Wie du lernst, dich selbst zu steuern

Wir denken manchmal: Wer etwas erreichen will braucht Ziele. Das stimmt. Teilweise. Wahrscheinlich gibt es keinen Menschen, der das Ziel hat im Gefängnis …
Wie du lernst, dich selbst zu steuern

Wir denken manchmal: Wer etwas erreichen will braucht Ziele. Das stimmt. Teilweise. Wahrscheinlich gibt es keinen Menschen, der das Ziel hat im Gefängnis zu landen, obdachlos zu werden oder die eigene Ehe zu ruinieren. Trotzdem passiert das. Der Autor James Clear drückt das so aus:

„We don’t fall to the level of our goals, we fall to the level of our systems.“ James Clear

Was meint er damit? Ziele alleine reichen nicht. Am Ende vom Tag entscheiden nicht meine tollen Ziele, ob ich weiterkomme und mich weiterentwickle, sondern ob ich lerne Systeme in meinen Alltag zu integrieren, die mir helfen diese Ziele zu erreichen.

Ähnlich entfaltet Paulus das in seinem Brief an die Galater. Er fordert sie heraus, Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen (Selbstverantwortung) und sich der Auswirkung der eigenen Taten bewusst zu sein (Galater 6,3-4.7). Und dann gibt er ihnen ein wichtiges Prinzip der Selbststeuerung mit:

„Was der Mensch sät, wird er auch ernten.“ Galater 6,7

Was bedeutet das? Wenn ich morgen in meinem Leben etwas sehen möchte muss ich es heute säen. Ich kann also mit den kleinen Handlungen meines täglichen Lebens mitbeeinflussen, was in meinem Leben wächst und in welche Richtung sich mein Leben entwickelt.

Das heißt also: Groß träumen. Gott, wo willst du mit mir hin? Gott, was möchtest du in mir entwickeln? Wer möchte ich in 10 Jahren sein? Und dann klein handeln. Was kann ich heute tun, um in meinem Leben Systeme einzubauen, die mich dahin bringen, wo ich gerne sein möchte?

Groß träumen, klein handeln. Das heißt konkret: Ich mache mir einen Plan, der mir hilft in unterschiedlichen Lebensbereichen von A nach B zu kommen. Dazu muss ich wissen wo ich hin will. Und ich muss wissen, wo ich bin. Und natürlich, was meine Schritte sind, um von A nach B zu kommen. Hier bin ich und da will ich hin. Ich habe ein Ziel und entwickle einen Weg, der mich dorthin führt.

1. Wo will ich hin?

Um zu wissen wie du heute leben willst musst du wissen, wie du morgen oder in 10 Jahren leben willst.

Das bedeutet, dass du beginnst mit Gott gemeinsam herauszufinden, was Gott in dich hineingelegt hat, wer du bist, was deine Vision für dein Leben ist und was deine Bestimmung ist. Wenn du eine persönliche Vision für dein Leben hast, dann weißt, du wie du mit den unterschiedlichen Möglichkeiten des Lebens umgehen solltest.

Folgende Fragen können dir helfen:

· Wenn Geld keine Rolle spielen würde, wie würdest du am liebsten deine Zeit verbringen?

· Was bricht dein Herz?

· Wer und wie möchtest du in 10 Jahren sein?

Verbringe Zeit damit diese Fragen alleine und mit anderen zu beantworten. Das ist der Schlüssel dafür, dich selbst zu steuern.

2. Wo bin ich?

Reflektiere die unterschiedlichen Lebensbereiche vor Gott und überlege wo du gerade stehst. Das ist der Ist-Zustand. Habe dabei deine Vision und die großen, göttlichen Ziele für dein Leben vor Augen. Vielleicht willst du das auch mit einem ehrlichen Ratgeber reflektieren, um deine Situation objektiver wahr zu nehmen.

Folgende Lebensbereiche könnten Teil deiner Bestandsaufnahme sein:

· Gottesbeziehung

· Berufung

· Charakter

· Begabungen

· Körper

· Beziehungen

· Finanzen

· Zeit

· Beruf

3. Wie komme ich da hin?

Zuletzt bringst du deine Gedanken zusammen. Überlege konkret: Was sind kleine Schritte, die ich gehen kann, um von A nach B zu kommen. Welche Systeme können mir helfen? Welche guten Gewohnheiten möchte ich kultivieren? Sei konkret. Überlege dir eine Deadline. Mach es messbar. Erzähle einem Freund davon und bitte diese Person, um eine Nachfrage. Das wird dir helfen dran zu bleiben.

Wie könnte so ein Plan aussehen? Hier ein Beispiel:

Ich möchte einen gesunden, leistungsfähigen Körper, um Gott langfristig zu dienen.Ich fühle mich oft müde und schlapp, da ich zu wenig Sport treibe und nicht ausreichend schlafe.Ich werde zweimal pro Woche joggen und meinen Fortschritt mit einer App tracken. Ich werde herausfinden, wie viel Schlaf ich benötige und meine Schlafenszeiten anpassen. Beide Punkte bespreche ich mit einem Freund.

Wir merken: Heute und morgen ist verbunden. Wer ich in 10 Jahren bin hat etwas damit zu tun, wie ich heute lebe. Mir helfen die Rhythmen des Lebens, um die Ausrichtung meines Lebens immer wieder zu überprüfen. Was meine ich damit? Der Beginn eines neuen Tages, einer neuen Woche, eines neuen Kalenderjahres, eines neuen Lebensjahres – das alles sind natürliche Rhythmen, die uns helfen unseren Fortschritt wiederkehrend zu reflektieren.

Also fang an groß zu träumen und klein zu handeln.