Glauben heißt… mit neuer Perspektive leben

Brauchst du einen Perspektivwechsel? Diese Andacht fordert dich heraus deinen Blick auf die Ewigkeit zu richten.
Glauben heißt… mit neuer Perspektive leben

Glauben heißt mit neuer Perspektive leben

Heutzutage tragen enorm viele von uns eine Brille. Ich selbst wollte immer eine haben, egal, ob sie nötig gewesen wäre oder nicht. Stylisch und nerdy. Aber eigentlich ist eine Brille gar nicht so cool zu haben, wenn man sie wirklich braucht. Nicht nur, dass es Situationen gibt, wo sie echt stört – wenn du sie wirklich brauchst, dann hast du defekte Augen und kannst ohne Brille nicht richtig sehen.

Vor circa 2000 Jahren lebten die Menschen noch ohne Brillen. Aber sie litten trotzdem an Augenerkrankungen. So eine Art Augenerkrankungen hatten auch die Jünger, die Schüler, von Jesus.
Background-Update: Damals wurde das Land der Israeliten von den Römern besetzt und das mochten die Juden überhaupt nicht. Stell dir vor dein älterer Bruder würde sich einfach in dein Zimmer setzen und mit viel Kraft durchsetzen, dass ihm jetzt dein Zimmer gehört. Voll doof. So ungefähr war die Lebenswelt der Juden. Aber sie hatten die Hoffnung, dass irgendwann ein Retter kommen wird, ihr Messias, ihr Befreier. Plötzlich kommt Jesus und tut all diese Wunder und tritt als Messias auf. Die Jünger waren ja nicht dumm und kombinierten fleißig: Wir werden von den Römern unterdrückt + Jesus ist der Messias -> er wird uns von den Römern retten. Das war die Perspektive der Jünger. Aber Jesus hat was völlig anderes vor.

Von da an sprach Jesus ganz offen mit seinen Jüngern darüber, dass er nach Jerusalem gehen musste und was ihn dort erwartete. Er würde durch die Hand der Ältesten, der obersten Priester und Schriftgelehrten vieles erleiden müssen. Er würde getötet werden und am dritten Tage von den Toten auferstehen. (Mtt 16,21)

Stell dir vor dein Vater kommt in dein Zimmer, wo dein Bruder schon seit Wochen das Zimmer besetzt. Statt deine Bruder mal ordentlich die Leviten zu lesen, sagt er sowas wie: „Ich zieh aus.“ Petrus kam auch überhaupt nicht auf Jesus klar. Wie könnte ein toter Messias sie von den Römern befreien?

Doch Petrus nahm ihn beiseite und bedrängte ihn: »Das darf nicht sein, Herr«, sagte er. »Das darf auf keinen Fall geschehen!« Jesus drehte sich zu Petrus um und sagte: »Geh weg von mir, Satan! Du willst mich in die Falle locken. Du siehst die Dinge nur mit den Augen der Menschen und nicht, wie Gott sie sieht.« (Mtt 16, 22f)

Wow, das nenne ich mal ein intensives Gespräch. Warum rastet Jesus so aus? Er sieht doch die Gedanken und die Hoffnungen von Petrus und den anderen Jüngern.
Während meines Studiums kam ich häufig mit Kopfschmerzen nachhause und irgendwann sagte meine Frau: „Lass uns mal zum Optiker gehen, vielleicht brauchst du ja eine Brille?“ Es stellt sich heraus, dass ich tatsächlich eine Brille gut gebrauchen könnte. Mein Kopf musste sich enorm anstrengen um auf große Entfernungen noch etwas korrekt erkennen zu können. Ich bekam also meine lang ersehnte Brille. Lustigerweise kann ich mit der Brille nicht nur scharf sehen, sondern meine generelle Sehleistung ist einfach mal von 100% auf 160% gestiegen.
Die Jünger von Jesus hatten eine Augenkrankheit, ein Problem mit ihrer Perspektive. Sie konnten nicht das große Ganze sehen. Dass Jesus nicht kam um die Römer zu besiegen, sondern um dir und mir, jedem Menschen ein Leben mit Ewigkeitsperspektive anbieten zu können.

Nicht nur für 100% – nein, Jesus kam für mehr, mehr als 160%!

In Petrus Vorstellung passte Jesus Plan nicht rein. Jetzt schau einmal in dein Leben: Hat Jesus Platz bei deinen Finanzen, deinen Hobbys oder deiner Alltagsplanung? Oder hast du vielleicht so eine konkrete Vorstellung von deiner Zukunft, dass Jesus Plan auch bei dir nicht reinpasst?

Wo in deinem Leben brauchst du eine Brille, einen Perspektivwechsel auf Gottes Blickwinkel