
1. Worum geht‘s?
Sinnvolles Leben. Eine Kuh ist glücklich, wenn sie auf einer grünen Weide grasen kann, aus einem klaren Bach trinken darf und ab und zu gemolken wird. Uns Menschen reicht das nicht. Im Gegensatz zu den Tieren wollen wir in unserem Leben Sinn erleben. Leben ist eben mehr als biologisches Existieren. Deshalb fragt sich jeder Mensch irgendwann einmal: Was ist eigentlich der Sinn des Lebens? Ein Mensch, der sein Leben als sinnlos empfindet, verliert die Motivation zum Leben.Sinn erlebe ich als Mensch in Beziehungen und Hingabe. Wenn ich merke: Ich bin gewollt! Ich werde gebraucht! Ich bin für jemanden wichtig. Ich kann mich verschenken.
Deshalb geben sich Menschen allen möglichen und unmöglichen Dingen hin. Das können andere Personen sein, Tiere, Ideen, Arbeit, Hobbys usw. Es verleiht ihrem Leben Sinn.
Das Grundproblem bei der Suche nach Sinn im Leben ist unsere verloren gegangene Beziehung zu Gott. Nur wenn wir uns als von Gott geschaffene und in eine Beziehung zu ihm berufene Wesen begreifen, bekommt unser Leben dauerhaft Sinn.
2. Mit wem haben wir‘s zu tun?
Wenn aus einem Kind ein Erwachsener wird, dann ist das immer auch mit einer Identitätskrise verbunden: „Ich bin nicht, was ich sein sollte, ich bin nicht, was ich sein werde, aber ich bin nicht mehr, was ich war“, so hat es der Entwicklungspsychologe Erik Erikson einmal auf einer Toilette gelesen.Kinder leben einfach. Der erwachsene, sich selbst reflektierende Mensch fragt nach dem Sinn. Und die Teenager stecken mitten drin. Ihnen wird heute in der Regel von allen Seiten viel Abwechslung geboten. Dabei wird zum einen von der Frage nach dem Sinn des Lebens abgelenkt. Jemand der beschäftigt und mit immer neuen Dingen konfrontiert ist, denkt weniger darüber nach: Was ist eigentlich der Sinn des Ganzen? Trotzdem taucht diese Frage immer wieder auf.
Zum anderen werden aber auch ständig – offen oder unterschwellig – die verschiedensten Sinnangebote gemacht: Spaß, materieller Besitz, Karriere, Selbstverwirklichung, Partnerschaft u.a.
Mein Leben hat Sinn, weil Gott, mein Schöpfer, mich wollte!
Durch diese Erfahrung gewinnt der junge Mensch eine Perspektive, die über das Sinnangebot innerhalb dieser Welt hinausgeht.Die Entdeckung:
Ich soll und kann mit meinem Leben etwas bewegen!kann Motivation und Energie freisetzen, die eigene Zeit sinnvoll auszufüllen und damit Gott und anderen Menschen zu dienen.
3. Worauf wollen wir hinaus?
Die Teilnehmer sollen erkennen, dass ein Mensch ohne Gott ein sinnloses Leben führt und deshalb niemals endgültig zufrieden sein wird. Zugleich soll ihnen bewusst werden, dass die Beziehung zum Schöpfer und die Hingabe an ihn dem eigenen Leben Sinn verleiht. Sie sollen herausgefordert werden, persönlich zu Gott umzukehren, um dann ihm und anderen Menschen in dieser Welt zu dienen.4. Wie gehen wir vor?
4.1. „Ich bin auf diesem Planeten um…“
Es gibt 1000 Dinge, bei denen man sofort weiß wozu sie da sind. Aber warum gibt es dich auf diesem Planeten? Zunächst füllt jeder den kleinen Fragebogen auf seinem Arbeitsblatt aus: „Ich bin auf diesem Planeten …“ Dadurch sollen sich die Jugendlichen ihrer (unbewussten) Einstellung zu dem Thema bewusst werden.
Wenn es der Zeitrahmen zulässt kann man auch noch gemeinsam das Lied „Warum werde ich nicht satt?“ von den Toten Hosen hören. Der Text macht schonungslos klar: materielle Werte, Sex, Spaß usw. machen mein Leben nicht sinnvoll. Erfolgreiche Stars wie die Toten Hosen haben das alles bis zum Exzess ausgelebt – und fühlen doch eine große Leere.
Alternativ dazu könnte man auch eine Collage aus Zeitschriftenfotos gestalten lassen, in der dargestellt wird, wodurch Menschen versuchen ihrem Leben einen Sinn zu geben.
Es bleibt die Frage: Wie wird man satt? Wodurch wird man zufrieden? Wie wird das Leben sinnvoll?
4.2. Wie wird man satt?
Wir lesen gemeinsam den Bibeltext Epheser 2,1-10.
Paulus beschreibt die Situation der Christen in Ephesus. Er erklärt ihnen wer sie waren, was sie jetzt sind und was einmal kommen wird. Dadurch ist die Gliederung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vorgegeben.
Wer warst du? (Vers 1-3)
- Ich selbst im Mittelpunkt
- Ohne Gott
- Niemals satt
- Unter Gottes Gericht = keine Perspektive über dieses Leben hinaus
Das sind Kennzeichen, die auf Menschen zutreffen, die keine Beziehung zu Gott ihrem Schöpfer haben. Paulus geht soweit zu sagen: „Ihr wart tot.“ Das heißt, ihr hattet überhaupt keine Perspektive. Biologisch habt ihr zwar noch existiert, aber im Blick auf das Ziel, zu dem ihr erschaffen worden seid, konnte man eurer Leben nicht Leben nennen. Gott ist das Leben. Wer sich von Gott entfernt – von ihm nichts wissen will – läuft in den Tod.
