Geschenke

„Geben ist seliger als Nehmen“ – ein wahrer Satz. Doch in dem Moment, wo König David ein richtig großes Geschenk für Gott plant, muss er erleben, dass er selber der viel reicher Beschenkte ist.
Geschenke

Gott macht uns und unseren Gemeinden Geschenke,
für die wir uns bedanken sollten!

Ziel

„Ich bin von Gott unendlich reich beschenkt!“ – mit dieser Gewissheit und Freude sollen die Jugendlichen aus der Bibelarbeit hinausgehen. Denn es geht nicht zuerst darum, was ich für Gott tue, sondern was er für mich getan hat. Diese Perspektive ist ein Schutz vor falschen Motiven, die im Dienst für Gott und im Gehorsam gegenüber seinem Wort bestimmend sein können.

Einstieg

  • Geschenke machen und bekommen

Jeder bekommt den Auftrag, ein kleines Geschenk für einen anderen Jugendlichen mitzubringen. Die Geschenke werden gesammelt und unter allen Teilnehmern verlost. Jeder soll nun ehrlich die Frage beantworten: War das Geschenk, das ich mitgebracht habe, wertvoller als das, was ich bekommen habe? Oder war es andersherum?

  • Alternativ bekommen die Jugendlichen etwas Papier und Klebestift und sollen damit ein Geschenk für den Jugendleiter basteln. Als sie ihr Geschenk übergeben wollen, bedankt er sich freundlich, lehnt es aber ab. Stattdessen lädt er die Gruppe in den Nebenraum ein, wo Pizza und Cola für alle bereit steht.

Wie fühlen sich die Jugendlichen?

Erarbeitung und Anwendung

Ein guter Plan!

David will für Gott ein Haus bauen. Wie kommt er auf diese Idee? Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus verschiedenen Motiven. David lebt in Wohlstand und sicheren Verhältnissen. Doch diese glücklichen Lebensumstände lassen ihn Gott nicht vergessen, sondern er sorgt sich um das „Ansehen“ Gottes. Nachdem er sich als König etabliert hat und überall Ansehen genießt, soll nun auch Gott etwas repräsentativer dargestellt werden. Bei der Frage, was er dafür tun könnte, fällt David das ein, was alle machen: einen Tempel bauen. Zugleich wird deutlich, wie David im Denken von seiner Umwelt geprägt ist. Alle anderen Götter haben Tempel, deshalb soll der Gott Israels auch einen bekommen. Nathan, der Prophet ist spontan begeistert: „Mach das! Gott ist mit dir!“

  • Viele Jugendgruppen klagen über Finanznot. Manchmal fehlen sogar die Flipchartblätter, um eine anschauliche Bibelarbeit durchführen zu können. Spiegelt die finanzielle Ausstattung einer Jugendgruppe möglicherweise etwas vom Stellenwert wider, den Gott für die einzelnen Jugendlichen hat?

  • Wie viele Wünsche in Bezug auf Fast Food, Eis, Handyguthaben, Computer usw. hast du dir in der letzten Zeit erfüllt? Und wie viele Wünsche hast du finanziell Gott erfüllt?

Um den Sinn dieser Begebenheit zu verstehen, muss man sich etwas in die Geschichte hineindenken und auch die Vorstellungen und Gebräuche im Alten Orient in Betracht ziehen, von denen Israel mehr oder weniger mit beeinflusst wurde.

Die folgenden vier Punkte lassen sich in vier Gruppen bearbeiten, wobei Länge und Schwierigkeit der einzelnen Aufgaben unterschiedlich sind. Man sollte also Gruppen bilden, die sich nach Alter bzw. Abstraktionsvermögen unterscheiden.

Ein guter Plan?

Über Nacht ändert sich die Perspektive, denn Gott redet mit Nathan. Wie reagiert Gott auf Davids Vorhaben? Wie argumentiert er dabei? Noch besser versteht man die Reaktion Gottes wenn man 1. Könige 5,17 liest.

