Die Wahl des richtigen Ehepartners

Einführung Sie war neunzehn und im ersten Semester auf dem College. Niemals zuvor in ihrem Leben war sie derart verwirrt. Kim saß in einem Beratungszimmer …
Die Wahl des richtigen Ehepartners

Einführung

Sie war neunzehn und im ersten Semester auf dem College. Niemals zuvor in ihrem Leben war sie derart verwirrt. Kim saß in einem Beratungszimmer und faltete den Brief ihres Freundes zusammen, um ihn sofort wieder zu öffnen. Ihr Freund besuchte eine Universität Hunderte von Kilometern entfernt.

Als sie den Brief zuerst aus dem Briefkasten nahm und die Adresse las, war sie sicher, dass er ihr mitteilen wollte, dass er eine andere Freundin gefunden habe und er ihre Beziehung nun für beendet ansah. Dies war jedoch nicht der Grund für seinen Brief. Er hatte geschrieben, um ihr einen Heiratsantrag zu machen.

„Ich weiß, ich sollte es dir persönlich sagen“, hatte er geschrieben, „und ich wünschte, dass ich es auch wirklich tun könnte. Aber ich weiß nicht, wann wir uns wiedersehen werden.“ Der Brief fuhr damit fort, dass er ihr nahe legen wollte, sie am Ende des Schuljahres zu heiraten damit sie dann ab dem zweiten Semester an seiner Universität studieren könnte.

„Was wirst du ihm antworten?“, fragte der Seelsorger. „Ich weiß es nicht“, meinte Kim. „Liebst du ihn?“ „Ja“, erwiderte sie sofort und blickte wieder auf den gefalteten Brief herab. „Aber …“ Ihr Berater wartete einen Augenblick während Kim mit dem Briefpapier raschelte. „Ich weiß bloß nicht, ob er der Richtige ist“, sagte sie schließlich. „Du musst ihm nicht unbedingt sofort antworten“, schlug er vor. „Du kannst ihn anrufen und ihm sagen, dass du im Moment noch nicht in der Lage bist, ihm eine Antwort zu geben.“ „Oh, das kann ich ihm nicht antun“, sagte Kim. „Gerade das kann ich nicht tun.“ „Nun gut“, sagte ihr Ratgeber langsam. „Und was gedenkst du zu tun?“

Kim schaute wieder auf und sah ihm mit einem leidenden Blick in die Augen. Ihre Augen schwollen an und sie begann zu weinen. „Ich weiß es nicht“, sagte sie.

Das Problem

Die beiden wichtigsten Entscheidungen im Leben eines Mannes oder einer Frau, vor denen sie sich für gewöhnlich in der Jugendzeit gegenüber gestellt sehen, sind -zum Guten oder Schlechten – die Frage nach einem Leben mit Jesus Christus und die Wahl eines Ehepartners.Die beiden wichtigsten Entscheidungen im Leben eines Mannes oder einer Frau sind die Frage nach einem Leben mit Jesus und die Wahl des Ehepartners

Das Problem der Wahl „des richtigen Ehepartners“ kann ein Anlass zu enormen Kämpfen sein und nicht gerade zu wenig Verwirrung in den Herzen eines Mannes oder einer Frau führen. Der Autor Tim Stafford formuliert es mit diesen Worten: Die Frage nach „dem richtigen Ehepartner“ stellt sich besonders stark den Menschen, für die die Möglichkeit einer Scheidung nicht in Betracht kommt – denen, die eine Ehe lebenslang führen wollen. Wenn sie Zweifel haben, kommt die Frage auf, wie diese zerstreut werden können. Wie können sie mit Sicherheit wissen, dass sie den richtigen Lebenspartner gefunden haben? Selbst wenn eine Person gar nicht an eine Heirat denkt, könnte es sein, dass sie einem anderen Menschen zum ersten Mal begegnet und sich die Frage stellt: Ist dies vielleicht der oder die Richtige für mich?

Wie soll man den richtigen Partner unter all den Hunderten von Menschen des anderen Geschlechts, die man in seinem Leben trifft, finden?
Viele junge Leute schauen auf die Scheidungen und unglücklichen Ehen um sich herum und fragen sich, ob sie etwas Besseres erwarten können

Viele junge Leute schauen auf die Scheidungen und unglücklichen Ehen, die um sie herum wahrzunehmen sind und fragen sich, ob sie etwas Besseres erwarten können. Sie beobachten Paare, die scheinbar nicht zusammen passen und machen sich Sorgen, selbst die falsche Wahl treffen zu können. Sie denken an Beziehungen, in denen die Partner ausfallend und beleidigend miteinander umgehen und fürchten ebenfalls das Opfer einer schlechten Entscheidung zu werden.

