Erste Hilfe

Eine Bibelarbeit die helfen will, den frommen Jugendkreis für die nichtchristliche Umwelt zu sensibilisieren und zu öffnen.
Erste Hilfe

Ziel

Der Jugendkreis erkennt die Not der Jugendlichen in der direkten Umgebung. Der Jugendkreis entdeckt die Lösung Gottes für die Nöte der Jugendlichen. Der Jugendkreis setzt Not und Lösung in Verbindung.

Einstieg

Es gibt drei Flipchartblätter mit folgenden Überschriften:

  1. Der Verletzte – Welche Nöte haben unsere Direkten, Engen, Nichtchristlichen Kontakte (DENK)?
  2. Der Arzt – Was sind die Lösungen Jesu für die Nöte der „DENK“?
  3. 112 – Was unternimmt unser Jugendkreis, um Not und Lösung in Verbindung zu setzen?

Einleitung:

Jesus, der Messias

In Matthäus Kapitel 9 geht es um den zentralen Satz: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.“ Matthäus, der bekehrte Zöllner (9,9), hat die Hilfe Jesu selber erlebt und weist mit seinem ganzen Evangelium auf Jesus, den Messias, hin.
Während Markus Jesus als den Knecht des Herrn beschreibt, Lukas Jesus als den vollkommenden Menschen darstellt und Johannes Jesus als den ewigen Sohn Gottes proklamiert, wird im Matthäusevangelium schnell deutlich, dass Jesus der Messias ist. Auf den Messias richten sich die Erwartungen der Juden. Wenn er kommt, wird er ein Reich des Friedens für das Volk Israel bringen. Matthäus schreibt sein Evangelium primär für die Juden, deshalb wird das Alte Testament oft angeführt. Matthäus gibt nicht weniger als 60 Hinweise auf Stellen im Alten Testament, die in Jesus nun erfüllt sind.

In den folgenden Textabschnitten in Matthäus 9 begegnet Jesus als Messias der Not der Menschen.
In unserem direkten Umfeld leben enge, nichtchristliche Kontakte, die viel Not erleiden. Wir haben jemanden kennengelernt, der die Not lindern kann: Jesus Christus, den Retter der Welt. In unserer Jugendarbeit soll deutlich werden, dass Jesus auch heute noch der Retter der Welt ist.
An diesem Abend wollen wir folgende Dinge erkennen:

Das Einzige, was der Jugendkreis zu bieten hat, ist Jesus. Wir können mit den Angeboten dieser Welt nicht mithalten.

Die Qualität und die Darbietung unseres Unterhaltungsprogramms reichen nicht ansatzweise an die Veranstaltungen der Diskotheken, Kinos und sonstigen offiziellen Events heran. In Apostelgeschichte 3,6 macht Petrus deutlich, dass er kein Silber und Gold geben kann, aber was er mitzugeben hat, ist Jesus Christus und seine befreiende Kraft.
Das können wir auch weitergeben und darauf wollen wir uns konzentrieren. Die Jugendlichen sollen begreifen, dass der Jugendkreis ein Ort ist, an dem ihre nichtchristlichen Freunde Jesus finden können.

 Jeder Jugendliche sucht immer überall Jesus, aber er weiß nicht, dass Jesus derjenige ist, den er sucht.

Unsere Aufgabe ist es, bei jeder Jugendstunde auf Jesus hinzuweisen. Damit wollen wir heute bewusst beginnen.
Als Jugendlicher darf ich verstehen, dass Jesus mir die Möglichkeit gibt, jemanden zu Jesus zu führen, damit ich die Relevanz des Evangeliums neu entdecken kann. Jesus kommt auch ohne mich zurecht. Er ist nicht auf mich oder auf meinen Jugendkreis angewiesen, er gönnt mir aber einen Blick in seine Arbeit an den Menschen. Ich darf an meinen direkten, engen, nichtchristlichen Kontakten sehen, wie Jesus ihnen hilft, sie verändert und sie zum Segen werden lässt für viele andere.

Als Jugendkreis müssen wir uns immer mit beiden Seiten beschäftigen. Wenn wir uns nur mit der Not der Menschen in unserem Ort beschäftigen, werden wir Sozialarbeiter. Wir werden versuchen, die Not aus eigener Kraft zu lösen, und werden keinen Meter weit kommen. Wenn wir uns nur mit der Lösung beschäftigen und die Not nicht im Blick haben, werden wir zu Schriftgelehrten und Pharisäern, die verkopft und religiös sich über andere Menschen stellen. Die Relevanz des Evangeliums wird uns erst dann deutlich, wenn wir beide Seiten entdecken und diese in Verbindung bringen. Damit wollen wir uns heute beschäftigen.

Erarbeitung und Anwendung

Das 9. Kapitel des Matthäusevangeliums hat sieben Abschnitte. Der Jugendkreis wird in sieben Kleingruppen eingeteilt. Jede Kleingruppe beschäftig sich im ersten Schritt mit einem Textabschnitt und im zweiten Schritt mit den Nöten ihrer „DENK“.

  1. Kleingruppe: Matthäus 9,2-9
  2. Kleingruppe: Matthäus 9,10-13
  3. Kleingruppe: Matthäus 9,14-17
  4. Kleingruppe: Matthäus 9,18-26
  5. Kleingruppe: Matthäus 9,27-31
  6. Kleingruppe: Matthäus 9,32-34
  7. Kleingruppe: Matthäus 9,35-38

Die Kleingruppen ziehen sich für etwa 20 Minuten zurück und bearbeiten folgende Fragen:

  • Welche Not liegt vor?
  • Was hat Jesus zu bieten?
  • Wie werden die Not und die Lösung in Verbindung gesetzt?
  • Welche Nöte haben meine direkten, engen, nichtchristlichen Kontakte (DENK)?
  • Was sind die Lösungen Jesu für die Nöte der „DENK“?
  • Was unternehme ich, um Not und Lösung in Verbindung zu setzen?

