Leitung ist wichtig!

„Wo es an Führung fehlt, kommt ein Volk zu Fall“, steht in Sprüche 11,14. Schlechte Leiter begünstigen eine schlechte Entwicklung. Nein, das ist kein Automatismus, denn natürlich ist es Gott, der alles in seiner Hand hält. Aber in der gesamten Bibel wird deutlich: Leitung ist wichtig.
Leitung ist wichtig!

Richter & Könige. Jesus & Paulus. Älteste & die Gabe der Leitung. In der Bibel wird an vielen Stellen deutlich, dass Leitung wichtig ist und einen großen Einfluss hat. Anhand der folgenden Beispiele wird exemplarisch die Bedeutung von Leitern in der Bibel beleuchtet.

Richter

Die Richter nehmen in ihrer Zeit eine öffentliche Leitungsaufgabe wahr. In Richter 2,11-23 wird eine Abwärtsspirale beschrieben, die das Leben zur Zeit der Richter darstellt:

In dieser Epoche Israels wiederholt sich immer wieder folgender Zyklus: Das
Volk verlässt Gott und läuft anderen Göttern nach. Es erlebt die Konsequenz in Form einer Bedrohung durch andere Völker und schreit um Hilfe. Gott zeigt Mitleid und schickt zur Rettung seines Volkes einen Richter. Gott gebraucht diese Leiter des Volkes, um das Volk zu retten. Immer, wenn diese Leiter sterben, verlässt das Volk Gott – und trieb es schlimmer als die Vorgängergeneration.

Könige

Auch zur Zeit der Könige wird die Bedeutung der Leiter des Volkes – das sind in diesem Zeit- abschnitt die Könige – deutlich. Im 2. Buch Chronik wiederholt sich eine Aussage über die Könige immer wieder: „Und er tat, was recht war in den Augen des HERRN.“ bzw. „Und er tat nicht, was recht war in den Augen des HERRN.“ Von dem geistigen Zustand des Königs hängt auch ab, wie sich das Volk entwickelt. Deutlich wird das an den Königen Asa und Ahas.

„Und Asa tat, was gut und recht war in den Augen des HERRN, seines Gottes. … Und das Königreich hatte Ruhe unter ihm.“ 2. Chronik 14,1.4b
„Zwanzig Jahre war Ahas alt, als er König wurde, und er regierte sechzehn Jahre in Jerusalem. Und er tat nicht, was recht war in den Augen des HERRN, wie sein Vater David. … Da gab ihn der HERR, sein Gott, in die Hand des Königs von Aram. Und sie schlugen ihn und führten ihm eine große Menge Gefangene weg und brachten sie nach Damaskus. Und auch in die Hand des Königs von Israel wurde er gegeben, der ihm eine schwere Niederlage beibrachte. 2. Chronik 28,1.5

Asa ist ein guter König, der dem Volk sagt, dass sie den HERRN suchen sollen. Das hat Konsequenzen – das Königreich hatte Ruhe unter ihm. Ahas ist ein schlechter König, der das Volk von Gott wegzieht. Auch das hat Konsequenzen. Eine große Menge Gefangener wird weggebracht. Durch das ganze Buch Chronik kann man sehen: Das Schicksal des Volkes hängt vom Leiter des Volkes ab.

Jesus

Jesus hat in Leiter investiert. Die dreieinhalb Jahre seines öffentlichen Dienstes verbringt Jesus mit seinen Aposteln. Natürlich predigt er auch vor großen Menschenmengen, aber die meiste Zeit investiert er in die Ausbildung der zukünftigen Leiter. Er weiß genau, dass die Ausbreitung des Evangeliums von ihnen abhängt. Natürlich weiß er, dass der Heilige Geist kommen würde. Aber er weiß auch, dass der Heilige Geist diese Männer gebrauchen würde, um seinen Auftrag auszuführen.

Paulus

Auch Paulus handelt so. Wir lesen von vielen Mitarbeitern, die er ausbildete. Timotheus und Titus sind ihm wie Söhne. Mit ihnen gründet er Gemeinden und gibt ihnen den Auftrag, sie zu besuchen. Sie schreiben gemeinsam Briefe und beten für die Gemeinden. Es scheint so, als ob Paulus – wenn er nicht gerade in Einzelhaft sitzt, oder mal wieder von allen verlassen ist – permanent dabei ist, neue Leiter auszubilden.

„Was du von mir in Gegenwart vieler Zeugen ge- hört hast, das vertraue treuen Menschen an, die tüchtig sein werden, auch ande-
re zu lehren!“

Älteste

Zur Leitung der neu entstandenen Gemeinden wurden Älteste eingesetzt. An einer Stelle bekommt Titus von Paulus den konkreten Auftrag dazu: „Deswegen ließ ich dich in Kreta zurück, damit du, was noch mangelte, in Ordnung bringen und in jeder Stadt Älteste einsetzen solltest, wie ich dir geboten hatte.“ (Titus 1,5) Paulus sah es als Mangel an, wenn in den Gemeinden keine Ältesten vorhanden waren. Er wusste, dass etwas Entscheidendes ohne diese Leiter fehlte.

Gabe der Leitung

Paulus hat die Christen über die Gaben belehrt, die sie vom Heiligen Geist empfangen haben und die zur Erbauung der Gemeinde dienen. Zu diesen Gaben gehören die „Gnadengaben der … Leitungen“ (1. Korinther 12,28). Das griechische Wort, das an dieser Stelle für Leitung gebraucht wird, heißt „kybernesis“ und bedeutet Steuerung, Führung, Leitung. Ein „kybernetes“ ist ein Steuermann auf einem Schiff

Ich finde dieses Bild toll: auf einem Segelschiff sind viele Menschen aktiv: Segel flicken, Segel setzen, Essen kochen, Anker einholen und noch viel mehr Dinge sind nötig, um ein Schiff zu fahren. Aber einer gibt die Richtung vor: der „kybernetes.“

Zusammenfassung

„Wo es an Führung fehlt, kommt ein Volk zu Fall“, steht in Sprüche 11,14. Schlechte Leiter begünstigen eine schlechte Entwicklung. Nein, das ist kein Automatismus, denn natürlich ist es Gott, der alles in seiner Hand hält. Aber in der gesamten Bibel wird deutlich: Leitung ist wichtig. Und das ist auch meine Erfahrung: die Entwicklung einer Gemeinde oder einer Gruppe steht in aller Regel in Zusammenhang mit ihren Leitern: ohne Leiter fehlt etwas. Deswegen ist es so wichtig, dass Leiter heranreifen, die das tun, was recht ist in den Augen des Herrn und die Gemeinschaft in eine gute Richtung leiten.