In der Tat ist es so, wie Forschungsergebnisse zeigen, dass 90% der christlichen Jugendlichen zwar glauben, dass Gott eine Ehe für ein Leben lang gedacht hat, aber weniger als die Hälfte (48%) sagen, sie „möchten eine Ehe, wie die ihrer Eltern führen“. Und 43% glauben, dass es heutzutage „sehr schwer ist eine glückliche und erfolgreiche Ehe zu führen“.

Unter solchen Bedingungen sind viele junge Menschen ernstlich damit befasst den richtigen Lebenspartner zu finden. Viele sind mit Entschlossenheit dazu motiviert nicht die „Fehler“ der Eltern zu wiederholen. Sie wollen nicht zu einer weiteren statistischen Zahl der Ehescheidungen hinzugefügt werden. Sie nehmen sich vor die Chancen zu nutzen, obwohl sie denken, dass diese nicht groß sind. Sie wünschen sich eine echte und dauerhafte Liebe in der Ehe. Aber sie haben Angst, Fehler zu machen.

Die Ursachen

Viele Jugendliche machen Fehler bei ihren Verabredungen und bei der Wahl des Ehepartners und einige dieser Fehler sind geradezu tragisch. Jedoch sind diese Fehler sehr häufig nicht das Ergebnis der falschen Partnerwahl, sondern anderweitig begründet.

Man ist selbst nicht die richtige Person

Teenager und junge Erwachsene machen fortwährend den Fehler, fast ausschließlich nach dem richtigen Ehepartner Ausschau zu halten und für ihn zu beten, während sie nur wenig oder gar keine Aufmerksamkeit darauf lenken, selbst ein passender und befähigter Partner zu werden. Der junge Mensch, der sich selbst Gott nicht übergeben hat, der nicht in diesem Bereich versucht nach Gottes Willen zu leben, den er offenbart hat, der noch nicht der Mensch geworden ist, der sich liebevoll und selbstlos um „Mr. Right“ oder „Miss Perfect“ sorgt, vergeudet seine Zeit, wenn er darauf wartet, dass Gott ihm den idealen Lebenspartner vorstellt.

Gerade in diesem Punkt zögern so viele junge Menschen. Anstatt dafür zu beten und daran zu arbeiten ein Mann oder eine Frau zu werden, die bereit sind einen lebenslangen Ehebund vor Gott einzugehen, schauen viele verzweifelt nach einem Partner in jeder Verabredung – und steuern somit für sich selbst und ebenso für den Partner auf eine Enttäuschung hin.

Nach der falschen Person Ausschau halten

Ähnlich verhält es sich, wenn junge Männer und Frauen „den Richtigen“ suchen und dabei nicht merken, dass sie eigentlich nach der falschen Person schauen. Sie malen sich aus, wie die ideale Person für ihr Leben beschaffen sein müsste. Solch eine Liste der wichtigsten Merkmale fängt oft mit atemberaubender Schönheit, selbstsicherem Charme und einem tadellosen Verhalten an und enthält eventuell auch geistige und soziale Vorzüge.

Manchmal (meist ohne sich selbst darüber bewusst zu sein) stellen sich Mädchen „den Richtigen“ geradeso wie ihren Vater vor. Jungen erstellen sich vielleicht eine Liste von Qualifikationsmerkmalen, die einer früheren Freundin oder einer jugendlichen Schwärmerei ähneln. Insofern ist es nur verständlich, dass sich viele junge Leute ein Bild von Mr. Right oder Miss Perfect schaffen, das so sehr idealisiert und romantisch ist, dass es sie für all die Möglichkeiten um sie herum blind macht. Das soll nicht bedeuten, dass ein junger Mensch nicht nach bestimmten Qualitäten eines potentiellen Lebensgefährten suchen darf, aber diese Eigenschaften sollten realistisch und in gottgemäßer Weise reflektiert werden.

