Gemeinsam sind wir unschlagbar

Am Beispiel eines Jugendgottesdienstes wird gezeigt, wie man Aktionen in Teams planen und umsetzen kann
Gemeinsam sind wir unschlagbar

Unser Jugendkreis möchte einen Jugendgottesdienst durchführen. Der Wunsch kommt aus der Gruppe, während wir unsere Jugendstunde gemütlich bei McDonalds ausklingen lassen. Wir Mitarbeiter nehmen den Vorschlag gerne auf und nutzen die Gunst der Stunde.

Während jeder seine Pommes in den Mund schiebt, fragen wir nach ihren Ideen.

Nach den Sommerferien wollen sie gerne einen Gottesdienst durchführen. Annika schlägt als Thema „das Kreuz“ vor. Peter fällt gleich ein: „Da habe ich mal eine gute Predigt zu gehört. Vielleicht können wir den Referenten einladen.“ Die Gruppe beginnt zu sprudeln, welche Band man einladen und wie man dekorieren könnte. Unser Mitarbeiter Frank zückt Stift und Zettel und notiert. Diese guten, spontanen Ideen darf man nicht verpuffen lassen.

Einige Wochen später greifen wir vom Mitarbeiterteam das Thema in der Gruppenstunde wieder auf. Wir haben in der Jugendleitung miteinander gesprochen und möchten unseren Jugendlichen den Jugendgottesdienst als Projekt vorschlagen. Ein Jugendgottesdienst ist eine Menge zusätzlicher Arbeit, das ist uns bewusst. Wir wollen es mit ihnen gemeinsam vorbereiten und gestalten. So können sich die Jugendlichen mit ihrem Projekt identifizieren und es nach ihren Vorstellungen ausrichten. Dazu haben wir uns entschieden in Teams zu arbeiten und Aufgaben umrissen, die die Jugendlichen gerne mit ihren Ideen erweitern können.

Teamarbeit ist ein lohnenswerter Weg, um gemeinsam eine Aktion zu planen und durchzuführen. Durch die verschiedenen Bereiche können mehr Leute für die Mitarbeit gewonnen werden, die Arbeit verteilt sich auf mehrere Schultern. Außerdem wird mehr Kreativität und Fachwissen freigesetzt. Jeder kann sich in dem Bereich einbringen, der ihm am Besten liegt und Freude macht. So identifizieren sich die Jugendlichen stärker mit dem Projekt. Sie laden Leute ein und sagen: „ Ich werde heute auf der Bühne stehen und singen. Magst du vorbei kommen?“

In oben genanntem Beispiel kam die Initiative von den Jugendlichen. So ist es leicht, die Jugendgruppe zu motivieren und für das Projekt zu begeistern. Überlegt sich der Jugendleitungskreis ein Projekt, dass er gemeinsam mit den Jugendlichen vorbereiten möchte, ist es wichtig, sie persönlich für das Projekt zu gewinnen. Es soll keine Pflicht sein, an dieser Aktion mitzuarbeiten. Stattdessen sollen sie von dem Ziel der Arbeit überzeugt sein. Darum müssen die Mitarbeiter ihnen ein Bild vor Augen malen, was das Ziel ist und worauf man hin arbeitet.

Die Vorstellung

In einer Gruppenstunde werden verschiedene Teams vorgestellt, der Aufgabenbereich wird umrissen und die Anzahl der möglichen Teammitglieder genannt. Die Jugendlichen werden motiviert, sich einem Team für die Dauer dieses Projektes anzuschließen. Wenn sie dabei sind, erwartet das Mitarbeiterteam verbindliche Mitarbeit.

Nun bekommen die Jugendlichen Zeit sich für ein Team zu entscheiden. Anschließend treffen sich die Gruppen für 20 Minuten. Ein Mitarbeiter begleitet sie, erklärt ihnen den Aufgabenbereich und was sich die Jugendleitung von ihnen wünscht. Das Arbeitsfeld wird grob umrissen, sie können es gestalten. Gerne können sie weiter kreativ werden und ihre Aufgaben ergänzen. Gemeinsam vereinbart man die nächste Teambesprechung und notiert die Namen der jeweiligen Teammitglieder.

Der Teamleiter

In jedem Team wird ein Teamleiter bestimmt. Zu seinen Aufgaben gehört es, den Überblick über die Aufgaben im Team zu haben, seine Leute zu motivieren und anzuleiten in der Umsetzung. Er trägt die Verantwortung dieser Kleingruppe gegenüber der Jugendleitung. Es kann hilfreich sein, dass die Jugendmitarbeiter diese Person vorschlagen. Sie können ihre Leute einschätzen und eine Person auswählen, die Qualifikationen mitbringt, die im Team gebraucht werden. In der Teamleitung kann der Jugendliche persönlich reifen und wachsen.

In regelmäßigen Abständen finden Teamleitertreffen statt. Dort wird der Stand der Planung besprochen und überlappende Dinge geklärt. Beispielsweise entscheidet sich das Catering-Team nach der Veranstaltung einen Snack anzubieten.

Während man gemeinsam Waffeln muffelt, kann man gut mit den Gästen ins Gespräch kommen.

Dazu sollen im hinteren Teil des Raumes Bistrotische aufgestellt werden, die das Deko-Team mit dekorieren soll. Der Teamleiter transportiert anschließend alle wichtigen Infos wieder in sein Team zurück.

