehm klingende Männerstimme sagt: „Willkommen auf der ersten Etage! Die Männer hier haben alle einen festen Job!“ Die Frau freut sich. Das ist ja heutzutage nichts Selbstverständliches mehr! Aber andererseits das Kaufhaus hat ja noch fünf weitere Stockwerke! Also wieder rein in den Fahrstuhl, weiter geht’s! In der zweiten Etage empfängt sie wieder die Stimme: „Willkommen auf der zweiten Etage. Alle Männer hier haben einen festen Job und sehen toll aus!“ Die Frau jubelt! Super! Gleich aussteigen und einen schnappen … obwohl … Was kommt da noch?
In der dritten Etage hört sie: „Willkommen in der dritten Etage! Die Männer hier haben alle einen festen Job, sehen toll aus und lieben Kinder!“ Jetzt aber, denkt sich die Frau! Besser geht ja wohl nicht! Aber irgendetwas hindert sie am Aussteigen. Sie ist einfach zu neugierig, was noch so alles kommt! Also fährt sie noch ein Stockwerk höher.
„Willkommen in der vierten Etage! Die Männer hier haben alle einen festen Job, sehen toll aus, lieben Kinder und sind sehr romantisch!“ Okay, okay, denkt die Frau, jetzt haben wir alles, jetzt muss ich aussteigen. Aber andererseits .. es gibt doch noch zwei weitere Stockwerke! Wer weiß, was da noch kommt?
„Willkommen in der fünften Etage. Die Männer hier haben alle einen festen Job, sehen toll aus, lieben Kinder, sind sehr romantisch, helfen GERNE im Haushalt mit und sie fragen Frauen immer nach Ihrer Meinung!“
Die Frau kann’s nicht fassen. Dass es sowas wirklich gibt! Jackpot! Aber andererseits – nein, sie muss wissen, was es da oben im sechsten Stock noch gibt! Die Neugier bringt sie schier um! Also ab in den sechsten Stock.
Hier ändert die Männerstimme ihren Klang und bemerkt spöttisch: „Willkommen in der sechsten Etage, Ladies. Auf dieser Etage gibt es nur leider keine Männer. Sie dient lediglich zum Beweis dafür, dass Frauen niemals zufrieden sind.“

Andacht

„Ein Klischee! Männer können auch sehr unzufriedene Menschen sein!“



Woher kann Unzufriedenheit kommen?

  1. Unerfüllte Bedürfnisse: In der Psychologie gibt es eine sogenannte „Bedürfnispyramide“ Unten stehen die lebenswichtigen Bedürfnisse (Essen, Trinken, Schlafen, …) Wenn diese erfüllt sind, entwickelt sich das Bedürfnis nach Sicherheit. Wenn das erfüllt ist, strebt der Mensch nach Beziehungen, dann will er eine Persönlichkeit entwickeln und schließlich folgt das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung. Der Erfinder dieser Idee sagt dabei selbst, dass die oberen Bedürfnisse NIE komplett erfüllt werden können.
    Das heißt, es gibt immer einen Grund nicht zufrieden zu sein, weil man Bedürfnisse hat, die nicht erfüllt sind.
  2. Neid: Du vergleichst dich mit anderen. Du bist zickig zu anderen Frauen, die hübscher sind als du, die einen Freund nach dem anderen haben, wobei du dir so sehr einen wünschst. Du beleidigst andere, lästerst über sie oder wünschst denen insgeheim Schlechtes nur, weil sie besser, hübscher, erfolgreicher sind, eine tolle Familie oder viel Geld haben. Auch das macht dich dauerhaft unzufrieden.
  • Wünsche oder Bedürfnisse wie Selbstverwirklichung, Anerkennung, Besitz, Reichtum, werden nie komplett erfüllt sein.
  • Vollkommenes Glück, vollkommene anhaltende Zufriedenheit gibt es nicht.

