Gebet: Online Flatrate zu Gott

Jesus motiviert die Leute zu beten und viel von Gott zu erwarten. Diese Bibelarbeit möchte das Herz von Jugendlichen für Gebet gewinnen!
Gebet: Online Flatrate zu Gott

Ziel

Die Jugendlichen werden herausgefordert, ihr Gebetsleben zu prüfen und motiviert, von Gott als Geber viel zu erwarten.

Einleitung

Anhand der Frage: „Wie viele deiner Gebete wurden im letzten Monat von Gott erhört?“ sollen die Jugendlichen warm werden.

Text

7 Bittet, und es wird euch gegeben; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet. 8 Denn jeder, der bittet, empfängt, und wer sucht, findet, und wer anklopft, dem wird geöffnet. 9 Oder würde jemand unter euch seinem Kind einen Stein geben, wenn es ihn um Brot bittet? 10 Würde er ihm eine Schlange geben, wenn es ihn um einen Fisch bittet? 11 Wenn also ihr, die ihr doch böse seid, das nötige Verständnis habt, um euren Kindern gute Dinge zu geben, wie viel mehr wird dann euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn darum bitten.

Hauptteil

Jesus macht das bei der Bergpredigt bisher wie ein Physiotherapeut, der tippt an gewissen Stellen an und dann: „Ah, das tut weh!“ Da sitzt so eine geistliche Verspannung. Da läuft’s nicht rund, und du merkst, dass du da humpelst. Jesus möchte diese geistliche Verspannung lösen, damit du aufrecht gehen kannst und du geistlich weiter wachsen kannst.

Der Text diesmal, klingt dazu wie eine nette Zwischenerholungsmassage. Es klingt so angenehm leicht: Bittet, und es wird euch gegeben. Wenn ihr sucht, dann werdet ihr finden. Wenn ihr anklopft, dann macht euch jemand auf.

So könnte man denken.

  1. Jesus gibt uns Einblick in Gottes Charakter

Alles ist im passiv geschrieben.

  • Bittet und Gott wird euch geben

  • Wenn ihr sucht, dann werdet ihr vor allem anderen Gott finden.

  • Wenn ihr anklopft, dann wird Gott euch aufmachen.

Das Bitten, Suchen und Anklopfen sind Beschreibungen für das Gebet. Im Gebet bitten wir um Dinge, wir suchen nach Antworten, wir klopfen an Gottes Tür, um ihm persönlich zu begegnen.
Wie schon in Mt 7,1-6 geht es hier um eine Gewohnheit. Diesmal jedoch nicht um schlechte Gewohnheiten, die man ablegen muss, sondern um eine Gewohnheit, die man lernen und praktizieren soll.

Die Ausdrücke Suchen, Anklopfen und Bitten sind 3 verschieden starke Handlungsweisen und zeigen eine wachsende Dringlichkeit im Gebet. Wenn man bittet, steht man direkt vor dem Geber und wartet unmittelbar auf Seine Antwort; beim Klopfen muss man noch eine Weile auf die Antwort harren; beim Suchen dauert es noch eine Weile, bis man seine Bitte vorbringen kann.

„Bittet, …, sucht, …, klopft an“ heißt:

  • bittet immer wieder (machte es euch zur Gewohnheit zu bitten)

  • sucht immer weiter (macht es euch zur Gewohnheit, nicht mit dem Suchen aufzuhören bis ihr gefunden habt)

  • klopft immer noch einmal an (macht es euch zu Gewohnheit, erst mit dem Klopfen aufzuhören, wenn die Tür offen ist)

Egal auf welche Art und Weise du an Gott rangehst – ER gibt gerne
Gott ist von seinem Charakter her, der GUTE.
Gott hat Freude daran  und eine unbändige Leidenschaft dafür, denjenigen Gutes zu geben, die ihn darum bitten.

Was kann man dazu noch sagen? Wenn Gott für uns ist, wer kann da noch gegen uns sein? Gott hat nicht einmal seinen eigenen Sohn verschont, sondern hat ihn für uns alle gegeben. Und wenn Gott uns Christus gab, wird er uns mit ihm dann nicht auch alles andere schenken? Römer 8,31-32

Verstehst du wie gut Gott ist?

Gott hält nichts zurück, nicht einmal bei sich selbst.

  • Um euretwillen gebe ich mich selbst!

  • Um euretwillen lasse ich meinen Sohn ans Kreuz gehen!

  • Um euretwillen erhöre ich das Gebet meines Sohnes nicht, der mich gebeten hat, dass der Kelch an ihm vorübergeht.

  • Um euretwillen! è um euch zu zeigen, wie gut ich bin!

  1. Wie betest du?

Jesus möchte, dass das Gebet ein permanenter Prozess sein soll, keine punktuelle Handlung.

Bestandsaufnahme:

Leidest du vielleicht daran, dass du auf der einen Seite weißt wie wichtig Gebet ist und auf der anderen Seite tust du es zu wenig.
Betest du andauernd/anhaltend?

