Wir gehören zusammen!

Ein neuer Graben tut sich auf innerhalb unserer Gesellschaft. Nach Arm und Reich, Deutsch und Nichtdeutsch, Gebildet und Bildungsschwach wird in Zukunft der Gegensatz von Alt und Jung eine immer größere Rolle spielen. Der demographische Wandel führt zu einem neuen Verteilungskampf. Wie die Gemeinde ein Vorbildcharakter entwickeln kann, erfährst du in diesem Artikel.
Wir gehören zusammen!

Die Rente mit 63 kommt! 223 Milliarden Euro wird das Rentenpaket der Bundesregierung insgesamt kosten. Bezahlen werden es die Kinder und Enkel. „Ihr lebt auf Kosten unserer Zukunft!“ protestieren die Jungen, die neben den Renten natürlich auch noch für die Schulden der Vergangenheit aufkommen müssen. „Wir haben Jahrzehnte hart gearbeitet. Jetzt wollen wir auch einmal genießen.“, entgegnen die Alten. Ein neuer Graben tut sich auf innerhalb unserer Gesellschaft. Der demographische Wandel führt zu einem neuen Verteilungskampf.Nach Arm und Reich, Deutsch und Nichtdeutsch, Gebildet und Bildungsschwach wird in Zukunft der Gegensatz von Alt und Jung eine immer größere Rolle spielen. Der demographische Wandel führt zu einem neuen Verteilungskampf.

Zurzeit des Neuen Testaments zogen sich auch tiefe Gräben durch die Gesellschaft. Damals hießen die Gegensätze: Juden und Griechen, Sklaven und Freie, Männer und Frauen, Zivilisierte und Barbaren. Doch in der Gemeinde erlebten die Menschen der Antike etwas ganz anderes. Denn da „spielt es keine Rolle mehr, ob jemand Grieche oder Jude ist, beschnitten oder unbeschnitten, ungebildet oder sogar unzivilisiert, Sklave oder freier Bürger. Das Einzige, was zählt, ist Christus; er ist alles in allen.“ (Kolosser 3,11).

Gemeinde – eine Alternative zur Gesellschaft

Der Apostel Paulus gibt sich viel Mühe, den Christen zu erklären, dass sie eine Alternative zur Gesellschaft um sich herum sein müssen.Denn in der Gemeinde treffen sich nicht einfach Leute, die alle das gleiche glauben. Hier sind Menschen „erneuert, nach dem Bild des Schöpfers“ (Kolosser 3,10). Deshalb soll das Zusammenleben der Gemeinde widerspiegeln, wie Gott sich die Menschheit ursprünglich gedacht hat und wie er sie in der Zukunft wiederherstellen will.

Gott hat die Welt so geschaffen, dass es verschiedene Generationen gibt, die aufeinander angewiesen sind, füreinander Verantwortung übernehmen und aneinander Freude haben. Natürlich ist es möglich, ohne Eltern und Großeltern aufzuwachsen, aber es ist alles andere als ideal. Und umgekehrt spüren Kinderlose im Alter oft, dass ihnen etwas Wichtiges fehlt, selbst wenn sie finanziell gut abgesichert sind. Gott hat die Jungen und die Alten füreinander geschaffen. Das Leben wird dadurch reicher, denn im Miteinander wird der eigene Charakter geformt. Man erfährt Unterstützung, kann Erfahrungen teilen und erlebt: Ich werde gebraucht.

Einheit trotz Unterschiede

In unserer Gesellschaft leben Alte und Junge oft in ganz verschiedenen Welten. Abgesehen von Elternhaus, Schule oder Firma, wo man sich nicht ausweichen kann, hat jeder seine eigenen Interessen, Lebensgewohnheiten und Ansichten. Wenn man sich als Gemeinde trifft, kommen oft noch verschiedene Frömmigkeitsstile und theologische Auffassungen dazu. Klar, dass sich da ein harmonisches und für alle förderliches Miteinander nicht von selbst einstellt. Paulus gibt deshalb Hinweise, wie es trotzdem gelingen kann: „Darum kleidet euch nun in tiefes Mitgefühl, in Freundlichkeit, Bescheidenheit, Rücksichtnahme und Geduld. Geht nachsichtig miteinander um und vergebt einander, wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat. Genauso, wie der Herr euch vergeben hat, sollt auch ihr einander vergeben. Vor allem aber bekleidet euch mit der Liebe; sie ist das Band, das euch zu einer vollkommenen Einheit zusammenschließt.“ (Kolosser 3,12-14)

Gemeinde als Vorbildcharakter

Wenn Menschen, die Jesus noch nicht nachfolgen, in der Gemeinde diese Art des Umgangs und der Zusammenarbeit erleben, dann wird das einen Eindruck hinterlassen. Je weiter sich Alt und Jung in der Gesellschaft auseinander leben oder gar gegeneinander kämpfen, umso deutlicher wird der Vorbildcharakter der Gemeinde: Hier ist etwas von der neuen Welt zu spüren, die Gott schaffen will und die in Jesus Christus angefangen hat .

Kennzeichen der Gemeinde ist also nicht, dass möglichst ähnliche Leute zusammen gefunden haben, sondern dass die unterschiedlichsten Typen und Altersgruppen miteinander leben lernen und zusammen Gott anbeten und dienen. Dann wird er, der Schöpfer, am meisten geehrt.