In der Jugend zu Hause

Ein Erfahrungsbericht wie eine Jugend auch funktionieren kann.
In der Jugend zu Hause

Ein lautes Klavier mit nicht immer perfektem Gesang, bei voller Zustimmung der Nachbarn? Themengebiete die von Treffen zu Treffen variieren. Das alles interessant genug, um eine Neuntklässlerin und einen Beamten gleichermaßen anzusprechen, die obendrein noch aus den verschiedensten Gemeinderichtungen kommen? Wie verbindet man das? Ganz einfach:

„Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte“ (Matthäus 18,20).

Was vor über 16 Jahren mit nur einer Handvoll Jugendlicher in der Nähe von Bottrop begann, erinnert heute eher an einen Jugendtag als an eine Jugendstunde. Nur eben alle zwei Wochen. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, funktioniert es.

Für regelmäßig stattfindende Jugendstunden ungewöhnlich: wir stammen alle aus unterschiedlichen Gemeinden, die über das ganze Ruhrgebiet verteilt sind.  Da das Sammeln und Beten einen Großteil der Zeit in Anspruch nimmt, ja schon fast der Hauptbestandteil der Treffen geworden ist, ist es jedes Mal ein Geschenk, zwei Wochen später hören zu können, wie Gott bei jedem persönlich etwas verändert hat. Man trifft alte Freunde, die aus Bochum, Essen und Dortmund kommen, genauso wie neue Freunde aus Wesel und Dorsten. Vielleicht hat sich auch dadurch schon mehr als ein Ehepaar gefunden. Abgesehen von dieser sehr offensichtlichen Sympathie trägt ein anderer Bestandteil zum Gelingen der Abende bei: das Sammeln von Gebetsanliegen und das gemeinsame Beten. Ein Vorteil in einer Gruppe, in der kaum Zeit bleibt sich mit jedem zu unterhalten. Egal ob es sich um eine anstehende Klausur, die Krankheit eines Freundes oder Probleme im Beruf handelt, man kann sicher sein, dass kein Anliegen vergessen wird und jeder zu Wort kommt. Da das Sammeln und Beten einen Großteil der Zeit in Anspruch nimmt, ja schon fast der Hauptbestandteil der Treffen geworden ist, ist es jedes Mal ein Geschenk, zwei Wochen später hören zu können, wie Gott bei jedem persönlich etwas verändert hat. Vor sechs Jahren beispielsweise war die Stimmung im Keller, manche sind weggezogen und haben geheiratet oder wurden von den Themen einfach nicht mehr angesprochen. Dann wurde begonnen für mehr Freude an der Sache zu beten. Die Folgen sind jetzt ein Mangel an Stühlen, stickige Luft und zu wenig Liederbücher.

Eine so bunte Mischung und zusätzlich niemand, der das Zepter führt? Für uns alles andere als ein Nachteil. Die Jugend als solche ist so natürlich darauf angewiesen, dass sich immer wieder aufs Neue jemand findet, der das nächste Thema vorbereitet oder eine lange Zeit in der Küche verbringt, um das Abendessen für alle zu kochen. Manchmal schwierig, aber nie unmöglich. Bisher gab es keinen Abend, an dem lähmende Stille oder Hunger herrschte.

Wir sind fasziniert von Gott, dass er es ermöglicht, mit ungewöhnlichen Wegen etwas erreichen zu können. Ein großer Dank gilt auch einem ganz besonderen Ehepaar. Zwei Menschen die regelmäßig ihr Haus zur Verfügung stellen, eine gemütliche Atmosphäre schaffen und die zahlreichen dreckigen Schuhe ertragen. Das alles für eine Jugend, in der sich im Gegenzug jeder zu Hause fühlen darf.