Haus ist nicht gleich Haus

Wie an zahlreichen Stellen der Bibel, findet man in diesem Kapitel ein Sprachspiel. Wie verwendet David den Begriff „Haus“? Was meint Gott mit dem „Haus“? Was rechtfertigt dieselbe Begrifflichkeit, obwohl verschieden, für die beiden unterschiedlichen Inhalte?

David: "Gott, ich will dir ein Haus bauen!" - Gott: "David, ich will dir ein Haus bauen!"

Was haben die beiden Inhalte von „Haus“ gemeinsam?

Wer baut wem ein Haus?

Gott sagt nicht „Nein“ zu Davids Idee, er sagt: „Noch nicht!“. Es wird eine Zeit kommen, da bekommt Gott wirklich ein Haus gebaut. Aber jetzt will er erst einmal den großen Unterscheid deutlich machen, der zwischen ihm und den anderen Göttern besteht, die Israel aus seiner Umgebung kennt. Denn der Bau eines Tempels war entweder ein Befehl des Gottes an den König oder mit Erwartungen des Königs an die Gottheit verbunden. Ein paar Beispiele aus anderen Religionen, die sich in antiken Quellen finden:

Der Sonnengott Schamasch bescherte dem mesopotamischen König Yahdun-Lim von Mari (ca. 1811-1795 v. Chr.) beachtliche Siege, nachdem er einen prächtigen Tempel für Schamasch errichtet hatte. Sieg über die Feinde, eine lange und glückliche Herrschaft und ewige Jahre des Überflusses sollte ihm der Sonnengott dafür schenken.

In der Siegeshymne des Pharaos Thut-mose III (ca. 1490-1436 v. Chr.) wird beschrieben, dass der Gott Amon-Re viele Siege schenkte, weil er daran dachte, dass Thut-mose seine Wohnstätte errichtete und andere Könige im Bau seiner Denkmäler überflügelte.

Im ersten Jahrtausend vor Christus baute Esarhaddon von Assyrien (680-669 v. Chr.) den Tempel von Assur wieder auf, der in Verfall geraten war. Er tat es, um sich ein langes Leben, eine stabile Regierung, das Wohl seiner Nachkommen, den Sturz seiner Feinde, gute Ernten und damit das Wohlergehen Assyriens zu sichern.

(Quelle: Dale Ralph Davis „2 Samuel“, Fearn 2009)

In der Wikipedia wird der Zusammenhang zwischen Tempelbau und göttlichem Handeln so zusammengefasst:

Die wichtigsten Kulte waren die Götterkulte in den Tempeln, die es im ganzen Lande gab und die ausschließlich im Auftrag des Königs gebaut werden konnten. Dies war der Versuch, die Götter auf die Erde, also in die menschliche Welt, zu holen, damit sie im Sinne der Menschen beeinflusst und günstig gestimmt werden konnten. Der Tempel war somit eine irdische Wohnung für den Gott. (Quelle: Wikipedia – „Altägyptische Religion“)

Vergleicht das Prinzip, das hinter diesen Tempelprojekten steht mit dem, was in der Bibel deutlich wird!

Könige in der Umwelt Israels und ihre Götter - David und sein Gott

David wollte Gott ein Geschenk machen und muss erkennen, dass er selbst der viel reicher Beschenkte ist:

  • Gott hat David beschenkt in der Vergangenheit

  • Gott wird David beschenken in der Zukunft

  • Und mit all dem beschenkt Gott sein Volk Israel.

Denn es geht Gott immer um sein ganzes Volk und letztlich um die ganze Welt. Ein König oder Leiter ist für das Wohl derer gegeben, die er anführt. Über die Macht und Stabilität, das Ansehen und die Zukunft seiner Dynastie kann David sich freuen, ab Vers 18 ist nachzulesen, wie er Gott dafür dankt. Aber solche Geschenke sind nie Selbstzweck. Man soll sie nicht allein genießen, sondern für andere einsetzen. Gott selbst macht es vor: Er teilt das, was er hat, mit den Menschen und setzt es für uns ein.

Wie weit reicht Gottes Geschenk?

