Positive Prägung für Jungen

Um Jungen auf das Leben und ihre Aufgaben vorzubereiten, braucht es die Eltern und die Gemeinde
Positive Prägung für Jungen

Vieles ist geschrieben worden über die wesensmäßigen Unterschiede von Männern und Frauen. Ja, sie sind gravierend und es braucht Reife und gegenseitige Annahme, damit ein Mann mit seiner Frau in Harmonie zusammenleben kann und dies gilt auch für alle anderen Beziehungen. Paulus dachte sicher auch an Mann und Frau als er in Römer 15,7 schrieb, „nehmt einander an“. Dass die Apostel diese Unterschiede im Blick hatten, zeigt sich daran, dass sie bei ihren Abhandlungen über die Ehebeziehung Männer und Frauen getrennt angesprochen haben. Sie haben ihnen auch unterschiedliche Aufgaben und Verantwortungsbereiche zugeordnet.

Unsere Frage ist, wie können wir Jungen fördern, damit sie später einmal ihre Aufgaben in der Familie und Gemeinde in rechter Weise wahrnehmen.

Weithin bekannt ist die Tatsache, dass Jungen heute im Kindes- und Teenageralter in der Hauptsache von Frauen betreut werden.

Vielen Jungen fehlt das männliche Gegenüber.

Wenn Väter sich nicht die Mühe machen und versuchen dieses Defizit auszugleichen, fehlt den Jungen für ihre Entwicklung etwas ganz Entscheidendes. Frauen haben, im Gegensatz zu Männern, ein großes Sicherheitsbedürfnis. Männer lassen sich viel schneller auf risikohafte Abenteuer oder sportliche Wettkämpfe ein. Männer gehen schneller finanzielle Risiken ein. Wenn dies nicht so wäre, würde es viele Unternehmen und die damit verbundenen Arbeitsplätze nicht geben. Wenn Jungen nur von Frauen angeleitet werden, werden sie nicht genügend herausgefordert und zu ihrem spezifisch männlichen Verhalten ermutigt.

Als Kind in der Familie

In unserer Zeit bekommen Jungen selten etwas von der Arbeit ihres Vaters mit. Die Ausnahmen sind Landwirtschaftsbetriebe und andere private Betriebe.

Für die Entwicklung des Jungen zu einem Mann, der bereit ist seinen Platz in der Familie, der Gemeinde, im Beruf und in der Gesellschaft einzunehmen, ist die erste wichtige Stelle das Elternhaus. Beide Elternteile sind gefragt. Die Mutter versorgt ihre Kinder und kann ihrem Sohn ein wichtiges Vorbild sein. Sie kann ihm helfen seine Identität zu finden, indem sie ihre Rolle als Frau vorlebt. Dadurch kann der Wunsch wachsen selbst einmal eine solch gute Ehefrau an seiner Seite zu haben.

Siegfried Buchholz sagte:

Die Persönlichkeit eines Menschen wird nur im Elternhaus geprägt und ist mit dem siebten Lebensjahr abgeschlossen.

Ich denke, dies gilt auch für die Identität eines Jungen und eines Mädchens. Die Forscher sagen uns, dass sich Jungen und Mädchen ab dem 2. Lebensjahr geschlechtsspezifisch verhalten. Darauf müssen Eltern aktiv eingehen.

Für Jungen hat der Vater eine besondere Verantwortung. Sein Verhalten entscheidet, ob der Sohn das „Mann-sein“ positiv oder negativ erlebt. Viele Väter sind ein negatives Vorbild für ihre Söhne, weil sie einen schlechten Umgang haben mit Geld oder Alkohol und ihre Emotionen nicht beherrschen, beispielsweise Wutausbrüche bekommen. Ein positives Vorbild zeigt sich durch die Bereitschaft Verantwortung für die Familie, in der Gemeinde und im Beruf zu übernehmen. Dazu gehört auch, dass er Frau und Kinder tatkräftig bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützt.

Ein Vater sollte seinem Sohn die Möglichkeit geben seine speziellen Fähigkeiten zu entwickeln, beispielsweise durch Sport und andere Freizeitaktivitäten. An dieser Stelle hat auch die Gemeinde die Möglichkeit Angebote zu machen. Es ist sehr wertvoll, wenn Kinder in der Gemeinde gemeinsam solche Möglichkeiten nutzen. Die Jungen brauchen den Wettkampf miteinander. Es ist gut, wenn sich auch die Väter zu diesem Wettkampf zur Verfügung stellen. Jungen müssen sehen, dass sich ihre Väter in der Gemeinde durch das Lehren, Leiten und bei vielen anderen Aufgaben einbringen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie es einmal ähnlich tun. Eltern können durch Belehrung und Vorbild ihren Kindern der erste Wegweiser zum Glauben an Jesus Christus werden. Und dies ist ein Vollzeitjob, den wir als Eltern ernst nehmen sollten.

Teens brauchen die Gruppe

Wenn Kinder ins Teen- und Jugendalter kommen, brauchen sie eine Gruppe. Deshalb müssen Gemeinden alles tun, damit es gute Angebote für die Teens und Jugendlichen in der Gemeinde gibt.

Neben der Gruppe ist es wichtig, dass junge Leute persönliche Begleitung erleben.

Jeder Timotheus braucht seinen Paulus. Gerade die Jungen müssen angeleitet werden Dienste zu übernehmen, seien sie in den Kindergruppen, der eigenen Gruppe oder der Gemeinde. Sie brauchen Anleitung zum Bibelstudium. Es sollten Gaben erkannt und gefördert werden. Junge Brüder sollten schon früh zu Ausbildungen und Seminaren ermutigt werden, bei denen sie lernen Gottes Wort zu erforschen, auszulegen und weiter zu geben.

Männer sind gefragt

Wenn es dann um die verantwortliche Mitarbeit in der Gemeinde geht, tragen die Ältesten und andere geistlich reife Brüder in der Gemeinde eine besondere Verantwortung. Sie müssen die jungen Brüder führen, anleiten und ihnen schrittweise Verantwortung übertragen. Paulus ist uns ein gutes Vorbild, wie er mit seinen jungen Mitarbeitern umgegangen ist.

Wir als Ältere tragen die Verantwortung für die Entwicklung unserer jungen Generation und nicht zuerst sie selbst.

Junge Brüder in der Gemeinde brauchen nicht nur leibliche, sondern auch geistliche Väter. Auch leibliche Väter dürfen für ihre Kinder Väter in Christo werden. Achten wir auf unsere Jungen und jungen Männer, um sie zu fordern und fördern für ihren Dienst in der Familie, Gemeinde, Beruf und Gesellschaft! Nehmen wir uns Zeit für sie, Gott wird es uns reichlich lohnen.