Geistesgaben

Eine Liste von Geistesgaben, die im Neuen Testament erwähnt werden.
Geistesgaben

Unsere Gaben und Fähigkeiten sind ein Geschenk Gottes. Ein Geschenk Gottes nicht primär an uns, sondern an seine Gemeinde. Das Neue Testament lehrt, dass jeder Mensch, der an Christus glaubt, vom Heiligen Geist zusätzlich zu seiner charakteristischen Persönlichkeit und natürlichen Neigungen mindestens eine geistliche Gabe erhält (oder auch mehrere; vgl. 1Kor 12:7-11). In Römer 12, 1. Korinther 12, Epheser 4 und 1. Petrus 4 sind Gabenlisten zu finden. 

Verwaltung/Organisation (1Kor 12:28)

Dabei handelt es sich um die von Gott gegebene Fähigkeit organisatorische Abläufe zu verstehen und Strukturen und Arbeitsabläufe so zu planen und zu gestalten, dass die vorher gesteckten Ziele mit möglichst wenig Reibungsverlust erreicht werden können. In der Bibel finden wir mehrere Beispiele von Menschen mit dieser Gabe. Im AT beispielsweise haben Joseph und Jithro sicher diese Gabe der Organisation bzw. Administration. Die Anweisung des Paulus an Titus in Titus 1:5 könnte darauf hindeuten, dass auch dieser die geistliche Gabe der Organisation besaß. Menschen mit dieser Gabe freuen sich an Effektivität, denken in stringenten Abläufen und sind gute Koordinatoren. 

Evangelisation (Eph 4:11)

Bei der Gabe der Evangelisation handelt es sich um die Fähig keit klar und wirkungsvoll das Evangelium von Jesus Christus gegenüber Nicht-Christen zu kommunizieren. Menschen mit dieser Gabe empfinden eine tiefe Liebe zu verlorenen Menschen, fühlen sich zu ihnen hingezogen und wenden sich ihren Fragen und Zweifeln zu. Nicht-Christen fühlen sich in ihrer Nähe wohl. Ein neutestamentliches Beispiel ist Philippus (Apg 8; 21:8).

Ermutigung (Röm 12:8)

Hier handelt es sich um die von Gott gegebene Fähigkeit, andere Menschen zu ermutigen, zu trösten, aber auch zu konfrontieren und anzuspornen, ihren Weg mit Jesus mit Hingabe weiterzugehen. Christen mit dieser Gabe haben eine ungewöhnliche Sensibilität für Menschen, die entmutigt sind und mit unterschiedlichsten Lebenssituationen zu kämpfen haben. Christen mit dieser Gabe werden häufig um Rat gefragt. Sie verstehen es, biblische Verheißungen auf konkrete Situationen anzuwenden , motivieren zu persönlichem geistlichen Wachstum, loben und stärken andere. Ein gutes Beispiel aus dem NT ist Barnabas (Apg 4:36; 9:27; 15:36). 

Glaube (1Kor 12:9)

Die geistliche Gabe des Glaubens besteht darin, zu sehen, was getan werden müsste und dann Gott zu vertrauen, dass er es auch tatsächlich tun wird – auch wenn es den meisten Menschen unmöglich erscheint. Christen mit dieser Gabe haben ein großes Vertrauen in Gottes Verheißungen und halten unerschütterlich daran fest. Sie sehen Hindernisse als Möglichkeiten an, durch die Christus sich verherrlichen kann. Diese Gabe geht häufig mit der Gabe der Leiterschaft zusammen. Als Beispiele von Menschen mit großem Glauben nennt die Bibel beispielsweise Kaleb und Josua, Nehemia oder die arme Witwe in Lk 21:2-4 und Stephanus (Apg. 6:5). 

Geben (Röm 12:8)

Die Gabe des Gebens bezeichnet die von Gott gegebene Fähigkeit in besonderer Weise gerne, freiwillig, großzügig und opferbereit Geld und andere Ressourcen für Menschen und Projekte bereitzustellen. Christen mit dieser Gabe sind sehr stark überzeugt, dass ihr Besitz, ihre Fähigkeiten und ihre Zeit Gott gehören und nicht ihnen selbst. Sie haben besondere Freude daran, etwas von sich für andere zu geben. Tabitha (Apg 9:36) hatte vermutlich diese Gabe.

Hilfsbereitschaft (1Kor 12:28) und Dienst (Röm 12:7)

Diese beiden Begriffe bezeichnen wohl ein und dieselbe Gabe. Dabei geht es um die besondere Fähigkeit prakische Nöte im Leben anderer Menschen zu erkennen und ihnen zu begegnen. Christen mit dieser Gabe möchten anderen das Leben ein wenig leichter machen. Oft beinhaltet diese Gabe das Dienen „hinter den Kulissen“, welches Mit-Christen freisetzt, andere Dienste zu tun. Menschen mit dieser Gabe wurden in Apg 6:1 benötigt, vermutlich hatte auch Phöbe diese Gabe (Röm 16:1). 

Leiterschaft (Röm 12:8)

Die Gabe der Leiterschaft findet sich in Menschen, die eine klare Vision haben und in der Lage sind, andere so zu motivieren und anzuleiten, dass sie gemeinsam Gottes Ziele erreichen. Sie leiten im Sinne des Neuen Testaments als Diener, geben aber in ihren Dienstbereichen die Richtung an, auch weil andere großes Vertrauen in ihre charakterliche Integrität und ihre Fähigkeiten als Leiter haben. Beispiele begabter Leiter gibt es in der Bibel zuhauf: Abraham, Mose, David, Daniel, Paulus, Petrus und den dienenden Leiter schlechthin: Jesus. 

Barmherzigkeit (Röm 12:8)

Die Gabe der Barmherzigkeit äußert sich in einem starken Bedürfnis, Menschen in Notsituationen ganz praktisch zu helfen und Liebe, Anteilnahme und Wertschätzung zu zeigen. Christen mit der Gabe der Barmherzigkeit haben die Fähigkeit den Schmerz anderer zu spüren und mitzuleiden. Sie bleiben allerdings dabei nicht stehen, sondern versuchen die Ursachen des Schmerzes zu lindern, um damit auch auf den barmherzigen Gott hinzuweisen. Der Übergang zur Gabe der Hilfsbereitschaft ist vermutlich fließend. 

Seelsorge/Hirtendienst (Eph 4:11)

Diese Gabe ist die von Gott gegebene Fähigkeit für Menschen zu sorgen, sie zu fördern, ihnen nachzugehen und sie in ihrem geistlichen Wachstum zu fördern, damit sie immer mehr mit Jesus im Fokus leben. Die Gabe des Hirtendienstes kommt dort zum Einsatz, wo Christen Verantwortung für das Wohlergehen anderer übernehmen. Menschen mit dieser Gabe freuen sich sehr darüber, wenn andere zunehmend geistlich reifen.

Lehre (Röm 12:7; 1Kor 12:28; Eph 4:11)

Die Gabe der Lehre besteht darin biblische Wahrheit in ihrer Tiefe zu kennen und kommunizieren zu können. Gute Lehre wird dabei immer die Fähigkeit einschließen, die biblischen Inhalte relevant auf das alltägliche Leben der Hörer anzuwenden. Die Wichtigkeit der Lehre im Neuen Testament ist offensichtlich. So weist beispielsweise Jak 3:1 Lehrer auf ihre große Verantwortung hin.

Quelle: er-lebt.de, mit freundlicher Genehmigung.

Einen weiterführenden Artikel zum Thema „Gaben“ findest du HIER.