Falsche Motive

Fehlentscheidungen bei Verabredungen und in der Wahl des Ehepartners sind recht häufig das Ergebnis von unklugen und sogar nicht gottgewollten Motiven. Gerade christliche Jugendliche und junge Erwachsene suchen einen Partner oftmals aus den falschen Motiven heraus. Die Autoren Barry St. Clair und Bill Jones haben verschiedene dieser falschen Gründe für eine Heirat herausgestellt:

  • Angst vor dem Zukurzkommen

„Jeder andere heiratet direkt nach dem Abschluss an der High School oder dem College und ich sollte es besser auch tun.“ Einige junge Männer und Frauen fühlen sich außen vor, wenn sie sehen, dass ihre Freunde und Klassenkameraden heiraten.

  • Das »Alte Jungfern«-Syndrom

„Immer nur die Brautjungfer, nie die Braut.“ Einige fühlen sich so, als wären sie die einzigen unverheirateten Menschen. Besonders Frauen scheinen die Angst zu haben, dass sie allein bleiben müssen, nachdem all die „guten Männer“ in festen Händen sind.

  • Die große Flucht

Einige heiraten, da sie ein schlechtes zu Hause haben…

  • Heirat aus Zurückweisung

Häufig heiraten Menschen kurz nach einer schmerzlichen Trennung. Sie versuchen dadurch die emotionale Leere zu füllen oder Rache zu nehmen.

  • Heirat durch äußeren Druck

Wenn die Eltern eines Paares sie zur Heirat drängen, passiert es oft, dass das Paar auch tatsächlich heiratet. Eine weitere Variante ist es, dass ein Partner den anderen zur Heirat drängt… Man heiratet dann aus einem Pflichtgefühl heraus und nicht aus Liebe.

  • Heirat zur Erfüllung der eigenen Bedürfnisse

Viele Menschen heiraten hauptsächlich, um ihre eigenen Bedürfnisse erfüllt zu bekommen, statt den Wunsch zu haben, denen des Partners entgegenzukommen. Diese Bedürfnisse können sich auf die Steigerung des Selbstwertgefühls, auf sexuelle und emotionale Wünsche, Finanzen oder weitere Bereiche beziehen. Manchmal sind es viel tiefer verwurzelte Bedürfnisse, wie zum Beispiel der Wunsch, jemandem wertvoll zu sein.

  • Heirat wegen Schwangerschaft

Unzählige Paare heiraten jedes Jahr wegen einer Schwangerschaft. In einigen seltenen Fällen ist es das Beste, aber leider nicht in den meisten.

Drei Grundfragen

Erfolg im Leben besteht nicht so sehr darin, dass man den Menschen heiratet, der dich glücklich macht, als vielmehr darin, den Menschen zu entfliehen, die dich unglücklich machen würden.Charles Swindoll

Swindolls Worte enthalten eine ironische Weisheit. Viele junge Menschen zermartern sich den Kopf bei der Frage nach dem „richtigen“ Ehepartner und natürlich ist es auch eine sehr wichtige Entscheidung. Hierbei kann aber eine sorgfältige und biblische Analyse von drei Grundfragen helfen.

Gibt es nur einen Menschen, der der richtige Ehepartner sein kann?

Stacy und Paula Rinehart, die Autoren von Choice: Finding God’s Way in Dating, Sex, Singleness, and Marriage, regen an, dass es realistisch wäre zu sagen, „dass man eine richtige Person heiraten sollte, statt die richtige“. Sie schreiben: Es ist offensichtlich, dass wir uns in einem Spannungsfeld der Wahrheit befinden. Gott hat die Herrschaft, wie Hiob sagt: „

Ich habe erkannt, dass du alles vermagst und kein Plan für dich unausführbar ist.Hiob 42,2
Wie kann ich es wissen, dass ich die richtige Person gefunden habe?

Wie viele andere Entscheidungen auch, berührt die Wahl des Ehepartners das ganze Leben eines Menschen – eigentlich das Leben zweier Menschen. Und wie jede Bestrebung den Willen Gottes zu erkennen, sollte es in biblischer Weise und unter Gebet erwogen werden. Der junge Mensch, der eine Verlobung und eine Ehe in Betracht zieht, sollte mit Sicherheit den biblischen Prozess zum Verständnis und zur Befolgung des Willen Gottes mit einbeziehen.

Wenn ein junger Mensch ernsthaft Gottesführung in Bezug auf einen Ehepartner gesucht hat, wie kann er oder sie erkennen die richtige Entscheidung getroffen zu haben?

