Nach seinem Bild geschaffen

Wenn ich in seinem Bild geschaffen bin, dann ...
Nach seinem Bild geschaffen

Nach dem deutschen Philosophen Immanuel Kant läuft alles menschliche Denken auf eine Frage hinaus: „Was ist der Mensch?“ An der Antwort entscheidet sich unendlich viel. Und sie ist der Hintergrund für viele aktuelle Diskussionen (z.B. die Gender-Geschlechter-Debatte oder die Frage, ob der Mensch wirklich frei ist).

Was macht den Menschen so besonders?

Alles biblische Nachdenken über den Menschen geht von der fundamentalen Aussage in 1. Mose 1,27 aus: „Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.“

Der Mensch ist Gott ähnlich – aber nicht gleich. Beide – Mann und Frau – tragen das Bild Gottes in sich. Das unterscheidet den Menschen von allen anderen Lebewesen und von den Dingen. Hier liegt der Grund für seine Würde – für die Menschenwürde. Auch der in Sünde gefallene Mensch trägt dieses Bild. Wenn auch verzerrt, wenn auch gebrochen – er wird es nicht los.

Wenn ich in seinem Bild geschaffen bin, dann …

… bin ich wertvoll. Gott selbst hat mir diesen großen Wert gegeben. Diese Würde, gehört zu mir, weil ich Mensch bin. Jeder Mensch hat diese Würde, es ist egal, in welchem Zustand er sich befindet. Dem Menschen die Würde zu nehmen hieße, Gott zu lästern, der sie ihm ja zugesprochen hat.

… bin ich gewollt. Ich bin kein Ergebnis von Zufall und Notwendigkeit. Gott wollte mich – auch wenn meine Eltern mich nicht wollten. David weiß: „Du hast mich schon gesehen, als ich noch ein Zellhaufen war. Und in dein Buch waren sie alle geschrieben, die Tage, die schon gebildet waren, noch ehe der erste begann.“ (Psalm 139,16 NEÜ)

… bin ich weder Tier noch Maschine. Das bedeutet: Ich bin – in einem begrenzten Rahmen – frei, denn Gott gesteht mir diese Freiheit zu. Ich bin nicht programmiert – wie eine Maschine. Und ich bin nicht Sklave meiner Triebe und Instinkte – wie das Tier. Ich kann moralisch verantwortlich Handeln.

… hat jeder Mensch eine Würde – und hat auch ein Recht nach dieser Würde behandelt zu werden. Egal wo er herkommt, in welcher Situation er sich befindet und was er tut. Dass soll unseren Umgang mit jedem Menschen prägen. Auseinandersetzungen sollen „mit Sanftmut und Ehrerbietung“ (1. Petrus 3,16) geführt werden!

… wird nichts und niemand unserem Leben Erfüllung geben können außer Gott. Gott hat die „Ewigkeit in unser Herz gelegt“ (Prediger 3,11). Augustinus weiß: „Zu dir hin hast du uns erschaffen, und ruhelos ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir“.

… bin ich Gott verantwortlich, denn er hat mich als freies Wesen geschaffen. Er nimmt uns ernst, auch wenn wir falsch handeln. Das ist Teil unserer Würde. Denn wir sind keine Maschinen und keine Tiere.

Weil kein Mensch seiner Würde entsprechend handelt, hat Gott einen Weg geschaffen, damit unsere Ungerechtigkeit gebüßt wird. Paulus beschreibt das in Römer 3,22-24 (NEÜ) so: „Es ist die Gerechtigkeit Gottes, die durch den Glauben an Jesus Christus geschenkt wird und allen zugutekommt, die glauben … Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren. Doch werden sie allein durch seine Gnade ohne eigene Leistung gerecht gesprochen, und zwar aufgrund der Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist.“