Meine Berufung

"Ich denke, dass ich von Gott eine besondere Begabung bekommen habe, Sachverhalte verständlich zu erklären. Doch eine Berufung ist mehr." Ein persönliches Beispiel zum Thema: Wie finde ich meine Berufung?
Meine Berufung

Es war irgendwann in der 11. Klasse, als mich meine Biologie-Lehrerin bat, nach vorne zu kommen und den Vorgang der Osmose zu erklären. Zuvor verzweifelte sie daran, dies der Klasse deutlich zu machen. Meiner Lehrerin war bereits aufgefallen, dass ich Sachverhalte nachvollziehbar erklären konnte.

Dies setzte sich in der Schule und in der Universität fort. Meine Berufswahl ist daher leicht zu erraten: Ich werde Lehrer.

Doch auch in der Gemeinde fing ich früh an, biblische Wahrheiten so zu vermitteln, dass meine Zuhörer sie verstanden. Mit 20 Jahren fing ich an zu predigen. Inzwischen predige ich regelmäßig in unserer Gemeinde und bei unserem regionalen Jugendgottesdienst (www.inputimpott.de). Außerdem leite ich den Teenkreis unserer Gemeinde.

Immer wieder bekomme ich die Rückmeldung, dass Gott durch meine Andachten oder Predigten Menschen anspricht und verändert. Ich bin davon überzeugt, dass es meine Berufung ist, Menschen Dinge zu erklären – besonders gerne tue ich dies mit biblischen Wahrheiten.

Meine Begabung wurde zur Berufung, als ich mich entschloss, mein ganzes Leben mit und für Gott zu leben.Ich denke, dass ich von Gott eine besondere Begabung bekommen habe, Sachverhalte verständlich zu erklären. Doch eine Berufung ist mehr. Meine Begabung wurde zur Berufung, als ich mich entschloss, mein ganzes Leben mit und für Gott zu leben. Gott machte mir deutlich, dass er mich mit einem Ziel begabt hat: Er möchte zu Menschen sprechen, sie verändern und dazu mich gebrauchen.

Ein Schlüsselerlebnis in meinem Leben war eine Missionsfreizeit 2009. Nach einer evangelistischen Predigt kam eine Teilnehmerin auf mich zu und sagte: „Heute hat Gott durch dich gesprochen.“ Es ist für mich eine unbeschreibliche Freude, zu erleben, wie der allmächtige, große, wunderbare Gott mich kleinen Menschen gebraucht, um auf dieser Erde zu wirken. Gott hätte unzählige andere Möglichkeiten und trotzdem gebraucht er mich. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl.

Meine Berufung ist, das zu leben, was Gott in mich hineingelegt hat.Es gibt einen Spruch: „Gott beruft nicht die Begabten, sondern begabt die Berufenen.“ Bei mir ist es andersherum. Meine Berufung ist, das zu leben, was Gott in mich hineingelegt hat. Ein wichtiges Zeichen dafür ist, dass Gottes Ehre sichtbar wird und nicht meine. Wenn nach einer Predigt nicht der Prediger, sondern die Botschaft im Kopf bleibt, habe ich meine Berufung gelebt – nicht nur meine Begabung.

5 Tipps mit denen du deine Berufung findest

  1. Probiere dich aus! Schnupper in möglichst viele und unterschiedliche Aufgaben hinein.
  1. Was macht dir Freude? Ein wichtiges Zeichen für deine Begabung ist, dass Aufgaben dir Freude machen. Aufgaben, die du nicht so gut kannst, werden dir auch nicht so viel Freude bereiten wie Aufgaben, für die du begabt bist.
  1. Was sagen die Menschen in deiner Umgebung? Frage sie, was sie in dir sehen und welche Aufgabenbereiche sie dir zutrauen.
  1. Trainiere deine Begabung! Jede Begabung kann trainiert und verfeinert werden. Suche dir Fortbildungen und Vorbilder, an denen du dich orientierst.
  1. Lege deine Begabung Gott zu Füßen! Deine Begabung wird erst zu deiner Berufung, wenn Gott dich gebraucht. Es wird sein Werk – nicht deins! Solange du nur deine Begabung auslebst, suchst du deine Ehre. Wenn deine Begabung zu deiner Berufung wird, suchst du nur seine Ehre.