Tim Stafford bietet eine hilfreiche Sicht an: Die Antwort, die ich geben möchte – und ich glaube es ist die Antwort der Bibel –mag dich wahrscheinlich frustrieren. Wie es so oft mit der Bibel der Fall ist, sie löst das Problem nicht in der Weise, in der man es gelöst haben möchte.Du wirst den richtigen Ehepartner mit Sicherheit an dem Tag wissen, an dem du im Standesamt bist und sagst Ich will Hier ist die Antwort: Du wirst den richtigen Ehepartner mit Sicherheit an dem Tag wissen, an dem du im Standesamt bist und sagst „Ich will“. Bis zu diesem Tag wirst du es wahrscheinlich nicht mit Bestimmtheit wissen. Aber nach diesem Tag ist das Thema für immer abgehandelt.

Es scheint wie ein Trick zu sein. Du möchtest die richtige Person kennen, um deine Entscheidung zu vereinfachen. Stattdessen wird die Wahl schwieriger. Du triffst die Wahl selbst und anschließend hörst du wie die Tür sich hinter dir schließt. Deine Entscheidung ist plötzlich Gottes Entscheidung geworden.

Ich glaube, wir finden dies frustrierend, weil wir uns mit den Schwierigkeiten der Partnersuche und mit uns selbst nicht auseinandersetzen wollen. Stattdessen versuchen wir die Wahl des Ehepartners hauptsächlich auf die Frage nach der richtigen Kombination zweier Persönlichkeiten zu reduzieren, ebenso wie man den passenden Schlüssel für die entsprechende Tür sucht. Wir vergleichen mögliche Ehepartner mit unserer Liste von wünschenswerten Qualitäten und schätzen sie anschließend danach ab.

Sicherlich glaube ich, dass das Zusammenpassen wichtig ist, es ist jedoch nicht das wichtigste Kriterium für eine erfolgreiche und glückliche Ehe. Gottes grundlegendstes Augenmerk ist nicht das Zusammenpassen zweier Charaktere, sondern die Frage, die bis in das Herz einer Ehe dringt: Kannst du „Ich will“ sagen und dabei bis zum Tod auch bleiben? Wenn du dies kannst, dann hast du den „richtigen“ Menschen gefunden und bist selbst dazu geworden!

Wie bereite ich mich vor?

Wenn es einem jungen Menschen klar geworden ist, dass er einen Partner gefunden hat, mit dem er sein Leben teilen möchte, sind die nächsten Schritte natürlich Verlobung und Heirat.

Die meisten Paare sprechen schon eine Zeitlang über Heirat, bevor überhaupt ein Heiratsantrag gemacht wurde. Jedoch sollte nichts für selbstverständlich erachtet werden. Beide Partner sollten sicher sein, dass jeder die Absicht zur Heirat versteht und damit einverstanden ist. Wie lange sollte eine Verlobung dauern? Vorher sollten sie da übereinstimmen sich zu verloben, da es beiden vor einer Eheschließung entgegenkommen wird.Barry St. Clair bietet auf diesem Gebiet eine kluge Beratung an: Wie lange sollte eine Verlobung dauern? Jedes Paar hat da seine eigenen Bedürfnisse, aber zwei Richtlinien könnten womöglich allgemeine Gültigkeit haben: Die Verlobung sollte lang genug sein, um zur Vorbereitung dienen zu können. Zwei große Ereignisse benötigen eine Zeit der Vorbereitung – die Hochzeitsfeier und das darauf folgende gemeinsame Leben. Die Planung der Hochzeitsfeier dauert normalerweise drei bis sechs Monate, was natürlich von der Größe der Feierlichkeiten abhängt.

Die Verlobungszeit sollte so kurz wie möglich gehalten werden, um Probleme zu vermeiden. Während der Verlobungszeit erhöht sich die sexuelle Versuchung. Je länger die Verlobung dauert, umso größer wird der Druck … Die Dauer von drei bis zwölf Monaten stellt eine angemessene Zeitspanne zur Verfügung.

Praktische Hilfen anbieten

Einsichtige Eltern oder Jugendleiter können einem jungen Mann oder einer jungen Frau bei der Vorbereitung von Verlobung und Heirat mit einer Vorgehensweise wie der folgenden helfen:

Zuhören

Gib ihm / ihr genügend Zeit über seine / ihre Beziehungen zu reden und höre aufmerksam zu. Versuche dem jungen Menschen eine hilfreiche Sichtweise zu vermitteln, was seine Ideen bezüglich Verabredungen, Ehe und den Willen Gottes betrifft.