Leitungsteam

Den Überblick behält die Jugendleitung. Sie nimmt die Rolle als Projektleitungsteam wahr. Zu ihren Aufgaben gehört es, einen Gesamtüberblick über das Projekt zu haben, Absprachen zu treffen mit der Gemeinde, dem Referenten oder gegebenenfalls Behörden. Sie legen den Termin der Veranstaltung fest, sprechen mit einem Referenten, da das häufig weit im Voraus gemacht werden muss. Sie motiviert die Teams neu, wenn es ein Motivationstief gibt und hilft ihnen, die Zeit im Auge zu behalten. Ihre wichtigste Aufgabe ist die geistliche Verantwortung für das Projekt und die Botschaft des Jugendgottesdienstes.

Wenigstens 1-2 Personen aus dem Leitungsteam sind bei den Teamleitungssitzungen dabei und moderieren diese. Dabei übergeben sie den Teamleitern möglichst viel Verantwortung. Es soll der Jugendgottesdienst der Jugendlichen sein. Nach ihren Fähigkeiten sollen sie den auch alleine gestalten. Es ist wichtig, die Jugendlichen gut zu kennen, denn sie dürfen gefordert sein, aber nicht überfordert.

Die einzelnen Teams

Nachfolgend werden einige Teams mit ihren Aufgaben vorgestellt. Die Teams können nach Bedarf ergänzt und so an die eigene Jugendgruppe angepasst werden, beispielsweise um eine Musik- oder ein Anspielteam.

Das Programm-Team

gestaltet ein abwechslungsreiches Programm für den Jugendabend und moderiert selbst (am besten 2 Leute des Teams). Passend zum Thema planen sie Überleitungen, Anreißer, um auf das Thema hinzuweisen, sprechen mit der Band die Lieder ab und bedenken die nötigen Ansagen. Ihre Aufgabe ist es, von der Bühne aus eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Gäste sich wohl fühlen und mit in das Thema genommen werden.

Sie erstellen ein Minutenprogramm für den Abend, das an alle Beteiligten ausgegeben wird.

Zusammenarbeit mit den anderen Teams ist wichtig, um alle relevanten Infos zu bekommen: Lieder, Snack, Orga. Sollte das Programmteam besondere Technik benötigen ist das mit dem Technikteam frühzeitig abzusprechen.

Das Deko- und Aufbau-Team

gestaltet den Raum des Jugendabends und gegebenenfalls des Bistros ansprechend und einladend. Ihre Arbeit unterstützt die Atmosphäre des Jugendabends und ist darum sehr wichtig. Sie überlegen sich, wie Saal und Bistro gestellt werden und setzen diese Ideen um.

Nach der Veranstaltung ist oft die Luft raus, doch muss noch abgebaut werden. Hier sollte die ganze Jugendgruppe motiviert werden mit anzupacken. Damit dabei kein Frust aufkommt, unterstützt die Jugendleitung selbst tatkräftig.

Das Technik-Team

kümmert sich um die Ton-, Licht-, und Präsentationstechnik. Welche Technik ist nötig? Ist alles vorhanden oder muss noch etwas besorgt werden? Das Team ist zuständig für den Auf- und Abbau der Technik und die Bedienung während des Abends.

Das Technikteam erstellt oder bekommt die Präsentationen der Band, des Rahmenprogramms und des Referenten. Sie sind rechtzeitig über die geplanten Details der anderen Teams zu informieren.

Das Team Öffentlichkeitsarbeit

erstellt die Werbung und verteilt oder verschickt sie. Sie halten Kontakte zur Zeitung und anderen Jugendkreisen. Gibt es eine Homepage, wird die mit aktuellen Infos versehen. Zusammen mit der Jugendleitung geben sie immer wieder neue Gebetsanliegen zum aktuellen Stand in der Gemeinde weiter. Nur wenn die Jugend berichtet, kann die Gemeinde konkret beten und unterstützen.

Das Catering-Team

sorgt für das leibliche Wohl. Um nach der Veranstaltung noch Zeit mit den Leuten zu verbringen und ins Gespräch zu kommen, kann man sie ins Bistro einladen. Dort locken ein leckerer Snack und etwas zu trinken. Das Catering-Team bereitet diese Dinge vor. Sie besorgen Getränke, Einweggeschirr oder übernehmen den Küchendienst. Sie entscheiden, ob das Essen kostenlos abgegeben wird oder legen ein Preis fest.

Zum anderen sorgt dieses Team für die Versorgung der eigenen Gruppe am Aufbautag. Viele werden schon nachmittags beschäftigt sein mit ihren Arbeiten. Das Catering-Team stellt Getränke bereit und ein leckeres Essen, denn ausreichend Verpflegung garantiert gut gelaunte Mitarbeiter.

Je nach Kapazität der Jugendgruppe ist es hilfreich, sich in den Teams von der Gemeinde unterstützen zu lassen, beispielsweise in der Vorbereitung des Essens.

Das Gebet

Es könnte ein Gebetsteam geben, doch dazu ist es viel zu bedeutend. Das Wichtigste in der ganzen Erarbeitung eines Jugendgottesdienst ist das Gebet.

Das Wichtigste in der ganzen Erarbeitung eines Jugendgottesdienst ist das Gebet.

Ich kann noch so perfekt planen, ansprechend dekorieren und gewinnend moderieren, das wichtigste für das Projekt ist unser geistliches Anliegen. Wir wünschen uns, dass Gott wirken kann durch unser Projekt an den Besuchern und an unseren Jugendlichen. Darum wollen wir so oft wir können gemeinsam für dieses Anliegen beten und gespannt sein, wozu Gott diese Aktion nutzt.