Hilfe, uns fehlen die Ideen!

Sitzt ihr als Mitarbeiterteam manchmal zusammen und alles schweigt? Mit Hilfe einfacher Kreativitätstechniken lässt sich das Ideen-Potential ans Licht …
Hilfe, uns fehlen die Ideen!

Sitzt ihr als Mitarbeiterteam manchmal zusammen und alles schweigt? Mit Hilfe einfacher Kreativitätstechniken lässt sich das Ideen-Potential ans Licht bringen, das in euch schlummert. Grundsätzlich gelten dabei folgende Regeln:

  • Keine Kritik – alles darf gesagt oder geschrieben werden, ohne dass es sofort kommentiert wird.
  • Alle sind gleich – jeder soll und darf zu Wort kommen.
  • Quantität geht vor Qualität – zunächst sollen möglichst viele Ideen produziert werden.

Brainstorming

Das Problem wird auf einer Flipcharttafel notiert, z.B. „Wie können wir das Gemeinschaftsgefühl in unserer Gruppe stärken?“ Jeder kann seine Assoziationen dazu in den Raum rufen. Der Moderator schreibt auf der Flipchart mit. Wichtig ist, dass genügend Zeit eingeräumt wird, damit sich die Teilnehmer in das Thema hineindenken und genannte Ideen weiterspinnen können.
Nach einer kurzen Pause werden die Beiträge noch einmal in Ruhe betrachtet, eventuelle Unklarheiten beseitigt und ähnliche Beiträge zusammengefasst. Nun folgt eine Bewertung der einzelnen Ideen nach den Kriterien:

  • „gut und umsetzbar“
  • „gut aber (im Moment) nicht umsetzbar“
  • „Nutzen nicht erkennbar“.

Anschließend wird das konkrete Projekt festgelegt: Was machen wir? Wer ist beteiligt? Bis wann sollen Ergebnisse vorliegen?

Chancen der Methode Grenzen der Methode
  • Braucht keine Vorbereitung
  • Kann man in vielen Fällen anwenden
  • Alle können sich beteiligen
  • Regeln werden oft nicht beachtet (zu schnelle Diskussion)
  • Einzelne dominieren

Kartenabfrage

Hier ist die Vorgehensweise ähnlich wie beim Brainstorming, allerdings erhält jeder einige Moderationskarten (Format A5).  Darauf werden die Ideen notiert, jeweils eine Idee auf einer Karte. Die Karten werden anschließend für alle sichtbar angepinnt und ggf. erklärt. Nun folgt wieder ein Sortier- und Bewertungsvorgang nach dem Kriterium der Umsetzbarkeit.
Wenn es darum geht, welche Idee verwirklicht werden soll, kann man die Teilnehmer auch (Klebe-) Punkten abstimmen lassen. Jeder bekommt 3 Punkte und darf sie auf die vorgeschlagenen Ideen verteilen.

Chancen der Methode Grenzen der Methode
  • Alle beteiligen sich
  • Ideengeber bleibt anonym
  • Jeder denkt nur für sich
  • Keine Anregung durch die Ideen anderer

Brainwriting (6-3-5)

Bei dieser Methode arbeite jeder für sich und doch befruchtet man sich gegenseitig.  6 Teilnehmer finden jeweils 3 Ideen in 5 Minuten. Dazu gibt es für jeden ein Formblatt mit 18 Feldern, auf dem das Problem notiert ist, z.B. „Wie können wir mit den Jugendlichen aus unserem Stadtteil in Kontakt kommen?
Jeder schreibt 3 Ideen in die ersten 3 Felder des Formblatts. Das Blatt wird an den Nachbarn weitergegeben, der liest sich die Vorschläge durch und versucht diese weiterzuentwickeln oder ergänzt 3 neue dazu. Ideen dürfen sich nicht wiederholen und niemand darf zweimal dasselbe schreiben. Wenn jemand überhaupt nichts mehr einfällt, schreibt er einfach irgendetwas hinein. Wenn alle Blätter gefüllt sind, werden sie noch einmal herumgeben. Jeder markiert die für ihn erfolgversprechendsten Vorschläge.  Anschließend werden sie diskutiert und ausgewählt.

Chancen der Methode Grenzen der Methode
  • Alle beteiligen sich
  • Mehr Ruhe als beim Brainstorming
  • Trotzdem Anregung durch die anderen
  • Manche fühlen sich unter Druck gesetzt
  • Zeit reicht scheinbar nicht

Kopfstand (Flip-Flop-Technik)

Hier wird das Problem auf den Kopf gestellt, z.B. „Wie gestalten wir eine absolut langweilige Wochenendfreizeit?“ Aus der Aufgabe wird eine Anti-Aufgabe, die aber ernsthaft bearbeitet wird.
Erst im zweiten Schritt werden die Anti-Lösungen umgedreht und dadurch entstehen Ideen für eine spannende abwechslungsreiche Freizeit.

Chancen der Methode Grenzen der Methode
  • Das Negative erkennt man schneller
  • Es entsteht eine zwanglose Atmosphäre
  • Eigene Defizite werden offengelegt
  • Funktioniert auch, wenn nichts mehr geht
  • Gesprächsatmosphäre darf nicht zu ausgelassen werden

Mentale Provokation

Bei der mentalen Provokation wird das Normale total in Frage gestellt. Nachdem die Aufgabenstellung klar ist, z.B. „Wie gestalten wir unseren Jugendraum?“, werden vollkommen verrückte, provokante Lösungsideen gesammelt (allein oder in Kleingruppen).
Anschließend werden die Provokationen untereinander ausgetauscht und gemeinsam überlegt: Was stecken für positive Chancen dahinter?
Schließlich wird der Kerngedanke aus den provokanten Vorschlägen herausgearbeitet und für die Lösung verwendet.

Chancen der Methode Grenzen der Methode
  • Das Gehirn wird zunächst vom eigentlichen Problem weggelenkt und kann freier denken
  • Provokationen werden ernst genommen