Die Jugendlichen sollen sich 5 Minuten Zeit nehmen um über folgende Frage persönlich nachzudenken.

Warum fällt dir Beten schwer? (Schreibe dazu 3 Gründe auf.)

Nach der persönlichen stillen Zeit geht es im Plenum weiter. Der Leiter der Bibelarbeit löst die Frage nach dem „Warum fällt dir beten schwer?“ mit 3 weitere Fragen weiter auf.

  1. Warum soll ich überhaupt beten?

Das ist die weit entfernteste Position überhaupt. Jesus sagt doch selbst in Mat 6 Vers 8, dass sein Vater bereits weiß, was man bitten möchte. Wenn Gott gut ist und Gott weiß was ich brauche, dann soll Gott mir doch geben was ich brauche. Wieso noch beten? Was ist der Mehrwert?

Es geht um eine echte Beziehung / statt Verwöhnung oder Verwahrlosung.

Wenn du betest, ist das ein Akt der Beziehung. Dann nimmst du Gott als Gegenüber ernst. Vor allem anderen möchte Gott, dass du erkennst, wie sehr du ihn brauchst. Auch wenn du alles bekommen würdest was du dir so wünscht, dann hättest du alles, aber du hättest Jesus nicht. Es gibt Familien, in denen die Kinder alles bekommen was sie nur wünschen, und trotzdem leben die Eltern nicht in einer Beziehung zu den Kindern.

Verwöhnen / Verwahrlosen ist geistlich gesprochen: Alles zu besitzen und doch NIEMANDEN zu haben.

Gott sagt: zu allererst sollt ihr mich haben.

Deswegen sollt ihr beten.

Der Mensch ist angelegt auf Beziehung. Die wichtigste dabei ist die Beziehung zu seinem Schöpfer.

  1. Warum sollen wir um ALLES bitten?

Gott möchte, dass du ihn in JEDE Lebenssituation reinholst zu ungelegener und gelegener Zeit. D.h. durch eine permanente Leitung zu ihm (Flatrate), begibst du dich in eine Abhängigkeit zu ihm. Das ist ein Erkenntnisfortschritt – ein Wachstumsschritt.
Die Erkenntnis, dass du keinen einzigen Lebensbereich selbst im Griff hast, und Gott darum bittest ihn zu kontrollieren.

„Gebet ist ein Bekenntnis, dass wir Gottes Hilfe nicht teilweise sondern ganz und gar nötig haben.“

Durch anhaltendes Beten lernen wir Abhängigkeit von Gott.

Ist es nicht so, dass das wovon ich abhängig bin, mich auch beherrschen wird? Gott möchte, dass du immer abhängiger wirst von ihm.

Bei Jesus sehen wir noch einen Schritt weiter, was Abhängigkeit bewirkt.

Jesus, der immer online zu seinem Vater war, sagt folgendes:

Wer mich sieht, sieht den Vater!

 Abhängigkeit schafft Ähnlichkeit!

  1. Warum werden meine Gebete nicht so erhört wie sie gebeten habe?

Die Jugendlichen sollen in 3 Gruppen anhand folgender Bibelstellen Bedingungen für erhörtes Gebet sammeln. (5 Minuten)

  • Gruppe 1: Mt 7,11; Mt 18,19; Mt 21,21; Mk 11,22-24

  • Gruppe 2: Lk 17,6; Joh 14,13-14; Joh 15,7; Joh 15,16

  • Gruppe 3: Jak 4,3; Jak 5,16; 1Jo 3,22; 1Jo 5,14

Kurze Vorstellung dazu im Plenum.

Im Neuen Testament sind eine Reihe von Bedingungen für erhörtes Beten genannt.

  • Man muss um etwas Gutes bitten (Mt 7,11);

  • zwei oder drei müssen übereinstimmen (18,19);

  • wir dürfen nicht zweifeln (21,21),

  • sondern müssen glauben, dass wir das Erbetene empfangen haben (Mk 11,22-24);

  • der Glaube muss mindestens so groß sein wie ein Senfkorn (Lk 17,6);

  • wir müssen in Seinen Namen bitten (Joh 14,13-14);

  • wir müssen in Seinen Worten bleiben (Joh 15,7)

  • und bleibende Frucht bringen (Joh 15,16);

  • wir dürfen nicht übel bitten (Jak 4,3);

  • der Betende muss ein Gerechter sein (Jak 5,16),

  • muss Gott gehorsam sein und das tun, was Gott Freude macht (1Jo 3,22)

  • und nach Seinem Willen bitten (1Jo 5,14).

Das ist eine eindrückliche Liste, mit der Mt 7,7-11 in Verbindung gebracht werden muss.

Der Leiter der Bibelarbeit fasst die Antworten zusammen und nennt 4 Antworten, warum Gott Gebete nicht so erhört, wie sie gebetet wurden.

Antwort 1: Es gibt unbereinigte Sünde in deinem Leben

Eure Missetaten haben diese Gaben abgewendet, und eure Sünden haben das Gute von euch ferngehalten. Jer. 5,25

Gott hat das Gute vorbereitet, aber Sünde verhindert die Auslieferung.