Verständnis zeigen

Versuche die Angelegenheit mit den Augen des jungen Menschen zu sehen. Erinnere dich an deine Jugend: In welchen Punkten gibt es vielleicht Ähnlichkeiten zwischen euch? Hattest du die gleichen Kämpfe durchzustehen? Ergreife jede Möglichkeit um zu zeigen, dass du versuchst sich in die Lage deines Gegenübers einzufühlen und um Verständnis bemüht bist.

Bestätigen

Bei vielen jungen Menschen, die aufgrund falscher Motive versucht sind zu heiraten, besteht zumindest teilweise eine große Unsicherheit. Deshalb kann es sehr hilfreich sein, sie vorsichtig und ernstlich darin zu bekräftigen, sich als ein geliebtes Kind Gottes zu erkennen, dass unendlich wertvoll ist. Lass den jungen Menschen wissen, dass du dich freust mit ihm Gemeinschaft zu haben und teile ihm Dinge mit, die du an ihm reizend und lohnend findest. Du solltest dabei ruhig sehr persönlich werden.

Richtung weisen

Biete dem jungen Menschen Anleitung, indem du eventuell den Inhalt dieses Kapitels vermittelst und bei der Beurteilung seiner Motive und seiner Ehefähigkeit unterstützend mitwirkst. Folgende Fragen könnten hierzu hilfreich sein:

  • Seid ihr beide Christen? (siehe 2. Korinther 6,14)
  • Hast du versucht, den Willen Gottes auf biblische Weise zuerkennen?
  • Liebt ihr euch mit der Liebe, von der in der Bibel die Rede ist? (siehe 1. Korinther 13)
  • Sind eure Eltern damit einverstanden? (siehe 2. Mose 20,12)

Diese Fragen bilden den minimalen biblischen Anspruch für einen Christen, der einen gottgemäßen Weg in Richtung Ehe begehen möchte. Weitere Fragen, wie solche, die in dem Buch Worth the Wait von Tim Stafford aufgeführt sind, können dazu beitragen, die Tiefe einer Beziehung zu erfahren:

  • Helft ihr euch gegenseitig in der Beziehung zu Gott zu wachsen?
  • Könnt ihr euch gegenseitig aussprechen?
  • Könnt ihr miteinander spielen?
  • Könnt ihr miteinander arbeiten?
  • Habt ihr gemeinsame Freunde?
  • Seid ihr stolz aufeinander?
  • Seid ihr intellektuell ebenbürtig?
  • Habt ihr gemeinsame Interessen?
  • Teilt ihr die gleichen Wertvorstellungen?
  • Habt ihr ein gutes Gefühl bei eurer gemeinsamen Entscheidung?
  • Könnt ihr euch gegenseitig seelisch aufbauen?
  • Habt ihr völliges Vertrauen ineinander?
  • Seid ihr kreativer und dynamischer zu zweit?
  • Könnt ihr die Familie des anderen akzeptieren und schätzen?
  • Gibt es unverarbeitete Beziehungen in eurer Vergangenheit?
  • Habt ihr eure Sexualität unter Kontrolle?
  • Seid ihr schon längere Zeit zusammen? (Tim Stafford schlägt „ein Jahr von wirklich enger Verbundenheit als Minimum“ vor.)
  • Habt ihr euch schon einmal gestritten und einander vergeben?
  • Habt ihr über jedes Gebiet eurer gemeinsamen Zukunft gesprochen?
  • Hattet ihr eine Partnerschaftsberatung?

Ziele setzen

Es bringt einem betroffenen Erwachsenen – selbst wenn er eine Person des Vertrauens ist – nicht viel, vielleicht auch gar nichts, wenn er einem jungen Menschen nur davon erzählt, wie man den richtigen Ehepartner auswählt. Stattdessen oder auch zusätzlich sollte er daran arbeiten, dass die Richtlinien der Partnerwahl zum Eigentum des jungen Menschen werden. Veranlasse ihn eigene Überzeugungen zu entwickeln und zu einer selbständigen Umsetzung zu gelangen, die auf biblischen Richtlinien der Wahl eines Ehepartners gegründet ist.

Hilfe von außen

Voreheliche Beratung durch einen Pastor oder einen professionellen christlichen Ratgeber ist für jedes Paar, das sich einer Eheschließung nähert, empfehlenswert. Eine solche Beratung sollte aus mehreren Sitzungen bestehen, die über einen längeren Zeitraum laufen.

Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus „Handbuch Jugendseelsorge“, Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg

Single sein ist schön (schwer)

Gestern war ich auf der Hochzeit meiner Freundin. Nächste Woche bin ich zu einer weiteren Trauung eingeladen.

