Wie sehr liebst du deine Teens?

Was Jesus über Didaktik wusste.
Wie sehr liebst du deine Teens?
Wer kennt sie nicht noch aus der eigenen Jugendzeit? Bibelarbeiten, die so monoton und einfarbig sind wie das Rauschen einer Schallplatte am Ende der Aufnahme

Muss ich überhaupt so weit zurückdenken? Habe ich nicht selbst schon solche Bibelarbeiten gehalten? Bibelarbeiten, in denen mir meine Teens einschliefen, als hätten sie Schlafmittel inhaliert?

Das klingt drastisch, aber ehrlich: Ein guter Inhalt in einer schlechten Verpackung verliert viel von seiner Wirkung. Außerdem merken deine Teens, wie viel Mühe du dir in der Vorbereitung gegeben hast und bei der Durchführung gibst. Wenn der Inhalt überhaupt zu ihrer Lebenssituation passt, denn das setzt voraus, dass ich weiß, was meine Teens bewegt.

Was motiviert dich, wenn du Gottes Wort an den werdenden Mann und die werdende Frau vermittelst?
Wie kreativ bist du beim Vermitteln, Veranschaulichen, Erklären und Auslegen von Gottes Wort?

Sein lebendiges Wort sollte auch lebendig vermittelt werden und nicht erstickt unter fader Monotonie, Lieblosigkeit und fehlender Begeisterung.

Das bietet die Gelegenheit über Didaktik nachzudenken. Didaktik: Spontan fällt mir ein:

„WIE bringe ich WAS rüber und WARUM mache ich das so?“

 Konkret heißt das:

  • Wer? – Mit wem arbeite ich? Wer ist meine Zielgruppe? Wen habe ich vor mir?
  • Was? – Es geht um den Inhalt. Was soll hängen bleiben? Darauf sollte ich meinen Fokus bei der Vermittlung legen.
  • Von wem? – Dein Typ als Teenkreis- oder Jugendmitarbeiter spielt auch eine Rolle. Wo sind deine Stärken und Schwächen und wie kannst du beides nutzen?
  • Wann? – Treffen wir uns abends, wenn alle fertig sind von der Schule, oder ist es morgens auf einer Freizeit (wo auch einige müde sein könnten)?
  • Mit wem? – Wie ist das Gruppenklima? Worauf muss ich da achten? Auf wen muss ich achten?
  • Wo? – Im gemütlichen Wohnzimmer, im (zu) großen Gemeinderaum, chillig in Sesseln oder an Tischen und Bänken? Sind Ablenkungen da? Kann ich diese vielleicht nutzen?
  • Wie? – Die Frage der Methodik. Die richtige Mischung aus Abwechslung und Klarheit/Struktur ist wichtig.
  • Womit? – Welche Arbeitsmaterialien stehen zur Verfügung? Was muss/kann ich besorgen?
  • Wozu? – Was ist mein Ziel? Hat das Thema Bedeutung für meine Teens? Was sind die konkreten Ziele, die ich erreichen will, und was ist „Nebensache“? Wo will ich mit meinen Teens hin? Wozu will ich sie befähigen und ausrüsten?

Das ist eine Menge Stoff für die Vorbereitung. Habe ich Zeit, das alles zu bedenken? Berufstätigkeit, Studium, Prüfungen, Familie oder andere Verpflichtungen schränken mich ein. Doch ich stelle dir die Frage: Was sind dir deine Teens wert?

Was waren Jesus seine Jünger wert? Schau dir mal an, was Jesus über Didaktik wusste:

  • Wer? – Er kannte sie bestens. Er betete vor ihrer Auswahl eine Nacht lang (Lukas 6,12). (Okay du kannst deine Teens nicht auswählen, aber die, in die du besonders investierst.)
  • Was? – Er war sich im Klaren, was er ihnen während ihrer Ausbildung vermitteln wollte (z.B. Lukas 9,21-26 und 10,20).
  • Von wem? – Er wusste zu 100%, wer er selber ist (z.B. Johannes 10,30 und 17,1-5).
  • Wann? – Er „lehrte“ sie nachts auf dem See (Matthäus 14,22-33), am Tagesanfang (Markus 11,20)…
  • Mit wem? – Er wusste genau, wie er mit den „Macken“ der Einzelnen umzugehen hatte. (z.B. Matthäus 16,23 und Johannes 20,27)
  • Wo? – Im Haus (Lukas 5,17-26), auf dem Berg (Matthäus 17,1-9), auf dem See (s.o.), im Tempel (Markus 12,41-44) oder unterwegs (Markus 11,20-25).
  • Wie? – Er benutzte Gleichnisse (Markus 4), er griff auf Bekanntes zurück (Matthäus 5,27f), er lehrte anhand von Menschen (Lukas 9,47f), er predigte (Matthäus 5-7), er (hinter-)fragte (Lukas 9,18-20), er sandte sie aus zum Arbeiten (Lukas 9,1-6 und 9,13)…
  • Womit? – Er benutzte Feigenbäume (Markus 11,13.14 und 20-25) und Brote (Lukas 9,16) oder er malte in den Sand (Johannes 8,6).
  • Wozu? – Um 12 Apostel heranzubilden, die das Evangelium verbreiteten, verteidigten und Tausenden Menschen Wegweiser zu Gott wurden. Sie standen der jungen christlichen Gemeinde vor und dienten ihr (nachzulesen in der Apostelgeschichte und den Briefen).
Jesus liebte seine Jünger (Johannes 15,9.13.14). Man spürte es ihm förmlich ab.

Was sind dir deine Teens wert, und was ist dein Ziel für sie? Jesus investierte viel und gewann Jünger, die das Evangelium in die ganze Welt brachten.

Daher, meine geliebten Geschwister, seid fest, unerschütterlich, allezeit überreich in dem Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühe im Herrn nicht vergeblich ist! (1. Korinther 15,58)