Gott ist realistisch und vorausschauend. Er verspricht nicht nur etwas, sondern denkt auch an die Umstände, die das Geschenk gefährden können.

Der Apostel Paulus fasst diese Tatsache im Neuen Testament gut zusammen, wenn er über das Volk Israel schreibt: „Gott nimmt seine Gnadengeschenke nicht zurück und bereut seine Berufungen nie.“ (Römer 11,29). Und später wendet er diese Erfahrung auf alle an, die zu Jesus, dem Messias gehören: „Wenn wir untreu sind, bleibt er dennoch treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.“ (2. Timotheus 2,13)

Was wird passieren, wenn…

  • David einmal stirbt?

  • Sünde und Ungehorsam gegen Gott auftreten?

  • Jahrzehnte, Jahrhunderte, Jahrtausende ins Land gehen und niemand weiß, was alles kommt?

Derselbe Gott

Wenn heute jemand Jesus nachfolgt, dann geht es natürlich nicht darum, dass Gott politische Macht oder Anerkennung verspricht. Denn Jesus, der ultimative Sohn Davids, in dem sich das Versprechen aus 2. Samuel 7 auf eine ganz neue Art und Weise erfüllt, hat deutlich gemacht, dass sein Reich nicht vergleichbar ist mit den Reichen dieser Welt.

Doch alle, die zu diesem endgültigen Sohn David gehören, erwählt Gott, damit sie Könige und Priester sind. Sie werden eine entscheidende Rolle in der Zukunft spielen. Und diese Herrschaft wird niemals enden. Wir werden ewig leben!

Die Autoren des neuen Testaments versuchen auf verschiedene Weise, dieses Geschenk zu beschreiben:

Als dann aber die Güte und Menschenliebe von Gott, unserem Retter, sichtbar wurde, hat er uns aus reinem Erbarmen gerettet und nicht, weil wir gute und gerechte Taten vorweisen konnten. Durch die Wiedergeburt hat er uns gewaschen und durch den Heiligen Geist uns erneuert. Diesen Geist hat er durch Jesus Christus, unseren Retter, in reichem Maß über uns ausgegossen. So sind wir durch seine Gnade gerecht gesprochen und zu Erben des ewigen Lebens eingesetzt worden, auf das wir voller Hoffnung warten.Titus 3,4-7
Aber Gott ist reich an Erbarmen und hat uns seine ganze große Liebe geschenkt und uns mit dem Messias lebendig gemacht – ja, auch uns, die durch ihre Verfehlungen für ihn tot waren. Bedenkt: Aus reiner Gnade seid ihr gerettet! Er hat uns mit Jesus Christus auferweckt und uns mit ihm einen Platz in der Himmelswelt gegeben, damit er auch in den kommenden Zeitaltern den unendlichen Reichtum seiner Gnade und Güte in Jesus Christus an uns deutlich machen kann. Denn durch die Gnade seid ihr gerettet worden aufgrund des Glaubens. Ihr selbst habt nichts dazu getan, es ist Gottes Geschenk und nicht euer eigenes Werk. Denn niemand soll sich etwas auf seine guten Taten einbilden können. In Jesus Christus sind wir Gottes Meisterstück. Er hat uns geschaffen, dass wir gute Werke tun, gute Taten, die er für uns vorbereitet hat, damit wir sie in unserem Leben ausführen. Epheser 2,4-10
Ihr aber seid das erwählte Volk, das Haus des Königs, die Priesterschaft, das heilige Volk, das Gott selbst gehört. Er hat euch aus der Dunkelheit in sein wunderbares Licht gerufen, damit ihr seine machtvollen Taten verkündet. Früher wart ihr nicht sein Volk; aber jetzt seid ihr das Volk, das Gott gehört. Früher galt euch nicht sein Erbarmen; aber jetzt habt ihr sein Erbarmen erfahren. 1.Petrus 2,9-10
… Jesus Christus, dem treuen Zeugen, der als erster von allen Toten zu neuem Leben geboren worden ist und über die Könige der Erde herrscht. Ihm, der uns liebt, ihm, der sein Blut für uns vergossen hat, um uns von unseren Sünden freizukaufen, der uns zu Königen gemacht hat und zu Priestern, die seinem Gott und Vater dienen dürfen: Ihm gehört die Herrlichkeit und Macht für alle Ewigkeit! Amen. Offenbarung 1,5-6
Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel aufzubrechen! Denn du wurdest als Opfer geschlachtet, und mit deinem vergossenen Blut hast du Menschen für Gott erworben, Menschen aus allen Sprachen und Stämmen, aus allen Völkern und Nationen. Zu Königen hast du sie gemacht und zu Priestern für unseren Gott; und sie werden über die Erde herrschen. Offenbarung5,9-10

