Die 12 Sünden eines Freizeitleiters

Freizeitleiter brauchen Mut, denn sie machen einen Job, in dem von vornherein klar ist: Alles richtig machen kann man nicht. Trotzdem steht jeder Freizeitleiter …
Die 12 Sünden eines Freizeitleiters

Freizeitleiter brauchen Mut, denn sie machen einen Job, in dem von vornherein klar ist: Alles richtig machen kann man nicht. Trotzdem steht jeder Freizeitleiter mit seinem Team in der Verantwortung, sich gut vorzubereiten und hellwach an der Freizeit teilzunehmen.

Folgende kleine wie auch große „Sünden“ sollte man tunlichst vermeiden:

  1. Das Freizeitheim, in das man zum ersten Mal fährt, braucht man sich vorher nicht anschauen, ebenso Orte für Ausflüge oder Aktionen. Das sieht man ja alles vor Ort.
  2. Der Freizeitleiter und seine Mitarbeiter wohnen in einem Teil des Hauses, die Teens und Jugendlichen im anderen Teil. Das garantiert ein höchstmögliches Maß an angenehmer Nachtruhe.
  3. Da der Freizeitleiter davon ausgeht, dass alle Teens und Jugendlichen reife Menschen sind, verzichtet er darauf, klare Regeln zu benennen wie z. B. Verlassen der Gruppe ohne Leiter, Umgang mit Nikotin, Alkohol, mp3-Player (o. ä.), Handys, den Umgang mit dem anderen Geschlecht, Beachten der Zimmerordnung, Anwesenheitspflicht bei gemeinsamen Veranstaltungen, geschlechtergetrenntes Übernachten etc. Wenn dann aber was schief geht, bekommt er einen dicken Hals und brüllt seine Teens an.
  4. Die Freizeit wird von einem Team geleitet, aber es finden keine Gebetszeiten und Besprechungen der Mitarbeiter statt und den einzelnen Mitarbeitern werden keine klaren Aufgaben zugewiesen. Jeder weiß ja, was er zu tun hat.
  5. Die Freizeit nimmt ihren Lauf, aber die Freizeitleitung versäumt es, täglich klare Ansagen zum Programmablauf zu machen. Es kann ja jeder auf seinen Programmzettel gucken.
  6. Der Bibelarbeitsleiter ist glücklich, dass er zu Hause pro Bibelarbeit 20 Seiten theologische Ergüsse niedergeschrieben hat – dabei übersieht er, dass die jungen Leute darin gar nicht vorkommen und ständig mit dem Schlaf kämpfen.
  7. Die täglichen Bibelarbeiten sind gut vorbereitet, aber ums Nachmittags- und Abendprogramm braucht man sich nicht so viel Gedanken machen. Das kann man spontan vor Ort entscheiden.
  8. Hauptsache, die Reihenfolge stimmt: Gute Organisation steht an erster Stelle – beziehungsorientierte und vor allen Dingen geistliche Kommunikation mit den Freizeitteilnehmern steht an zweiter Stelle. Da kann ja nichts schief gehen.
  9. Pünktlichkeit ist nicht so wichtig; wenn der Letzte da ist, geht’s los.
  10. Der Freizeitleiter führt die Freizeitkasse und bestreitet die Ausgaben und Einnahmen. Weil es so viel zu tun gibt, trägt er sie nicht täglich in eine Liste ein. Er vertraut seinem guten Gedächtnis.
  11. Nach getaner Arbeit gönnt sich der Leiter der Teen-Freizeit auch mal ein Bier und raucht ‘ne Zigarette – dabei ist er ganz sicher, dass seine Teens es nicht mitbekommen.
  12. Wenn’s mit der Nachtruhe mal nicht funktioniert und die Herrschaften nicht ins Bett zu bugsieren sind, legt sich der Freizeitleiter in sein Bett, stopft Oropax in seine Ohren und schläft selig. Sollen die Teens doch machen was sie wollen. Autor Viel Spaß bei der Vorbereitung und Durchführung der nächsten Freizeit wünscht euch Lothar Jung (der seit 35 Jahren Freizeiten leitet).
Fazit: Klug ist der, der aus negativen Erfahrungen lernt. Noch klüger ist der, der sie erst gar nicht macht.