Die verlorene Kernaufgabe

Wie wichtig ist Mission in deinem Teen oder Jugendkreis? Dieser Artikel soll dich herausfordern, zu überprüfen, ob Mission in eurer Arbeit vielleicht einen falschen Stellenwert hat.
Die verlorene Kernaufgabe

Nicht immer ist der Wille Gottes in der Bibel so klar definiert wie in 1. Timotheus 2,4. Hier wird Gott als Retter bezeichnet, der „will, dass alle Menschengerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheitkommen“.

Hier steht es schwarz auf weiß: Gott „will…“ und wenn wir uns die Bibel anschauen, dann können wir überall entdecken, dass er alles für dieses Ziel einsetzt – ALLES! Sogar seinen eigenen Sohn. Und genau das zeigt uns, wie wichtig es Gott mit diesem Ziel ist. Interessant ist auch, dass hier „alle Menschen“ steht. In seiner unendlichen Liebe lässt Gott jedem Menschen den freien Willen und viele entscheiden sich leider nicht für sein liebevolles Rettungs-Angebot. Unabhängig von dieser Tatsache bleibt es trotzdem Gottes Wille, dass „alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“.

Und dann gibt es da noch den Missionsbefehl, den wir in Matthäus 28,19 und in Markus 16,15 finden.

Darum geht zu allen Völkern und macht sie zu Jüngern. Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Geht in die ganze Welt und verkündigt allenMenschen die gute Botschaft.

Jesus teilt hier seinen Jüngern mit, was soeben ihre Aufgabe geworden ist, bis er wiederkommt. Man kann sagen, dass er ihnen und damit auch allen Gläubigen eine absolute Kernaufgabe der Gemeinde mitgeteilt: Mission!

Und das hatten die Jünger wirklich verstanden. Wie man in Apostelgeschichte sehen kann, war Mission eines der wesentlichsten Bestandteile der damaligen Gemeinden.

Doch wie sieht es heute in unseren Gemeinden aus? Lässt sich der Missionsgedanke immer noch als ein wesentlicher Bestandteil unserer Gemeinden, unserer Jugendgruppen, unserer ganzen Arbeit identifizieren? Ist es nicht oft so und da schließe ich mich selbst nicht aus, dass wir in unserer christlichen Tretmühle von Lehre, Gemeinschaft und einem Haufen von Besprechungen gefangen sind? Etwas überspitzt könnte man sagen: „Wir diskutieren voller Eifer über theologische Spitzfindigkeiten und geben uns größte Mühe, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Dabei sitzen wir stundenlang in Besprechungen um alles perfekt abzuklären, während draußen direkt vor unserer Türe die Menschen für alle Ewigkeit in die Hölle gehen“.

Diese Dinge sind wichtig und nicht zu vernachlässigen, aber inwiefern lässt sich der Missionsgedanke wirklich als ein wesentlicher Bestandteil unserer Jugendarbeit und unserer Gemeinden identifizieren?

Damit sich hier etwas verändert, reicht es nicht aus, mit unserer menschlichen Weisheit neue und noch ansprechendere Aktionen auszudenken mit denen wir die Gute Botschaft den Menschen bringen wollen. Nein, wir müssen Gott die Möglichkeit geben, unsere grundsätzliche Haltung den Verlorenen gegenüber schrittweise zu verändern.

Die erste und allerbeste Möglichkeit dazu ist das Gebet. Wenn wir anfangen für unsere ungläubigen Freunde zu beten, werden wir auch anfangen sie mehr und mehr mit Gottes Augen zu sehen. Uns wird ihre ewige Verlorenheit immer bewusster. Unser Anliegen für sie wird immer größer und wir überlegen, wie wir ihnen, auf eine für sie passende Art und Weise, die Gute Botschaft bringen können. Je größer unser Anliegen wird, desto mehr ist uns die Mission als eine unserer Kernaufgaben bewusst. Hier geschieht die Veränderung von innen heraus.