Lösungen zu 1. bis 3.

(4.-6. wird von jeder Kleingruppe selbst beantwortet):

Zu Matthäus 9,2-9

  1. Ein Mann ist gelähmt und gehört dadurch zur unteren sozialen Schicht.
  2. Heilung und Sündenvergebung.
  3. Die Freunde bringen den Gelähmten zu Jesus.

Zu Matthäus 9,10-13

  1. Ein Mann geht einem korrupten Job nach und hat deshalb viele Feinde.
  2. Jesus beruft ihn, gibt ihm Wert, indem er ihn zu Hause besucht.
  3. Matthäus bringt Jesus und seine DENK in Verbindung.

Zu Matthäus 9,14-17

  1. Menschen neigen dazu, durch ihr Verhalten Gott gefallen zu wollen. Das führt zu Stolz oder Niedergeschlagenheit. Diesen religiösen Weg kennt Gott nicht.
  2. Jesus weist darauf hin, dass es nicht um ein Verhalten, sondern um eine Beziehung zu ihm geht. Man kann nicht durch gute Taten sein altes Verhalten verbessern. Was für Jesus zählt, ist ein Neuanfang, eine Wiedergeburt als Kind Gottes.
  3. Jesus gebraucht das Beispiel mit dem Kleid und dem Wein, um die Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit zu bringen. Wir weisen unsere „DENK“ darauf hin, dass sie sich nicht verbessern müssen, um Gott zu gefallen, sondern einen Neuanfang mit Jesus starten können, bei dem sie ihre Sünden bekennen und ihm ihr Leben anvertrauen. Das alte Kleid steht für das alte Leben und das neue Kleid für das neue Leben mit Jesus.

Zu Matthäus 9,18-26

  1. Ein Mann trauert um seine verstorbene Tochter. Eine Frau ist seit zwölf Jahren schwer krank.
  2. Totenauferweckung, Heilung und Sündenvergebung.
  3. Der Mann wirft sich auf die Knie und bittet Jesus. Die Frau berührt ihn. Die Nachricht von diesem Ereignis verbreitet sich in der ganzen Gegend.

Zu Matthäus 9,27-31

  1. Zwei Blinde, die deshalb zur sozialen Unterschicht gehören.
  2. Jesus heilt die beiden, sodass sie wieder sehen können.
  3. Die Blinden wenden sich Jesus zu und rufen: „Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids!“ Die Ge heilten erzählen in der ganzen Gegend von der Heilung.

Zu Matthäus 9,32-34

  1. Ein Besessener wird von Dämonen kontrolliert. Er ist stumm.
  2. Jesus treibt den Dämon aus. Der Befreite kann wieder reden.
  3. Irgendwelche Fremde bringen den Besessenen zu Jesus.

Zu Matthäus 9,35-38

  1. Menschen irren umher wie Schafe, die keinen Hirten haben.
  2. Gott sendet Arbeiter auf sein Erntefeld aus.
  3. Jesus hat Mitgefühl und lehrt die Jünger zu beten. Die Ernte ist groß, doch es sind nur wenig Arbeiter da. Es braucht Arbeiter, die ihre „DENK“ mit Jesus in Verbindung bringen.

Ergebnissicherung

Die Kleingruppen stellen ihre Ergebnisse vor. Im ersten Schritt schildert jede Kleingruppe die Situation des Bibeltextes: Vorne auf der Bühne wird links die Not und rechts die Lösung vorgestellt. In der Mitte wird berichtet, wie Not und Lösung in Verbindung gebracht wurde.

Im zweiten Schritt schreibt jede Gruppe die Not, die Lösung und die Verbindung von Not und Lösung auf die dafür vorgesehenen Flipchartblätter.

Beispiel: Einer meiner „DENK“ ist ein Scheidungskind.

  • Not: Scheidungskind wurde von seinem Papa im Stich gelassen.
  • Lösung: Gott ist der liebende Vater im Himmel, der seine Kinder nie im Stich lässt.
  • 112: Ich lade meinen „DENK“ zur Jugendstunde ein, bei der Gott als liebender Vater vorgestellt wird.

Nachdem alle Kleingruppen ihr Ergebnis vorgestellt haben und die Flipchartblätter beschrieben sind, werden Nöte, die mehrmals vorkommen, markiert. Vielleicht findet ihr heraus, welche besondere Not in eurem Ort eure Freunde beschäftigt. So könnt ihr darüber nachdenken, wie ihr eure Jugendarbeit dieser Not anpassen könnt, um ihr so zu begegnen.

Beispiel: Viele Jugendliche hängen am Freitagabend im Ort rum und wissen nicht was sie mit der freien Zeit anstellen sollen. Wenn euer Jugendabend nicht am Freitag ist, könnt ihr darüber nachdenken, den Jugendkreis auf den Freitag zu verlegen.

Am Ende der Jugendstunde ermutigt der Jugendleiter die Jugendlichen mit folgenden Worten:

Was haben wir als Jugendkreis zu bieten?

Warum sollte ein nichtchristlicher Jugendlicher zu unserer Jugend kommen?

Was könnte er hier entdecken, was er sonst bei keinem Verein, keiner Feier, keinem Treffpunkt findet?

Was hat er davon, wenn er uns besucht?