
Kennst du das? Du befindest dich in einer äußerst verzwickten Lage und alles woran du denken kannst ist: Bloß raus hier. Es gibt richtig Streit in deiner Klasse und am Montag steht auch noch diese fiese Matheprüfung an. Oder dein Chef trifft im besten Falle fragwürdige Entscheidungen und treibt deine Abteilung in den Abgrund. Oder aber in deiner Gemeinde geht es drunter und drüber und du überlegst ob Jesus sarkastisch war als er sagte an eurer Liebe zueinander soll man euch erkennen. Deine Verzweiflung wird immer größer und du fragst dich wie du ganz schnell die Fliege machen kannst. Doch obwohl du dir das kaum vorstellen kannst, gibt es jemand der in einer ganz ähnlichen Situation steckte:
Ein junges Mädchen, das gegen ihren Willen von ihrer Familie getrennt, in einen großen Harem geschleppt und schließlich zur Königin wurde. Mit viel Macht und ebenso vielen Feinden. Einem launischen König auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Und in ein paar Monaten schreibt sie nicht ihre Abschlussarbeit, sondern ein rachsüchtiger Mann will ihr ganzes Volk umbringen. Das ist wirklich eine verzwickte Situation. Wir können das nachlesen im Buch Esther. In Kapitel 4 wird diese Esther vor eine ganz gravierende Entscheidung gestellt. Ihr Onkel bittet sie, ihre Macht als Königin einzusetzen und ihrem Volk zu helfen, dass umgebracht werden soll. Aber Esther würde damit ein großes Risiko eingehen und sich selbst in Lebensgefahr bringen. Als sie zögert spricht ihr Onkel Mordokai mit ihr und sagt diese ganz entscheidenden Worte:
13 Und Mordokai ließ der Esther antworten: Denke nicht in deinem Herzen, dass nur du im Haus des Königs von allen Juden entkommen wirst. 14 Denn wenn du in dieser Zeit schweigst, so wird Befreiung und Errettung für die Juden von einem anderen Ort her erstehen; du aber und deines Vaters Haus, ihr werdet umkommen. Und wer weiß, ob du nicht für eine Zeit wie diese zum Königtum gelangt bist?Mordokai spricht hier zwei ganz wichtige Punkte an. Er sagt, dass egal wie sie sich entscheidet Rettung für sein Volk kommen wird. Mordokai vertraut Gottes Zusage, der versprochen hat, dass er sein Volk nicht im Stich lässt, und der alle Macht hat einen Ausweg zu schaffen auch ohne Esther. Gott kommt in jedem Fall zu seinem Ziel. Ist das nicht eine Aussage die so viel von der Schwere der Situation wegnehmen kann? Ja die Lage mag miserabel sein, aber Gott ist der souveräne Herrscher, und sein Plan wird sich erfüllen, selbst wenn man selber versagt. Gott erreicht seine Ziele immer mit und durch MenschenAllerdings heißt das nicht, dass der Weg zum Ziel egal ist. Mordokai macht Esther deutlich, dass ihre Entscheidung ganz gravierende Auswirkungen für sie persönlich haben kann. In ihrem Fall sogar tödliche. Gott erreicht seine Ziele immer mit und durch Menschen. Gott wird sein Volk in jedem Fall erretten, aber die ganz persönliche Frage für Esther ist, ob sie sich diesem Gott im Vertrauen zur Verfügung stellt. Du kannst für dich in den nächsten Versen nachlesen, wie Esther mit dieser großen Herausforderung umgegangen ist. Das ist nämlich wirklich bemerkenswert.