Meine Zweierschaft

Ein ermutigendes Beispiel für gelingende Zweierschaft.
Meine Zweierschaft

Wünscht ihr euch für eure Jugendlichen im Glauben zu wachsen? Wünscht ihr euch aktive Mitarbeit und aktives Mitdenken in der Gemeinde? Seht ihr in euren Teens Potenzial, welches für Gott und sein Reich gebraucht wird? Dann will ich euch mit meiner Geschichte dazu ermutigen, Kraft und Zeit in einzelne Jugendliche zu investieren.

Meine Erfahrung als Konsument

Ich rushe Punkt A, da sind nicht so viele Gegner, in 30 Sekunden ist die Runde sowieso vorbei. Ich tabbe aus dem Spiel und schaue auf die Uhr. Mist, schon wieder die Zeit aus den Augen verloren, der Jugendkreis fängt bald an. Ich verabschiede mich von meinen Kollegen aus Teamspeak und bekomme gerade noch so den Bus.

Beim Jugendkreis angekommen merke ich, wie ich automatisch meine „Gemeindemaske“ auflege. Niemand bemerkt, dass ich fast den ganzen Tag nur gezockt und andere Dinge getrieben habe. Woche für Woche ist es schwierig, den Antrieb zu finden, abends noch zur Jugend zu gehen und trotzdem bin ich jedes Mal dankbar dafür, dort gewesen zu sein. Ich merke, wie ich den Kontakt zu anderen Christen brauche. Aber ich merke auch, wie ich trotzdem mein jahrelang trainiertes „geistliches Ich“ anziehe. Daraus resultieren Schuldgefühle. Die anderen scheinen ihr Leben mit Gott ernster zu nehmen und haben auch nicht die Probleme, die ich habe. Es ist mir peinlich mich mit Problemen herumzuschlagen zu müssen, die man als Christ nicht haben sollte.

Mein Jugendleiter Markus hält mal wieder eine herausfordernde Andacht. Man merkt ihm seine Begeisterung für Gott und sein Reich an. Ich bewundere seine Begeisterung, bin mir aber auch im Klaren, dass er vermutlich auch viel näher an Gott dran ist und nicht die Probleme mit sich rumschleppt, die ich habe. Ihn kann Gott halt viel mehr gebrauchen als mich.

Nach dem Jugendkreis spricht Markus mich an und fragt, ob wir uns mal zu zweit treffen wollen, um gemeinsam in der Bibel zu lesen. Ich stimme zu.

Meine Erfahrung in Zweierschaft

Wir treffen uns und es entwickelt sich zu einer festen Zweierschaft. Wir lernen uns persönlich und geistlich besser kennen, werden offener und ehrlicher zueinander. Wir studieren gemeinsam intensiv den Korintherbrief und unterhalten uns über unseren Glauben und unsere Probleme im Alltag. Gerade der Korintherbrief ist ein echt guter Einstieg für mich. Ich merke, dass für Gott auch Gemeinden und Menschen wertvoll sind, bei denen einiges schief läuft.

Außerdem stellen wir fest, dass ich nicht der Einzige bin, der Probleme in seinem Alltag hat. Vielmehr stehe ich mit vielen anderen Christen in meinem Alter vor ähnlichen Anfechtungen und wir können uns gemeinsam ermutigen.

Wir machen uns im Studium des Korintherbriefs auch viele Gedanken über Gottes Bild von Gemeinde. Ich werde immer wieder herausgefordert, mein Bild von Gemeinde zu reflektieren und zu schauen, ob meine Ansichten auf Prägung oder auf Gottes Wort beruhen.

Wir verwenden außerdem viel Zeit damit, über unsere Gaben zu reden. Markus ermutigt mich, meine Gaben in der Gemeinde auszuprobieren.

Mein Gewinn durch Zweierschaft

Persönliches Wachstum und Ermutigung

Ich habe gelernt, dass es anderen Christen ähnlich geht wie mir, und das wir uns gegenseitig ermutigen sollten, statt uns hinter christlichen Masken zu verstecken. Inzwischen arbeite ich in unserem Jugendkreis mit, um andere Christen herauszufordern, offener zu werden und gemeinsam im Glauben zu wachsen.

Herz für Gemeinde

Obwohl ich damals die Gemeinde besuchte, hatte ich immer das Gefühl, ein wenig fremd zu sein. Inzwischen habe ich ein Herz für (meine) Gemeinde.

Markus und ich haben in einigen Bereichen unterschiedliche Ansichten. Das ist gut und bereichernd, wenn man gemeinsam über Gemeinde nachdenkt.

Zugang zur Bibel

Ich habe durch das gemeinsame Studium der Bibel gelernt, meine Prägungen hinten anzustellen, offen an einen Text heranzugehen und zu schauen, was Gott dort für mich hineingelegt hat. Das gemeinsame Bibellesen hat mir wieder mehr Freude am Wort Gottes gegeben.

Aufgrund meiner Erfahrungen, will ich euch ermutigen Zeit, Kraft und Gebet in einzelne Jugendliche zu stecken. Trefft euch, seid ehrlich, lest gemeinsam in der Bibel und interessiert euch für sie. Zeigt, dass ihr nicht nur eine geistliche Autorität seid, sondern dass euch auch Einzelne am Herzen liegen und ihr sie fördern wollt.

Für eure Zweierschaft wünsche ich euch Gottes Segen und viel Kraft!

Euer Christian