Evangelisation im Stil, der zu mir passt

Welche Art auf Jesus hinzuweisen liegt dir? Dieser Artikel zeigt dir verschiedene Möglichkeiten und vielleicht entdeckst du deine eigene Fähigkeit wieder.
Evangelisation im Stil, der zu mir passt

In der Bibel finden wir verschiedene Evangelisationsstile. Bei einer näheren Betrachtung dieser Stile können wir erkennen, dass sie dem „Menschentyp“ entsprechend angewandt wurden. Gott setzte verschiedene Menschen mit den zu ihnen passenden Stilen ein. Das lässt sich in der evangelistischen Praxis bis heute beobachten.

Im Folgenden sechs Beispiele:

1. Der konfrontative Stil
Biblisches Beispiel: Petrus

Petrus war ein impulsiver, spontaner und konfrontativer Mensch. Bei der Gefangennahme seines Herrn griff er den Feind sofort mit dem Schwert an. Er schlug Malchus das Ohr ab. Später konfrontierte er in seinen evangelistischen Reden die Zuhörer ohne irgendwelche Umschweife mit ihren Sünden und den göttlichen Wahrheiten. Er redete nicht lange „um den heißen Brei“, sondern sagte den Leuten ins Gesicht, was Sache war. So bekehrten sich tausende von Menschen, weil der Geist Gottes durch die Person des Petrus wirkte.
Apostelgeschichte: 2,22-26 / 3,14 / 4,8–10 / 5,29–31 / 8,20–23 etc.

Charaktermerkmale eines Menschen, der diesen Stil der Evangelisation „bevorzugt“:

  • Er überspringt den Smalltalk und kommt  gerne gleich zur Sache.
  • Zuversicht und Mut zeichnen ihn aus.
  • Auf direkte Art spricht er Themen an.
  • Bestimmt tritt er auf.
  • Er hat starke Meinungen.


2. Der intellektuelle Stil
Biblisches Beispiel: Paulus

Paulus war im säkularen wie auch im theologischen Bereich ein gebildeter Mensch. Deswegen konnte er den Juden in logischen Argumenten beweisen, dass Jesus der Christus ist. Weil er sich in der griechischen Philosophie auskannte, war es ihm möglich, entsprechende Dichter und Denker in der Vermittlung des Evangeliums zu zitieren.
Apostelgeschichte: 9, 22 / 17, 22–28

Charaktermerkmale eines Menschen, der gerne in diesem Stil evangelisiert:

  • Er ist wissbegierig.
  • Analytisches Denken fällt ihm leicht.
  • Das logische Herangehen an Probleme  ist seine Stärke.
  • Er zeigt starkes Interesse an Gedankengängen anderer.
  • Er setzt sich gerne mit anderen auseinander. Diskussionen beleben ihn. Er beteiligt sich gerne daran.

3. Der zeugnishafte Stil
Biblisches Beispiel: Der Blindgeborene

Nicht jeder ist unbedingt ein großer Denker oder hat ein ausgeprägtes Bibelwissen. Aber jeder der eine Begegnung mit Jesus, dem Sohn Gottes, hatte, kann davon Zeugnis geben. Er kann von persönlichen Erfahrungen mit Jesus berichten. Das tat der Blindgeborene ganz schlicht und einfach!
Johannes: 9,8–12, 25+33

Charaktermerkmale derer, die gerne durch ihr persönliches Zeugnis das Evangelium weitersagen:

  • Sie sind gute Zuhörer und entdecken dadurch, was ihre Gegenüber bewegt.
  • Sie sehen Verbindungen zwischen ihren eigenen Erlebnissen und denen anderer Menschen.  Sie möchten sie nicht belehren, aber ihnen von ihren eigenen Erfahrungen berichten.
  • Kommunikation fällt ihnen leicht.
  • Gottes Wirken und sein Eingreifen überwältigt sie. Es erfüllt sie mit Dankbarkeit.