Diese überwältigenden Zukunftsaussichten lassen sich in Gruppen analysieren. Jede Gruppe beschäftigt sich mit einer Verheißung und diskutiert zum Beispiel folgende Fragen:

Was verspricht Gott denen, die zu Jesus gehören?

Welche Voraussetzungen und Bedingungen gibt es?

Welche Vergleichspunkte gibt es zu dem Geschenk, das Gott David macht?

Was bedeutet es für euch – in eurem Denken, Fühlen und Tun – dass ihr Nachkommen Davids seid und mit Jesus für alle Zeit herrschen werdet, wenn ihr zu Gottes Familie gehört?

Wo steht ihr in Gefahr, mit Gott in einen „Tauschhandel“ zu treten: Ich mache Stille Zeit, spende Geld, arbeite in der Gemeinde mit und hoffe, dass Gott mir Gelingen schenkt…? Was würde Gott da antworten?

Schließlich stellt jede Gruppe ein Geschenk zusammen mit Gegenständen, die den Inhalt der Verheißung symbolisch darstellen. Geschenkpapier und große Schleife nicht vergessen! Im Anschluss wird dann das Geschenk im Plenum ausgepackt und erläutert.

Ergebnissicherung

Überlege dir eine Aktion (Spiel, Quiz,), bei der die Teilnehmer das Gelernte unter Beweis stellen können. Eine andere Möglichkeit wäre ein Giveaway, durch das die Teilnehmer im Alltag an das Thema erinnert werden.

a) Von Gott beschenkt

Gott ist ein Gott, der gerne Geschenke macht! Schon in der Schöpfungsgeschichte wird das deutlich und zieht sich dann durch die ganze Bibel. Sucht Bibelstellen heraus, in denen Gott euch etwas Gutes zusagt. Schreibt sie auf kleine Kärtchen und lost wieder. Jeder darf ein göttliches Geschenk, eine Verheißung mit nach Hause nehmen.

Achtung: Aufpassen, dass Bibelverse nicht aus dem Zusammenhang gerissen werden! Manchmal klingt ein Versprechen gut, aber wenn man davor und danach weiterliest, wird deutlich, dass es nicht jedem automatisch gilt.

b) Danke sagen

Die erste Hälfte des Kapitels dreht sich um Geschenke, die zweite Hälfte ist Dank. Nehmt das Dankgebet Davids zum Vorbild und sagt Gott danke. Beachtet dabei, dass David sowohl von sich selbst spricht als auch von seinem Volk Israel, das Gott erwählt hat und mit dem er Geschichte macht. Denkt deshalb nicht nur an euch individuell, sondern auch an Gottes Weg und Absichten mit der Gemeinde.

c) Träumen für Gott

Auch wenn Gott sagt: „Jetzt noch nicht.“, hat er sich sicher über den Plan Davids gefreut, der ein richtig tolles Haus wollte. Hast du auch manchmal so eine Idee?

Jeder bekommt eine Wolke aus Karton und notiert darauf einen Traum: Was würde ich in meinem Leben gern für Gott tun? Vielleicht ist es ein richtig großes Projekt.

Teil zwei der Aufgabe ist, mit Gott über diesen Traum im Gebet zu reden. Wen dieser Traum in der Folge nicht loslässt, der sollte sich einen erfahrenen Christen, einen geistlichen Berater suchen und mit ihm darüber reden und beten.