Welcher Leiter bist du? Part 1

Wer ist eigentlich verantwortlich für das Wachsen einer Gemeinde, für Einheit und Frieden, für persönliches Wachstum des Einzelnen und für eine familiäre, …
Welcher Leiter bist du? Part 1

Wer ist eigentlich verantwortlich für das Wachsen einer Gemeinde, für Einheit und Frieden, für persönliches Wachstum des Einzelnen und für eine familiäre, vertrauensvolle Atmosphäre in einer Glaubensgemeinschaft?

Gott natürlich, er ist der einzige, der das beeinflussen kann! Wirklich?

Wenn ich in das Alte Testament schaue, dann fällt die Antwort vielleicht doch nicht so eindeutig aus. Klar, Gott ist der, der mich leben lässt, der mir einen Verstand gegeben hat, der, ohne den ich kein Atemzug tun könnte. Dennoch hat ein Leiter einen großen Einfluss auf das Wohl und die Gesundheit einer Glaubensgemeinschaft.

Die Qualität einer Leiterschaft ist für die Gesundheit der Gemeinde von größter Bedeutung.

Wenn wir uns die Könige im Alten Testament anschauen, dann sehen wir, dass das Wohl des Volkes und ihre Nähe zu Gott im direkten Verhältnis zu seinen Führern stand. Hatte das Volk einen guten Leiter, dann hatte das Volk häufig Frieden mit „Gott und Mensch“. Denken wir an die schlechten Leiter, dann stellen wir fest, dass Unfrieden entstand und die Menschen sich von Gott entfernten.

Deshalb möchten wir uns 6 verschiedene Leitertypen anschauen und was für Auswirkung diese haben. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit den ersten drei Typen.

Unberechenbare Leiter

Hast du mal einen Chef gehabt, bei dem es jeden Tag eine neue Überraschung war, wie er drauf ist, wie er reagiert? Du wusstest nicht, ob das, was er heute sagt, morgen noch gilt? Das ist ein unberechenbarer Leiter. Es fehlt ihm an Integrität, er sagt A, handelt aber am Ende nach B. Er hat seine Emotionen nicht im Griff und man weiß nicht woran man ist. Misstrauen entsteht und die Mitarbeiter folgen ihm nur zögerlich oder ängstlich. Genauso ist es bei Leiterschaft in einer Glaubensgemeinschaft.

Eine unberechenbare Leiterschaft, schafft Misstrauen.

How not to be

Was kannst du tun, um kein unberechenbarer Leiter zu sein?

  • Sei transparent und erkläre dein Vorgehen
  • Sei integer. Halte das, was du sagst, ein.
  • Sei gerade und konsequent in deinem Handeln: „Erfolgreiche Leiter tun regelmäßig, was andere gelegentlich tun“

Dominante Leiter

Du hast eine Vision, ein Ziel und einen genauen Plan, wie du dort hinkommst. Dann kommt der anstrengende Martin, der aber immer was an deinen Plänen zu meckern hat. Viele Leiter, gerade die, mit vielen Ideen und Visionen, aber auch die welche vielleicht fest davon überzeugt sind, Dinge konservieren zu müssen, neigen dazu dominant zu sein.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass es gut für uns ist, also machen wir das so, wie ich meine.“ Leider habe ich in der Vergangenheit oft ähnlich gehandelt. Ich habe anderen meine Ideen präsentiert und mir gewünscht, dass alle genauso für meine Ideen brennen, wie ich. Waren sie nicht so begeistert, habe ich angefangen, so lange zu argumentieren, bis wir es gemacht haben, wie ich es wollte. Ich war lange Zeit ein dominanter Leiter.

