Zu Risiken und Nebenwirkungen

Mit diesem Artikel möchte ich dir einige Gedankenanstöße mitgeben: Warum soll ich Illustrationen gebrauchen und wie kann ich das gestalten?
Zu Risiken und Nebenwirkungen
Stell dir vor, du hast die einmalige Möglichkeit vor einem Präsidenten zu predigen. Das Thema ist vorgegeben – eine ziemlich schlimme Sünde aus dessen Leben. Der Präsident ist über Leichen gegangen, um diese Sünde zu vertuschen. Ob diese Predigt gelingt?

Man könnte sie eher als „mission impossible“ bezeichnen. Eine heikle Angelegenheit, die gefährlich und tödlich enden kann.

Nathan ging mit einem solchen Auftrag zum König David. (2. Samuel 12) Ich stelle mir vor, dass er sich den Kopf darüber zerbrochen hat, wie er dem König diese Nachricht überbringen soll. Und schließlich entschied er sich dem König eine Geschichte zu erzählen. In Wirklichkeit war diese Geschichte die Predigt selbst. Das Ergebnis: Das Wort Gottes redete genau da hinein, wo es ankommen sollte! David verstand, worum es ging. Sein Herz wurde vom Wort Gottes getroffen und durchdrungen.

Wünschst du dir, dass deine Bibelarbeiten bei deinen Zuhörern ankommen wie Nathans Predigt bei David?

Wenn wir vor unseren Zuhörern stehen, müssen wir einige Barrikaden zum Einsturz bringen, damit das Wort Gottes richtig bei ihnen ankommt. Manchmal ist das Gleichgültigkeit Gott gegenüber oder mangelndes Verständnis für die Bibel. Ein anderes Mal ist es eigene Schuld, Gedankenlosigkeit, Bequemlichkeit oder Langeweile.

Ob das Wort Gottes wirklich ankommt, hängt selbstverständlich von Gott ab. Wir dürfen ihm vertrauen, dass er unsere Bibelarbeiten gebrauchen kann, selbst wenn es aus unserer Sicht daneben ging. Dennoch müssen wir uns Gedanken machen, wie wir biblische Wahrheiten vermitteln. Gott behüte uns davor, dass wir Teens und Jugendliche mit der Bibel langweilen. Geeignete Illustrationen können uns helfen, biblische Inhalte zu transportieren. Zu dieser EVA (Siehe Beitrag „Die doppelte EVA„) gehören eben nicht nur die Erklärung (E) und die Anwendung (A) des Wortes Gottes, sondern auch die Veranschaulichung (V).

Jesus verwendete häufig Gleichnisse. Er erzählte Geschichten aus dem täglichen Leben oder verwendete Vergleiche aus der Natur. Schon im Alten Testament finden wir bei Propheten treffende Geschichten aus dem Leben, die direkt in das Leben der Menschen hineinsprachen. Die Schreiber der Briefe setzen dies im Neuen Testament fort.

Eine Predigt ohne Illustration ist wie ein Raum ohne Fenster. (C.H. Spurgeon)

Eine wertvolle Methode, durch die unsere Bibelarbeit konkret wird, liegt in der Verwendung von Illustrationen. Sie dienen zur Erklärung, zur Bestätigung oder um eine Aussage mit dem Leben zu verbinden. Illustrationen wecken Gefühle, rufen Bedürfnisse wach, halten die Zuhörer in Spannung und fördern die Kommunikation zwischen dem Redner und dem Publikum.

Illustrationen erhellen

Angenommen, du hast Karten für das Musical deiner Träume. Voller Vorfreude machst du dich auf den Weg, suchst deinen Sitzplatz und wartest gespannt, dass es losgeht. Endlich: Der Vorhang geht auf, die ersten Töne sind zu hören, aber es ist nichts zu sehen. Die Show läuft, das ist nicht zu überhören, aber man bekommt das Wichtigste gar nicht mit. Unter dem Publikum macht sich Gemurmel breit und jeder hofft, dass diese Art der Aufführung bald vorbei ist. Was ist das Problem? Die Bühnenbeleuchtung fehlt. Illustrationen ähneln einer solchen Bühnenbeleuchtung, die eine Szene erhellt und beleuchtet.

Der Begriff illustrieren ist abgeleitet vom lateinischen Wort illustrare. Es bedeutet so viel wie: beleuchten, verbildlichen, ausschmücken oder auch bebildern und etwas sichtbar machen, was verborgen scheint. Wann immer Illustrationen verwendet werden, gilt folgende Grundregel: Die Illustration dient nicht dem Selbstzweck. Selbst wenn ich total begeistert bin von einem Kurzvideo, das ich bei Youtube gesehen habe, bedeutet das noch lange nicht, dass es Teil meiner Bibelarbeit wird. Eine Veranschaulichung wird nicht um ihrer selbst willen benutzt. Sie ist ein Mittel, nicht die Mitte.

Illustrationen sind verständlich

Eine Veranschaulichung hilft etwas Unbekanntes durch etwas Bekanntes zu erklären. Wenn man die Illustration selbst erst erklären muss, sollte man sie besser weglassen. Die wirksamsten Illustrationen sind die, mit denen der Zuhörer am besten vertraut ist: Geschichten aus dem alltäglichen Leben.

Der Inhalt, die Sprache und die Auswahl des Mediums, mit dem die Illustration vermittelt wird, sollten sich an den Zuhörern orientieren. Die Illustrationen passen zum Publikum.

Illustrationen sind überzeugend

Die Pointe der Veranschaulichung muss mit dem Kern des geistlichen Gedankens übereinstimmen. Natürlich hinkt jede Veranschaulichung in gewissen Punkten, doch sollte sie nie merkwürdig oder unglaubwürdig sein.

Gute Illustrationen sind überall zu finden. Persönliche Erfahrungen sind eine besonders reichhaltige Quelle. Unser Leben bietet uns viel Material. Wir müssen nur die Augen aufmachen und gut beobachten. Schreibe dir diese Erlebnisse auf und lege dir eine Sammlung an, um anderen durch anschauliche Bibelarbeiten ein Segen zu sein.

Tools zum Illustrieren

  • Eigene Beobachtungen aus der Lebenswelt
  • Bilder, Fotos
  • Gegenstände jeder Art
  • Kurzfilme
  • Lieder