Deshalb ist das Leben ohne Gott letztendlich sinnlos. Unabhängig davon, ob ich diese Sinnlosigkeit spüre oder nicht.
Wer bist du? (Vers 4-6)
Tot! lautet die Perspektive, die normalerweise jeder Mensch vor sich hat. Doch bei den Ephesern ist das anders. Ihnen kann Paulus sagen: Ihr seid lebendig! Ihr seid von den Toten auferstanden!
- Geliebt von Gott!
- In seine Familie aufgenommen!
- Begnadigt!
- Gerettet!
Mit diesen Stichworten will der Apostel den Unterscheid zwischen einst und jetzt herausstellen. Doch diese drastische Veränderung erfolgt nicht automatisch. Zwischen der realistischen Analyse „Sinnlos – Hoffnungslos – Tot“ und dem hoffnungsvollen Prädikat „Lebendig – echtes Leben“ liegt ein radikaler Einschnitt: Die Umkehr zurück zu Gott, die Bekehrung. Paulus kann den Briefempfängern diese neue Perspektive zusprechen, weil sie die Umkehr zu Gott vollzogen haben.
An diesem Punkt sollte man die Notwendigkeit der Bekehrung thematisieren. Auch für die Lebensperspektive der Teenager wird es entscheidend sein, dass sie persönlich zu ihrem Schöpfer umkehren. Dass sie einsehen: ein Leben ohne Gott ist sinnlos und steht letztendlich unter Gottes Gericht. Daraus resultieren das Sündenbekenntnis und die Hingabe an ihn.
Die Verse 8-9 geben weitere Hinweise, wie man zu diesem neuen Leben kommt. Nicht weil du etwas drauf hast. Nicht weil du gut aussiehst. Nicht weil du besser bist… Nein, weil Gott reich ist an Erbarmen. Weil er uns seine Liebe schenkt, deshalb nimmt er dich in seine Familie auf, wenn du zu ihm umkehrst. Das neue Leben ist ein Geschenk von ihm und nichts als ein Geschenk!
Wer wirst du sein? (Vers 6-7)
Der Apostel Paulus bleibt nicht bei der Gegenwart stehen. Mit wenigen Worten skizziert er, was einen Menschen erwartet, der Gottes Geschenk angenommen hat.
- Ein Platz in der Himmelswelt!
- Gottes Reichtum für immer genießen!
Wer zu Gott umkehrt hat jetzt schon einen Platz in Gottes neuer Welt. Er ist geistlich gesehen schon ein völlig veränderter Mensch. Gott sieht ihn mit ganz anderen Augen an als vorher. Doch erst in der Zukunft wird es so richtig sichtbar und spürbar, was Gott aus den Menschen gemacht hat, die ihn als Gott anerkennen und lieben. Hier geht es um Dinge, die man sich nicht wirklich vorstellen kann: Gott möchte auch in der Zukunft seinen Reichtum an uns demonstrieren.
Man kann versuchen zusammenzutragen, was Gott uns bereits auf dieser Erde alles geschenkt hat. Trotz der Sünde und ihren Folgen ist noch bis heute eine Menge Herrlichkeit zu sehen und zu genießen. Das soll weiter gehen – in unendlich vollkommenerer Weise. Der Himmel wird bestimmt nicht langweilig!
Die Erarbeitung dieser drei Epochen und ihrer Kennzeichen kann entweder gemeinsam im Plenum erfolgen oder als arbeitsteilige Gruppenarbeit in drei Gruppen.
Gegenwart – lebendig
Zukunft – unsterblich
Was machst du inzwischen? (Vers 10)
Sinnvolles Leben – das beginnt wenn ich als Geschöpf in die Beziehung zu meinem Schöpfer zurückkehre. Aber das ist erst der Anfang. Gott hat etwas mit seinen Kindern vor. Sie sollen ihn in dieser Welt repräsentieren, seine Art widerspiegeln. Deshalb schreibt Paulus zum Abschluss, dass wir dafür geschaffen sind gute Taten zu wirken. Hier sollte man Beispiele aus dem eigenen Leben einfügen und auch Möglichkeiten nennen, die ein Teenager hat, um anderen Gutes zu tun.
Das kann bei jedem anders aussehen. Der Apostel schreibt ja ausdrücklich, dass Gott für uns etwas vorbereitet.
Beachte: Gottes Liebe und Gnade kann ich mir nicht mit guten Taten verdienen.
Aber: Wenn ich Gottes Liebe erlebt habe, dann soll ich sie durch gute Taten weitergeben.
Wer anfängt nicht nur an sich zu denken, sondern Gott zu lieben und anderen Gutes zu tun, wird jetzt schon Sinn erleben. Und er wird am Ende zurückschauen und sagen können: Mein Leben hatte wirklich Sinn!
Er hat uns geschaffen, dass wir gute Werke tun, gute Taten, die er für uns vorbereitet hat, damit wir sie in unserem Leben ausführen.
- Was könnte das bei dir sein?
- Wem könntest du Gutes tun?
- in der nächsten Woche?
- in deinem Leben?
- Was hat Gott für dich vorbereitet?
5. Was brauchen wir?
- Die Toten Hosen „Warum werde ich nicht satt?“ auf der CD „Unsterblich“ 1999 (Jochens kleine Plattenfirma)