Es gibt einen großen Unterschied, zwischen guten Leitern, die auch an passender Stelle Entscheidungen treffen, auch wenn sie nicht allen gefällt und einem dominanten Leiter, der „mit eiserner Faust“ eine Gemeinschaft beherrscht. Dieser nämlich produziert verängstigte, angepasste, konforme Ja-Sager, die ihrer Mündigkeit beraubt werden. Sie schwächen jedes Team, da sie potentielle Begabungen und Ideen unterdrücken. Auch hier kann man von beiden Seiten des Pferdes Fallen:

Fall 1: „Wir tun das, weil wir das schon immer getan haben. Das steht in der Bibel, also wag es nicht, das in Frage zu stellen, denn unsere Urväter haben sich viele Gedanken gemacht und haben das deswegen mit Sicherheit richtig verstanden. Das müssen wir jetzt nicht neu diskutieren.“

Fall 2: „Wir müssen uns der Gesellschaft anpassen, deshalb ändern wir jetzt das, das, das und das. Das ist jetzt unumgänglich, wir müssen das jetzt tun, wir haben keine Zeit zu warten, dass alle irgendwie mitkommen. Wem das nicht gefällt, der kann ja gehen.“

How not to be

Dominate Leiter zerstören Gemeinden. Um so wichtiger ist es, dass wir uns reflektieren. Bin ich vielleicht zu dominant? Was kann ich tun?

  • Lass dich zuerst von jemand anders reflektieren, ob er dich als dominant einschätzen würde.
  • Frage erst nach Ideen der anderen, bevor du deine Idee/Lösung präsentierst.
  • Gib den anderen dabei das Gefühl, dass ihre Meinung wirklich relevant ist.
  • Frag 10 mal mehr, als du Anweisungen gibst.
  • Gehe sachlich und ernsthaft auf Einwände ein und erkläre deine Gedanken und dein Vorgehen.

Geheime Leiter

Plötzlich steht ein Schlagzeug in der Gemeinde oder das neue Liederbuch, aus dem gerne gesungen wurde ist plötzlich wieder weg, ohne dass die anderen es mitbekommen haben? Die eine nette Familie ist gar nicht mehr da und keiner weiß wirklich, wo sie hin sind? Möglicherweise gibt es in deiner Gemeinde geheime Leiter oder du bist vielleicht selber einer.

Geheime Leiter treffen im kleinen Kreis Entscheidungen, ohne andere mit einzubeziehen oder zu Fragen, wie sie darüber denken. Das führt zu Misstrauen und zu einer „Bewachergesellschaft“. Wird einem nichts gesagt, muss man selber gucken, wie man an Informationen drankommt. Alles, was von den Leitern getan wird, wird ab sofort kritisch beäugt und interpretiert. Es gibt nur Verlierer auf beiden Seiten.

How not to be

Kommunizierst du, kommunizierst du Vertrauen. Kommunizierst du, kommunizierst du Vertrauen. Menschen werden dir viel eher vertrauen, wenn du Ihnen das Gefühl gibst, dass du Ihnen vertraust. Verheimlichst du Entscheidungen oder triffst diese „in einer Nacht -und Nebelaktion“ vermittelst du das Gefühl, dass du deinen Anvertrauen nicht vertraust.

  • Nimm die Menschen in Entscheidungsprozesse mit rein
  • Frage verschiedene Menschen, ob sie dir vertrauen oder was du tun kannst um ihr Vertrauen zu gewinnen.
  • Hole dir die Meinung verschiedener Menschen, von Teens, Eltern, Senioren, Single usw. ein.
  • Sei transparent in deinem Handeln.
„The more they know, the more they care“ Craig Groschel

Bedeutet also: Um so mehr du die Menschen in Themen mit einbeziehst, die dich als Leiter bewegen, um so mehr werden sie für das Thema brennen und es zu ihrem machen. (Natürlich gibt es als Leiter auch Themen, die nur in einer Leiterschaft besprochen werden sollten, wo Verschwiegenheit besonders wichtig ist)

Generell gilt aber: Ein Transparenter Leiter, ist ein guter Leiter!

To Do

Geh mal in dich und frage ehrlich, ob du dich in einem dieser Leitertypen wiederfindest. Beziehe auch andere Menschen mit ein, die dich im Alltag als Leiter erleben und frage sie nach ihrer Einschätzung. Wenn du dich wiederfindest, unternehme konkrete Schritte, um daran zu arbeiten.