In der Ruhe liegt die Kraft

Was wünscht sich Jesus von uns und warum? Dieser Fra- ge wollen wir einen Abend lang gemeinsam nachgehen.
In der Ruhe liegt die Kraft

Worum geht’s?

Jesus ist bei seinen Freunden zu Gast. In dieser Begebenheit verhalten sich Maria und Martha sehr unterschiedlich. Sie stellen zwei Gegenpole dar: Maria setzt sich dem Herrn Jesus zu Füßen und hört seiner Rede zu, während Martha für ihn dient. Die Kernaussage dieses Abschnitts lautet nicht, dass man sich nicht mehr um die alltäglichen Dinge des Lebens zu kümmern oder Jesus dienen braucht, sondern dass man in erster Linie bei Jesus sein, auf sein Wort hören und ihm gehorchen soll. Die Wendung eins aber ist Not (Lukas 10,42)  bezieht sich auf das Hören des Wortes, auf das sich Maria konzentriert hat.

Mit wem haben wir’s zu tun?

Wir Mitarbeiter ermutigen die Teenager immer wieder dazu sich für Gott einzusetzen, ihre Gaben auszuprobieren und für ihn aktiv zu sein. Zeigt man nicht damit, dass man den Herrn Jesus lieb hat? Ja, auch damit kann man seine Liebe zu ihm ausdrücken. Diese Bibelarbeit ist aus der persönlichen Entdeckung entstanden, dass man vor lauter Aktivität Gott aus dem Blick verlieren kann. Sie ist entstanden, weil ich gelernt habe, dass Gott sich eines am allermeisten wünscht: dass ich bei ihm bin. Dazu hat er uns erschaffen und das verlieren wir manchmal aus dem Blick. Es ist so wichtig den Jugendlichen zu vermitteln, wozu sie geschaffen sind. Wir Mitarbeiter wollen sie begleiten, auf dem Weg zur tiefen Freundschaft mit dem Herrn Jesus.

Worauf wollen wir hinaus (Lernziele)?

Hingabe und Dienst für Jesus sind toll. Doch Gott hat uns einfach nur geschaffen, um mit ihm zusammen zu sein. Er wünscht sich nichts sehnlicher als Gemeinschaft.

Wie gehen wir vor?

Einstieg

„Wozu hat Gott uns geschaffen?“

Um die Jugendlichen an das Thema heran zu führen, beginnen wir mit einem „Stummen Gespräch“. (Zeitrahmen von etwa 5-10 Minuten)

Möglichkeit A:

An eine Tafel schreibt der Bibelarbeitsleiter die Frage: „Wozu hat Gott uns geschaffen?

Nun können die Jugendlichen nach vorne gehen und still ihre Antwort an die Tafel schreiben, oder auf die Aussage eines anderen Stellung zu nehmen.

Möglichkeit B:

Etwa sechs Jugendliche bilden eine Gruppe. Sie bekommen einen Zettel, auf dem die oben genannte Frage notiert ist. Nacheinander schreiben sie ihre Ansichten auf den Zettel. Je nach Zeit kann der Zettel zum zweiten Mal rund gegeben werden. Die Jugendlichen haben nun Gelegenheit die vorausgegangenen Antworten zu kommentieren.

Die Zettel können nun in der ganzen Gruppe vorgelesen werden. Vermutlich wird eine der häufigsten Aussagen der Dienst für Gott und die Hingabe an ihn sein.

Die Brücke schlagen

Der Bibelarbeitsleiter baut die Brücke zum Bibeltext, indem er die Jugendlichen neugierig macht zu entdecken, was Gott sich wünscht. Es ist gut die Spannung der unterschiedlichen Aussagen aus dem Einstieg aufrecht zu erhalten.

Gemeinsam lesen wir den Bibeltext aus Lukas 10,38-40

Gruppenarbeit

Wir teilen zwei, je nach Gruppengröße vier, Gruppen ein, die folgende Aufgabenstellung bekommen (dabei beobachtet jede Gruppe nur eine Frau):

Was tut diese Frau? Wie zeigt sie Jesus Christus dass er ihr wichtig ist?
Maria Martha
  • Sie sitzt bei ihm
  • Sie lädt ein
  • Sie hört ihm zu
  • Sie ist sehr beschäftigt mit den Vorbereitungen des Essens
  • Sie stellt sich vor Jesus: „Findest du es richtig, dass meine Schwester mich die ganze Arbeit allein machen lässt? Sag ihr, sie soll mir helfen!“

Nach etwa 15 Minuten treffen sich die Gruppen wieder zusammen. Die Ergebnisse werden vorgetragen. Je nach Jugendgruppe kann man diesen Teil gut als Podiumsdiskussion gestalten. Jeweils zwei Personen aus einer Gruppe bekommen einen Platz auf der „Bühne“. Der Bibelarbeitsleiter moderiert das Gespräch, in dem die jeweiligen zwei Personen die Sichtweise ihrer erarbeiteten Person übernehmen müssen. Die Gruppe „Maria“ wird sagen, wie gut es tut mit Jesus zusammen zu sein. Wohingegen die Gruppe der Martha sagen wird, dass man Jesus durch seinen Dienst Liebe und Wertschätzung schenkt.

Vertiefung

Nun lesen wir den Abschnitt zu Ende: Lukas 10,41-42 lesen

Eigentlich hätte Jesus Martha loben können. Sie hatte Jesus eingeladen. Sie sorgte dafür, dass ihre Gäste sich wohl fühlten. Sie bereitete ihnen ein gutes Essen, gab ihnen Getränke.