4. Der beziehungsorientierte Stil
Biblisches Beispiel: Matthäus

Der Vorteil dieser Art liegt in dem Vertrauen, das bereits zwischen den Personen entstanden ist. Der Christ weiß, welche Themen seinen Freund beschäftigen. Er kann abschätzen, wann er reden kann. Andererseits hat der Freund die Möglichkeit nach seinen Bedürfnissen zu reagieren, ohne dass der Christ sich vor den Kopf gestoßen fühlt.

Vieles von unserem Christsein spiegelt sich in unserem Verhalten wider. Der Christ lebt vor. Sein Freund beobachtet.

Matthäus jedenfalls nützte seine persönlichen Beziehungen zu Arbeitskollegen und anderen. Er stellte sein Haus zur Verfügung, so dass seine Bekannten Jesus Christus kennen lernen konnten.

→   Lukas: 5, 27–32

Charaktermerkmale derer, die diesen Stil in der Evangelisation gerne praktizieren:

  • Ihre Persönlichkeit strahlt Wärme aus.
  • Sie sind gute Unterhalter.
  • Beziehungsorientiert gehen sie durch  das Leben.
  • Sie sind mitfühlend.
  • Sensibel empfangen sie die Signale  ihrer Gegenüber.
  • Sie sind auf Menschen und ihre  Bedürfnisse ausgerichtet.

5. Der einladende Stil
Biblisches Beispiel: Die Frau am Brunnen

Offensichtlich gibt es Menschen die mit ihrem Charme, ihrer Ausstrahlung und ihrer Erfahrung sehr erfolgreich andere einladen können. Gerade bei evangelistischen Veranstaltungen ist es erfreulich, dass fremde, unbekannte Menschen eine Einladung befolgen.

Durch die Einladung der Samariterin konnten viele Menschen Jesus als den Heiland der Welt kennen lernen. Die Frau machte die Leute ihrer Stadt neugierig und brachte sie zu Jesus Christus.

→   Johannes: 4, 28–30, 39-42

Charaktermerkmale derer, die gerne einladen:

  • Überzeugen andere.
  • Sie betrachten Evangelisationsveranstaltungen als gute Gelegenheit.
  • Sie lernen gerne neue Leute kennen.
  • Gastfreundlich empfangen sie andere.
  • Beziehungsorientiert gehen sie durchs Leben.

6. Der dienende Stil
Biblisches Beispiel: Tabea

Menschen, die nicht die großen Redner sind, finden durch praktische Dienstleistungen eine schöne Herausforderung zur Verbreitung des Evangeliums.

Die Jüngerin Tabea war reich an guten Werken. Sie fertigte Kleidungsstücke für Bedürftige und half ihnen in ihrer Not. Bei dem großen Wunder, das Gott durch Petrus an Tabea tat, waren Menschen, denen sie mit ihren guten Werken gedient hatte zugegen und kamen zum Glauben an den Herrn Jesus.

→   Apostelgeschichte: 9, 36–43

Charaktermerkmale von Menschen, die gerne anderen dienen:

  • Demut und Geduld sind ihre Wesenszüge.
  • Sie nehmen Bedürfnisse anderer wahr.
  • Ihre Liebe zeigt sich durch Taten.
  • Sie messen auch „untergeordneten  Aufgaben“ Wert bei.
  • Wo Hilfe gebraucht wird packen sie gerne an.

1. Trainiere und bleibe offen

Trainiere „deinen Stil“ der Evangelisation und bleibe für andere Stile offen. Gott schenkt Begabungen und Befähigungen! Schaue bitte nicht auf den herab, der nicht den von dir „bevorzugten“ Stil der Evangelisation praktiziert. Gott wirkt durch unter-schiedliche Menschen in unterschiedlicher Art und Weise. Das ist seine Absicht.

2.Suche Gelegenheiten

Das Gebet um Gelegenheiten für die Verbreitung des Evangeliums ist ein wohlgefälliges Gebet, das Erhörung finden wird! Um Gelegenheiten zu schaffen, macht Liebe erfinderisch.

3. Gemeinsam geht’s besser

Im Team darf man sich in den unterschiedlichen Stilen ergänzen, voneinander lernen, füreinander beten, einander ermutigen und korrigieren.