Digitale Gruppenspiele

Häufig wird digitalen Spielen vorgeworfen, dass sie das soziale Zusammenleben zerstören, weil sie alleine am technischen Gerät gespielt werden. Gesellige, gemeinschaftliche Spiele müssen sich aber gar nicht mit unserer „Smartphone-Gesellschaft“ widersprechen. Anhand von Beispielen will ich dir verschiede Möglichkeiten aufzeigen, wie du in der Jugendarbeit Medien für Gruppenspiele einsetzen kannst.
Digitale Gruppenspiele

Digitaler Montagsmaler

Wir saßen auf unserem Ecksofa und spielten „Tabu XXL“. Bei diesem Gesellschaftsspiel müssen nicht nur Wörter erraten werden, sondern – ähnlich wie bei „Activity“ – auch gezeichnet werden. Umso größer ein Team, desto ätzender ist das Herumzwängen um den kleinen Zeichenblock. Kurzer Hand haben wir das Ipad mit unserem SmartTV verbunden. Das Zeichnen via „Paper“ machte doppelt so viel Spaß wie sonst. So könnte in der Jugendstunde auch ein altes Spiel wie Montagsmaler ohne den schrulligen Overhead Projektor wiederbelebt werden.

Spaceteam – Gemeinsam im Weltraum

Auf unserer Missionsfreizeit entwickelte sich diese plattformunabhängige App zu einem echten Dauerbrenner. Entweder ist ein WLAN-Zugang vorhanden, ein Hotspot wird erstellt oder man spielt über Bluetooth. Nun benötigt man nur noch so viele digitale Geräte wie Spieler, z.B. Ipads und Iphones und das wilde Anschreien und Tippen kann beginnen. Hier wird definitiv die Kommunikation gefördert und auch Zuschauer kommen auf ihre Kosten.

Auf der Jagd nach Mister X

Die wilde Detektiv-Jagd wird vom Brettspiel in die reale Welt geholt. Durch die App „X-Mobile“ von Qeevee GmbH. Einer der Mitspieler wird zu Mister X ernannt und die anderen müssen ihn finden. Mit Hilfe von GPS und Telefonieren über die Handys wird die Jagd nach Mister X lebendig. Das Spiel ist alles andere als unbeweglich oder unkommunikativ. Man lernt seine Stadt kennen und hat dabei noch eine Menge Spaß. Zwei Pressestimmen zum Programm (weil ich es selbst noch nicht getestet habe):

  1. Stern: „Es ist ein Riesenspaß. […] Hochspannung pur […]“
  2. Kölner Stadt-Anzeiger: „Man vergisst das Drumherum. […] Hier wird das Verschmelzen von realer und virtueller Spielewelt ganz klar.“

Darüber hinaus gibt es natürlich bereits fast alle klassischen Gesellschaftsspiele als App herunterzuladen. Hier sind 10 Spiele vorgestellt. Außerdem machen sich Spielehersteller auf den Weg, sogenannte Hybrid-Spiele herauszubringen. So sollen Gesellschaftsspiele kombiniert mit dem Smartphone den Spieleabend perfekt machen. Darunter zählt die von Ravensburg heraus gebrachte Serie „Smartplay“. Ein Beispiel ist das Quizbrettspiel mit Smartphone-Moderator „YES or kNOw?“.

Geheimtipp: Quizduell ist nicht nur der Chart-Stürmer unter den Apps und hat in Deutschland das Rätselfieber ausgelöst, sondern ist auch die perfekte Möglichkeiten als Jugendleiter mit seinen Jugendlichen im Alltag – ohne am gleichen Ort zu sein – zu zocken. Ein Gesprächseinstieg für die nächste Jugendstunde wird einfacher denn je. Nur vorsichtig: Man kann sich mit natürlich blamieren…