Außer: Bei GOTT

Paulus hat dazu etwas in Philipper 4,11-13 gesagt:

Ich habe gelernt, in jeder Lebenslage zufrieden zu sein. Ich weiß, was es heißt, sich einschränken zu müssen, und ich weiß, wie es ist, wenn alles im Überfluss zur Verfügung steht. Mit allem bin ich voll und ganz vertraut.


  1. Gottes Bedürfnisse:
    Statt deiner eigenen Bedürfnis- Pyramide hinterher zu rennen und versuchen einen Wunsch/Traum nach dem anderen zu erfüllen, versuche Dinge zu tun, die Gott erfreuen, die er sich wünscht. Rede mit anderen über Gott, engagiere dich in deiner Gemeinde, tue Leuten Gutes (ruf‘ mal wieder jemanden an, besuche Leute, denen das guttut, …). Jesus sagt in Matthäus 6,33:
    Es soll euch zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch das Übrige alles dazugegeben.
  2. Gottes Wunder:
    Normalerweise bin ich immer eine, die sagt, häng nicht der Vergangenheit hinterher, blick nach vorne! Aber in diesem Bereich ist es tatsächlich hilfreich, mal nach hinten zu schauen. Und zwar, sich zu erinnern, was Gott alles in unserem Leben schon für Wunder getan hat. Wo er schon verzweifelte Gebete erhört hat, wo er eine Situation gerettet hat, in der ich nicht weiterwusste, wo er mich getröstet oder beschenkt hat. Gott hat sich von seinem Volk Israel öfter als „der Gott, der dich aus dem Land Ägypten herausgeführt hat“ vorgestellt.

    Er weiß, wie vergesslich wir sind und dass es uns hilft uns immer wieder an seine Wunder in unserem Leben zu erinnern. Das kann uns zu dankbaren und zufriedeneren Frauen machen.

  3. Gott im Alltag:
    Zufriedenheit im Alltag kommt durch Gott im Alltag. Beziehe ihn mehr in deinen Alltag mit ein. Vielleicht kennst du den Spruch: „Ich freu mich auf den Gottesdienst, da kann ich für die Woche auftanken.“ Hört sich gut an, aber bedeutet das, dass du in der Woche leer läufst wie eine Batterie? Sonntags lebst du auf und innerhalb der Woche denkst du geistlich „Augen zu und durch.“? Ich habe dazu mal von einem bekannten Christen dieses Zitat gelesen:
Das große Dilemma der heutigen Christenheit liegt darin, dass wir unser geistliches Leben getrennt halten von unserem „normalen Leben“.
Hans Peter Royer

Nimmst du dir innerhalb der Woche Zeit allein für Gott, liest in der Bibel und lässt dich von Gott reflektieren, hörst dir eine Predigt an, betest ehrlich oder liest ein christliches Buch? Manchen hilft es sich dafür eine feste Zeit am Tag zu nehmen, damit es Raum findet im Stress des Alltags. Mach doch nochmal einen Versuch diese stille Zeit in deinen Alltag zu integrieren!

Vielleicht ist das aber mit der stillen Zeit kein Problem für dich. Du liest jeden Morgen ein Kapitel in der Bibel, arbeitest deine Gebetsanliegen ab und bist dann für den Tag durch mit dem Geistlichen. Dann kann ich dir sagen, dass Jesus sich mehr wünscht. Mehr Gemeinschaft mit dir. Ich würde es als Beleidigung empfinden, wenn jemand die Zeit mit mir wie eine lästige Pflicht abhakt und dann weiterlebt als gäbe es mich nicht. Beziehe Jesus in deine Gedanken mit ein. Rede mit ihm darüber, was dich beschäftigt auf dem Weg zur Schule/Arbeit/Uni. Frag ihn bei Entscheidungen, sag ihm, wie du dich fühlst. Dadurch bekommst du automatisch Gottes Perspektive auf viele Dinge deines Lebens und es wird dich bestimmt zufriedener machen. Versuch‘ es doch mal!

Echte Zufriedenheit gibt es nur mit einer engen Beziehung zu Jesus und durch ein Leben hingegeben für ihn und für sein Reich!