Warum Selbstleitung wichtig ist

„Ich erlebe gerade so viel Gutes in der Gemeinde. Gott ist am Werk. Es ist immer etwas zu tun. Aber wenn ich zu Hause bin, fehlt mir die Kraft. Meine Kinder …
Warum Selbstleitung wichtig ist
„Ich erlebe gerade so viel Gutes in der Gemeinde. Gott ist am Werk. Es ist immer etwas zu tun. Aber wenn ich zu Hause bin, fehlt mir die Kraft. Meine Kinder motze ich viel zu oft an. So kann es nicht weitergehen.“

Kennst du solche Worte? Immer wieder spreche ich mit Leuten, deren Leben aus der Balance geraten ist. Denen Kraft für ihr Leben fehlt. Oder die sich abrackern und keine Entwicklung erleben. Und manchmal erlebe ich das auch.

Deswegen steht auch in der Bibel: „Leite dich selbst!“ Das schreibt Paulus im Brief an die … an wen nochmal? Nein, diese Aufforderung steht nicht in der Bibel. Aber das Konzept, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen, ist total biblisch. Mal ein paar Beispiele: nachdem Paulus ausführlich die Barmherzigkeit Gottes ausgemalt hat, fordert er die Christen in Rom aus:

„Die einzige angemessene Antwort darauf ist die, dass ihr euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung stellt und euch ihm als ein lebendiges und heiliges Opfer darbringt, an dem er Freude hat.“Römer 12, 1

Danach folgen Hinweise zum Einsatz der Gaben und vieles mehr. Jesus erzählt Geschichten zum Einsatz von Talenten. Paulus ruft zur Verantwortung für die Familie auf. Seinen Schüler Timotheus fordert er dazu auf, auf sich selber zu achten.

Was ist Selbstleitung?

Meine kurze Definition ist: „Du machst das Beste aus dem, was Gott dir geschenkt hat!“ „Du machst das Beste aus dem, was Gott dir geschenkt hat!“ Gott ist so barmherzig, so gut. Als Menschen sind wir die Beschenkten. Unsere Reaktion kann weder sein, die Hände in den Schoß zu legen noch uns selber auf die Schulter zu klopfen. Wir sind herausgefordert, die Geschenke, die uns Gott gemacht hat – unsere Fähigkeiten, Gaben, unsere Kraft und unsere Finanzen, unsere Beziehungen und unsere Möglichkeiten – bestmöglich zu gestalten. Aus Dankbarkeit, nicht aus Druck. Nicht damit Gott uns liebt, sondern weil er uns liebt. Nicht perfekt, aber immer besser.

Warum Selbstleitung so wichtig ist

Damit du nicht schlapp machst – Deine Kraft

Unser Leben ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Ich kann mal für eine Zeit durchs Leben sprinten. Auf einer Freizeit zum Beispiel. 2 Wochen mit ganz wenig Schlaf, permanenter Aufmerksamkeit. Das geht. Aber das kann kein Dauerzustand sein. Wir Menschen sind keine Maschinen, die einfach laufen und laufen und laufen. Gott hat uns zum Beispiel Ruhetage verordnet und macht es uns sogar selber vor.

Wir müssen Kraft tanken: körperlich, seelisch, geistlich, sozial. Das wird für jeden von uns anders aussehen. Ich merke total, dass ich Gott mein Leben besser Gott zur Verfügung stellen kann, wenn ich angemessen geschlafen, gesund gegessen und Sport gemacht habe. Oder andersrum: bei zu viel Stress neige ich dazu, zu wenig zu schlafen, mich abends mit einer Pizza zu belohnen und kein Sport mehr zu machen. Meine Leistungsfähigkeit ist dann irgendwann unter dem Keller.

Es gibt also Dinge, die mir wichtig sind und von denen ich weiß, dass sie gut für mich sind, die ich nicht mache. Ich habe festgestellt, dass das eine natürliche Tendenz im vollen Alltag ist: die Dinge zu vernachlässigen, die die eigenen Kraftreserven auffüllen. Dazu zählen auch die Beziehung zu guten Freunden und die Beziehung zu Gott.

Du brauchst Selbstleitung, damit du Kraftreserven auftankst und nicht an deinen Aufgaben kaputtgehst.

Damit du dich nicht umsonst abstrampelst – Deine Berufung

Ich kenne Leute, die schaffen, schaffen, schaffen, bis ihnen die Kraft ausgeht – und doch nichts erreichen. Oder einfach nicht das Beste aus dem machen, was Gott ihnen geschenkt hat. Wenn man in die falsche Richtung rennt, kommt man halt nicht ans Ziel. Das ist eigentlich klar, oder? Deswegen muss man sein Ziel kennen – und ein gutes Ziel haben.

Nochmal: Selbstleitung bedeutet, das Beste aus dem zu machen, was Gott dir geschenkt hat. Ich bin immer wieder erstaunt festzustellen, wie viele Leute nicht wissen, was Gott ihnen geschenkt hat. Die ihre Gaben nicht kennen. Die ihre Fähigkeiten nicht richtig einschätzen können. Gehörst du auch dazu?

Wenn ja: beschäftige dich mit dem Thema Berufung (https://www.cj-lernen.de/beitrag/) und mache dich auf den Weg, deine Gaben zu entdecken (https://www.cj-lernen.de/beitrag/).

Du brauchst Selbstleitung, damit du in deinem Leben nicht irgendwo landest, sondern in deiner Berufung.

Damit du keinen Lebensbereich opferst – Deine Balance

Du kannst im Job mega Viel schaffen – aber deine Familie bleibt dabei auf der Strecke. Dein Leben kann sich auch so sehr um deine körperliche Fitness, Ernährungsthemen und Entspannung drehen, dass keine Zeit mehr für Aufgaben in der Gemeinde bleibt.

Welche Lebendbereiche hast du? Mir hilft folgendes Dreieck, meine wichtigsten Lebensbereiche zu verstehen:

Als Menschen sind wir begrenzt – unsere Zeit, unsere Kraft, unsere Ressourcen. Die Menschen in all unseren Lebensbereichen möchten uns: unsere Familie freut sich über die Zeit mit, die wir mit ihnen verbringen (hoffentlich). Dem Chef fallen immer Aufgaben ein. Und in der Gemeinde gibt es unendliche Möglichkeiten. Ach ja … und wir wollen ja auch noch unsere Beziehung zu Gott pflegen und gesund Leben.

Wenn wir uns nicht bewusst die Frage stellen, ob wir jedem Lebensbereich den Platz in unserem Leben geben, den er verdient, dann ist die automatische Tendenz, dass wir Lebensbereiche vernachlässigen.

Natürlich gibt es Stressphasen: wenn ich krank bin, brauche ich Zeit zur Erholung und kann nicht arbeiten. Wenn ein Kind eine schwierige Phase hat, braucht die Familie viel Zeit und Aufgaben in der Gemeinde werden eingeschränkt. Es gibt Deadlines im Büro, da muss man einfach viel arbeiten und die Familie muss verzichten.

Aber diese Stressphasen dürfen keine Ausrede dafür sein, dass dein Leben in der Regel in Balance ist. Es ist deine Verantwortung. Das wird dir nicht immer gelingen. Das ist ein ständiger Balanceakt.

Aber du brauchst Selbstleitung, damit alle deine Lebensbereiche den Platz bekommen, den sie verdienen.