Warum tut Jesus das nicht? Was möchte er Martha zeigen?

„Du machst dir Sorgen um viele Dinge und bist beunruhigt. Komm du auch her. Setze dich zu mir und komm zur Ruhe. Das tut Not.“ Das ist die Nachricht für Martha und die Nachricht für dich.

Was fällt dir leichter: bei Jesus zu ruhen, oder ihm zu dienen.Was wünscht er sich?

Nun haben wir viel über Martha nachgedacht und entdeckt, dass es schneller geht, dass wir uns wie sie verhalten.

Wie verhält sich Maria? Was hat sie?
  • Gemeinschaft
  • Sie verbringt Zeit mit ihrem Heiland
  • Sie kann zur Ruhe kommen
  • Ihr Blick ist auf ihren Retter gerichtet
  • So kann sie Kraft tanken und genießen
  • Sie hört Worte, die lebendig machen, wach rütteln, Mut machen oder Veränderung bewirken.
  • Sie wird in dieser Zeit sehr beschenkt.
Miteinander erarbeiten, warum es Jesus wichtiger ist, dass man zu seinen Füßen sitzt.

Wir kommen noch mal auf die Frage zurück, wozu wir geschaffen sind. Was macht Gott mit Adam im Garten Eden? Sie gehen miteinander spazieren. Was ist das? Sie haben Gemeinschaft.
Wo steht das Zelt der Begegnung während der Wüstenwanderung des Volkes Israels? Mitten unter dem Volk. Warum? Gott möchte Gemeinschaft mit ihnen haben.

Was ist das erste, was im neuen Himmel gesagt wird?

„Siehe, das Zelt Gottes unter den Menschen.“ Offenbarung21,1

Was hat Priorität?

Gemeinschaft Gottes mit Menschen.

David war ein Mann nach dem Herzen Gottes. In Psalm 27,4 hat er einen Wunsch: Eines habe ich von Jehova erbeten, nach diesem will ich trachten: Zu wohnen im Hause Jehovas alle Tage meines Lebens, um anzuschauen die Lieblichkeit Jehovas und nach ihm zu forschen in seinem Tempel.

Was drückt sein Wunsch aus? BEI GOTT SEIN! Es gibt einen einzigen Grund, aus dem Gott uns Menschen gemacht hat.

Gemeinsam mit der Gruppe lesen wir 1. Korinther 1,9.

Gott ist treu, durch den ihr berufen worden seid in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn. 1.Korinther1,9
Wozu sind wir berufen?

Zur GEMEINSCHAFT mit Jesus Christus.

Ist dir das ein Anliegen? Möchtest du das auch lernen?

Praktisches

Wie können wir das im Alltag umsetzen?

Tragt gemeinsam Ideen und Erfahrungen zusammen. Es ist wichtig, dass der Bibelarbeitsleiter einfließen lässt, was er selbst erlebt hat, oder wie er zur Ruhe vor Gott kommt. Genauso kann er von Schwierigkeiten berichten, mit denen er zu kämpfen hat. So wird dieser Teil authentisch und praktisch.

Hier ein paar Gedanken

  • Im Alltag kleine „5 Minutenpausen“ einbauen, in denen man bewusst mit Gott spricht über das, was einem grade auf dem Herzen liegt.
  • Genug Zeit für die Stille Zeit haben.
  • Spaziergänge im Wald eignen sich hervorragend für Gespräche mit Gott.
  • Lass im Auto mal die Musik aus und rede die Fahrt über mit Gott.
  • Wie wäre es für dich einen eigenen Gebetsabend zu machen?!
  • Führe ein Gebetstagebuch. Am Abend kommst du zur Ruhe, indem du mit Gott den Tag durchdenkst, ihm erzählst was war und was dich beschäftigt hat. So kannst du mit Gott abschalten und die Belastungen des Tages abgeben.

Maria hat verstanden, wozu sie berufen ist. Es hat sich in ihrem Leben ausgedrückt.

Du bist geschaffen, um mit ihm zusammen zu sein. Möchtest du es auch lernen so zu leben?

Nimm dir eine Sache konkret vor, mit der du anfangen möchtest.

Abschluss

„Der Jäger und der Mönch“

Zusammenfassend lesen wir zum Abschluss der Bibelarbeit folgende Geschichte vor:

Zu einem bekannten Mönch kam einmal ein Jäger. Der staunte nicht schlecht, als er den heiligen Mann beim Spielen antraf. Denn Mönche, so dachte er, müssten ihre Zeit mit beten und arbeiten verbringen. „Wie kannst du deine kostbare Zeit mit spielen verbringen?“, empörte sich der Jäger. Der Mönch aber fragte lächelnd zurück: „Warum trägst du deinen Bogen nicht immer gespannt? Gehört sich das nicht für einen guten Jäger?“ Der aber antwortete ihm: „Das geht doch nicht. Weißt du nicht, dass der Bogen bei ständiger Biegung seine Spannkraft verliert?“ „Doch“, sagte der Mönch, „genau das ist es ja. Denn auch bei uns Menschen geht die Spannkraft verloren, wenn wir immer nur im Dienst sind. Deshalb spiele ich ab und zu, um zu entspannen und aufzutanken.

Was brauchen wir?

  • Tafel mit Kreide
  • Flipchart mit Stiften
  • A4-Zettel mit Kugelschreibern
  • Kopien und Folie des Arbeitsblattes