Dort sitze ich dann umgeben von einer Menge glücklicher Pärchen. Leider ist meine Spezies, die der Singles, sehr spärlich vertreten. Ich bin mal wieder etwas Besonderes!

Ich bin mal wieder etwas Besonderes!

An manchen Tagen bedeutet das für mich, dass ich etwas „Ausgefallenes“ bin. Gerne würde ich mit einer meiner Freundinnen tauschen. Ich wünsche mir, jemanden zu haben, der mir so wichtig ist wie kein anderer Mensch.

Zu anderen (größeren) Zeiten bin ich von Herzen gerne solo. Es ist ein schöner Lebensabschnitt. Seine Länge kenne ich nicht. Doch ich möchte ihn gerne leben und bewusst gestalten.

Gott schenkt uns Singles die Sicherheit, dass wir geliebt sind. In seinen Augen sind wir besonders wertvoll.

Vier Aspekte sind mir in meinem Leben als Single wichtig:

1.Ich möchte mit Gott die engste Beziehung leben

Mein Heiland liebt mich von ganzem Herzen. Bei ihm erfahre ich unendliche Geborgenheit und Frieden. Er wünscht sich, dass unsere Beziehung die wichtigste für mich ist. Weil ich bei ihm dieses Zuhause habe, ist es mein Wunsch, immer mehr dahin zu gelangen. In der Freundschaft mit ihm kann mein Herz zur Ruhe kommen. Er kann mir mehr geben, als jeder Mensch das könnte.

Dieser Punkt ist der wichtigste auf meiner Liste. Es ist der Punkt, an dem ich am häufigsten scheitere, aber auch der, in dem ich die größte Erfüllung erlebe.

2.Ich möchte Gott dienen

Für Paare ist es wichtig, gemeinsam Zeit zu verbringen. Diese Zeit ist als Single mein Bonus, den ich für Gott investieren möchte. Ich lade mir in der Woche sehr gerne die Mädchen unseres Teeniekreises ein. Ich möchte ihnen zeigen, dass ich für sie da bin, wenn sie jemanden zum Zuhören brauchen. Es ist schön, andere auf ihrem Weg eine Strecke zu begleiten.

Ein anderes Mal kann ich jemanden praktisch unterstützen, wo gerade Not am Mann ist.

Wenn wir als Singles aktiv für andere sind, dann lenkt Gott unseren Blick von uns weg. Er füllt unser Leben mit Wertvollem aus.

3.Ich möchte Beziehungen pflegen

„Freunde geben dir auch im Winter ihr letztes Hemd und sagen, sie wollten sich sowieso gerade sonnen.“

Freundschaften sind für mich besonders wertvoll. Sie bestehen aus Geben und Nehmen, Reden und Zuhören, Lachen und Weinen. Freunde tragen mich, wenn ich mich mal wieder einsam fühle. Drückt mich der Schuh, kann ich spät abends noch anrufen und mir alles von der Seele reden. Durch Beziehungen formt Gott meinen Charakter.

Für jemand anderen wichtig zu sein, dass können wir Singles auch in guten Freundschaften erleben.

Bewusst pflege ich Beziehungen zu Familien, entlaste die Mütter ein wenig oder beschäftige mich mit den Kindern. Familie zu erleben ist mir sehr wertvoll.

4.Ich möchte gerne ein positives Vorbild sein

Die Teens bekommen in den Medien ganz viel über Beziehungen mit: Keiner ist gern solo. Einen Freund zu haben ist wichtig. Die körperliche Nähe ist einer der elementarsten Bereiche in der Beziehung. Wenn Schwierigkeiten entstehen, dann beendet man die Beziehung. Eine Trennung schmerzt kaum, und man findet schnell einen neuen Partner.

Mein Wunsch ist, dass Teens, mit denen ich in Kontakt bin, etwas anderes an mir beobachten. Das beginnt damit, wie ich mich kleide und Männern gegenüber verhalte.

Ich möchte ihnen zeigen, dass ein Leben als Single schön ist. Es ist für mich sehr wertvoll und erfüllt. Ich möchte authentisch sein und ihnen erzählen, dass ich mich an manchen Tagen auch sehr nach einem Partner sehne. Und dass ich dann damit zu Gott gehe, um mein Herz vor ihm zur Ruhe zu bringen. Er hilft mir wieder zu erleben, dass ich für ihn ganz besonders bin!