Antwort 2: Es geht Jesus mehr um ein langfristiges Wachstums, als um ein kurzfristiges Glücksgefühl.

Wenn du verstehst, dass dein Stolz dich manchmal dazu bringt um bestimmte Dinge nicht zu bitten, dann kann es auch sein, dass dein Stolz und dein Ego dich dahin bringt um bestimmte Dinge zu bitten.

Wo liegt die Grenze zwischen meinem Egoismus und einem ehrlichen aufrichtigem Anliegen?

Und selbst wenn ihr darum bittet, bekommt ihr es nicht, weil ihr aus falschen Gründen bittet und nur euer Vergnügen sucht. Jakobus 4,3

Antwort 3: Der Nutella Faktor

„Mir würde für meine tägliche Ernährung Nutella genügen. Nutella reicht mir!“ Nutella ist grundsätzlich gut und lecker.

So gibt es auch in deinem Leben Wünsche, die grundsätzlich in Ordnung sind. Jesus hat aber nicht das GUTE im Blick für dein Leben, sondern er hat das BESSERE im Blick.

Langfristig verhindert ein erhöhter Nutellagenuss das vernünftige Wachstum.

Jesus hat eine längerfristige Perspektive. Kurzfristig aus unserer Perspektive, sind manche Wünsche in Ordnung und auch nach Gottes Willen, aber Jesus weiß etwas besseres, was langfristig zu geistlichem Wachstum führt.

Jesus möchte, dass du dich langfristig gesund entwickelst und nicht an einem überhöhten Nutellagenuss lebensunfähig wirst.

Antwort 4: Jesus möchte, dass wir Geduld lernen.

Geduld statt Aktionismus ist ein Lernprozess. Bei Gebeten, die nicht erhört werden verfallen wir oft schnell in Aktionismus und versuchen das Problem selbst zu lösen.

 Wir beten, wenn es nichts mehr gibt was wir noch tun können. Aber Gott möchte, dass wir beten, bevor wir überhaupt etwas tun! Oswald Chambers

Gott möchte, dass du Geduld lernst in seiner Gegenwart.

Damit schließt sich der Kreis.

Gott geht es mehr darum, dass du ihn wichtiger nimmst, als das was du als Gebetserhörung erlebst.

Lukas 11, 13 (Parallelstelle) Nichts Besseres kann uns passieren, als dass Gott mit uns ist! Gott gibt uns das Gute! Sich selbst durch seinen Geist.

Gott ist nicht weit weg. Er ist mittendrin in deinem Alltag, in deinen Situationen.

Wenn das schon bei bösen Menschen normal ist, wenn die schon wissen, was es heißt, „gute Gaben zu geben“, was erwarten wir dann von einem Vater im Himmel? Weniger? Wenn wir nicht oder nur wenig beten, dann ist das tatsächlich so! Dann leben wir als solche, die faktisch, mit ihrem Leben zum Ausdruck bringen: Gott meint es nicht gut mit mir! Aber das stimmt nicht: Gott meint es gut mit uns. Er will dich beschenken, er will dir das geben, was für dich gut ist.

Herausforderung

Beim Beten gibt es nur einen Clou. Man muss es tun. Nimm dir nicht vor, einmal die Woche, eine Stunde zu beten, bete jeden Tag ein paar Minuten und lass es zur Gewohnheit werden, wo du bist und was deine Anliegen auch sind, mit Gott zu reden. Das bedeutet es, wenn die Bibel davon spricht, dass wir allezeit beten sollen. Wir sind immer „online“ mit Gott.

Lerne zu beten! Anscheinend braucht es etwas Übung und Nachdenken, um ein guter Beter zu werden.

Wie lernt man beten?

  1. Fang an, nimm dir regelmäßig eine bestimmte Menge an Zeit.

  2. Zum Beten braucht man Anliegen und irgendeine Art von Ordnung

  3. Betet mit anderen zusammen! Nutze die Gelegenheiten, die du hast, um mit anderen zu beten. Wenn ihr euch mit Christen trefft, dann nutzt die Zeit auch zum Beten. Das gilt besonders in der Verlobungs- oder Freundschaftszeit, aber auch für einen Grill- oder Videoabend. Wenn ihr dieses „ungute“ Gefühl habt, „jetzt wäre es gut zu beten“, dann tut es doch! Vielleicht ist es euer Gewissen, das euch aufwecken will!

Ergebnissicherung / Anwendung

Mach dir eine Gebetsliste mit folgenden Kategorien um den Tipp zwei zu beherzigen und nimm dir 10 Minuten Zeit um persönlich anzufangen hinter die Kategorien konkrete Namen und Zeiten aufzuschreiben.

Für dieses Jahr will ich für folgende Anliegen in beten:

  • VIPs (meine wichtigen Freunde):

  • Christen (Geschwister aus der Gemeinde):

  • Jugend:

  • Mission/fremde Länder:

  • Deutschland/Politik:

  • ich und meine Probleme: