Der Freizeit-Selber-Bau-Kasten

Handwerkzeug für die Planung einer eigenen Jugendfreizeit.
Der Freizeit-Selber-Bau-Kasten

Hier kommt er: Der ultimative Plan für denjenigen,  der gerne mit seiner Jugend eine Freizeit  machen möchte, aber nicht mehr hat als die eigene  Motivation!

Um eine Freizeit zu organisieren, muss man kein  Hauptamtlicher sein, studiert haben oder viele Jahre  Erfahrung mitbringen. Es ist auch kein Geheimnis, das nur bestimmte Leute kennen. Die coolsten Freizeiten sind oft die „unperfekten“, die persönlichen  Freizeiten. Wie gut eine Freizeit wird, hängt nämlich vor allem von deiner Motivation ab. Also habe Mut! Leg los und plane deine erste Freizeit!

Zur Organisation benötigst du vier Bausteine. Zunächst suchst du dir ein Freizeitleitungsteam. Danach  bildet ihr mit den Jugendlichen eurer Gruppe  drei weitere Teams. Bei allem Planen solltet ihr daran  denken, mit Jesus über euer Vorhaben zu reden,  denn mit seinem Segen arbeitet es sich richtig gut.

Das Freizeitleitungsteam

Die Leitung einer Aktion ist ganz wichtig. Es kann  vorkommen, dass nur eine Person die Leitung übernimmt,  weil niemand anderes es machen könnte  oder möchte. Wenn du eine Freizeit planst, empfehle  ich dir, dass du dir noch zwei bis drei Leute suchst,  die mit dir gemeinsam die Verantwortung übernehmen.  Das können Leute aus dem Jugendkreis, der  Gemeinde oder eurem Jugendleitungskreis sein.  Damit euch in der folgenden Planung keiner Steine  in den Weg legen kann, macht es Sinn, dass ihr  euch das generelle Einverständnis der Gemeinde oder  Jugendleitung für euer Vorhaben holt. Diese  Rückendeckung gibt euch Selbstvertrauen für die  Aufgabe!  Nun setzt ihr euch zusammen und überlegt einem  Rahmen für eure Freizeit. Dazu könnt ihr in den folgenden fünf Schritten vorgehen.

1. Schritt: Freizeitmodell

Ihr entscheidet, welche Art von Freizeit ihr mit  eurem Jugendkreis machen möchtet. Dazu ist es wichtig, sich auch über  das Ziel klar zu werden, dass ihr für diese Zeit habt.  Nach der Wahl des Modells schreibt ihr einen  groben Zeitplan auf. Dabei solltet ihr festlegen, wie  viele Bibelarbeiten/Andachten es geben soll und  wann kreative Elemente ihren Platz haben. Diese  grobe Festlegung hilft den drei Planungsteams besser  zu arbeiten. 

Mein Tipp: Für Einsteiger eignet sich am besten  das Modell „classic“. Die folgenden Ausführungen  beziehen sich auf dieses Modell.

2. Schritt: Freizeitdauer

Wenn ihr euch für ein Grundmodell entschieden  habt, solltet ihr über die Länge eurer Freizeit reden.  Wollt ihr zwei oder 14 Tage unterwegs sein?  Mein Tipp: Für den Anfang sind drei bis vier  Tage eine gute Länge.

3. Schritt: Freizeitort

Wie weit entfernt soll euer Reiseziel liegen? Findet  die Freizeit im Gemeindehaus, im Nachbardorf  oder in Spanien statt?

Mein Tipp: Beachtet die Reisezeit zum Freizeitort.  Für eine Wochenendfreizeit eignet sich ein  Ort im Umkreis von 100 km.

4. Schritt: Zeitpunkt der Freizeit

Entscheidet, wann die Freizeit sein soll. Wie lange  im Voraus wollt ihr planen? Gibt es einen besonders  günstigen Termin für die Fahrt? 

Mein Tipp: Ihr solltet euch drei bis sechs Monate  zur Vorbereitung gönnen. Beachtet, dass  Jugendherbergen oft lange im Voraus reserviert  werden müssen.

5. Schritt: Jugendliche einbinden

Zuletzt entscheidet, ob ihr als Leitungsteam die  Detailplanung übernehmt oder ob ihr die Jugendlichen  einbindet. 

Mein Tipp: Wenn ihr wollt, dass sich viele mit  der Freizeit identifi zieren, solltet ihr die Jugendlichen  mit ins Boot nehmen. Sie dürfen  entscheiden und entsprechend ihren Begabungen  helfen. Ihr fördert euch gegenseitig  und viele Leute sammeln Erfahrung für das  nächste Mal.

Es ist praktisch, wenn jeder aus dem Leitungsteam  die Verantwortung für eins der Planungsteams mit  den Jugendlichen übernimmt. So sind die Informationswege  zwischen Leitungs- und Planungsteams  sehr kurz. Wenn du die Freizeit alleine leitest, kannst  du in allen Teams dabei sein oder jeweils einen Jugendlichen  als Leiter ernennen und mit ihm in Kontakt  bleiben.  Stellt nun den Jugendlichen eure Ideen vor und  motiviert sie, sich an der Umsetzung in den Teams zu  beteiligen. Jeder Jugendliche kann sich einem Team  anschließen. Dazu könnt ihr Listen aufhängen, in die  sie sich schon an dem Abend eintragen können. Von  jetzt an läuft die Planung in den Planungsteams, die  sich regelmäßig treffen. Ihr als Freizeitleitungsteam  trefft euch, wenn es Neuigkeiten gibt. Ansonsten  müsst ihr erst wieder auf der Freizeit aktiv werden.  Da behaltet ihr den Überblick über das Programm  und schaut, dass alles läuft.  Kommen wir zu den Planungsteams…

Das Organisationsteam

  • Ihr sucht die Unterkunft und reserviert. Nach  der Reservierung erstellt ihr einen kleinen Merkzettel  für die Jugendlichen, damit sie den Termin  in ihren Terminkalender eintragen können.
  • Ihr kalkuliert die Freizeitkosten. Denkt an die  Kosten für Unterkunft und Verpfl egung, die Anund  Abreise, Freizeitaktionen, Deko und Snacks,  sowie eventuell anfallende Kosten für Gäste,  die ihr einladet. Fragt bei eurer Gemeinde, ob  ihr einen Zuschuss bekommt. Viele Gemeinden übernehmen gerne einen Teil der Kosten. Die  Restkosten werden dann auf die Anzahl der Teilnehmer  verteilt.
  • In Absprache mit dem Freizeitleitungsteam  werden Freizeitregeln festgelegt. Es sollte für  alle klar sein, an welchen Veranstaltungen man  teilnehmen muss, ob man rauchen oder Alkohol  trinken darf.
  • Schreibt die Einladung und Anmeldung. Wichtig  ist, dass ihr den Ort, das Datum, die Regeln und  die Kosten aufführt. Auch die Unterschrift der  Erziehungsberechtigten bei minderjährigen Teilnehmern  gehört dazu. Für die weitere Planung ist  es wichtig, dass die Teilnehmer die Anmeldung  bis zu einem festgelegten Termin abgeben. Einer  aus eurem Team sammelt die Anmeldungen. 

    Mein Tipp: Anmeldeschluss auf vier Wochen  vor Freizeitbeginn legen.

  • Wenn ihr die Anmeldungen erhalten habt, plant  die Anreise und Abreise. Wollt ihr mit Autos  fahren, per Bahn oder Bus? Wer kann mit seinem  Auto fahren? Benötigt ihr eine Versicherung für  den Transport? Sonst sollte die An- und Abreise  privat geplant werden und das offizielle Treffen  am Freizeitort sein.
  • Zimmerverteilung und Zeitplan. Einer telefoniert  mit der Herberge und bespricht die Zimmerverteilung.  Ihr solltet nachfragen, wann die  Essenszeiten sind und welche hausinternen  Regeln ihr beachten müsst. Danach haltet ihr  Rücksprache mit den anderen Planungsteams  und stellt den konkreten Zeitplan auf.
  • Zuletzt erstellt ihr einen Infozettel und sammelt  das Geld ein. Der Brief sollte zehn Tage  vor Abfahrt verteilt sein. Zu den Infos gehören  Treffpunkt und Uhrzeit, mitzubringende Sachen  (Bettwäsche, bestimmte Kleidung, Bibel,  Schreibzeug etc.), noch einmal alle Regeln und  das Programm. Das Geld solltet ihr ebenfalls bis  eine Woche vor Start einsammeln bzw. überweisen  lassen.
  • Auf der Freizeit kümmert ihr euch um die Absprachen  mit der Herberge und sorgt dafür,  dass die Zeiten eingehalten werden, bzw. Änderungen  des Tagesprogramm rechtzeitig bekannt  gegeben werden.

Das Predigtteam

  • Wann sollen geistliche Impulse stattfi nden?  Wollt ihr eine „Stille Zeit“ festlegen? Zu welcher  Tageszeit sollen die Bibelarbeiten sein? Gibt es  über den Tag weitere Andachten?
  • Besprecht den geistlichen Inhalt für eure Freizeit.  Um welches Thema soll es bei den Bibelarbeiten  gehen? Wollt ihr die Andachten aus einem  Buch lesen oder selbst überlegen?
  • Zuletzt stellt sich die Frage, wer die Impulse  gibt. Für die „Stille Zeit“ könnt ihr eine Gruppe  anbieten, in der man gemeinsam „Stille Zeit“  macht. Die Morgen- oder Abendandachten kann  eine Person aus dem Jugendkreis machen, oder  ihr lest aus einem Andachtsbuch. Eine größere  Frage ist die, wer die Bibelarbeiten hält. Wenn  das einer aus eurem Jugendkreis macht, ist das  eine wirklich gute Sache. Ihr könntet auch einen  Jugendmitarbeiter aus eurer Nachbargemeinde  fragen oder ihr ruft bei einem Jugendmitarbeiter  der Christlichen Jugendpfl ege an. Vielleicht  hat einer von ihnen Zeit, mit euch zu fahren. Auf  jeden Fall kann die CJ euch gute Leute für Bibelarbeiten  vermitteln.
  • Manchmal ist es hilfreich, Bibeltexte schon im  Vorfeld der Freizeit zu lesen. Dann sorgt dafür,  dass die Teilnehmer rechtzeitig die nötigen Infos  haben.
  • In euren Aufgabenbereich fällt auch das gemeinsame  Singen und Beten. Denkt daran, Liederbücher  und Instrumente einzupacken und  überlegt euch, in welcher Form ihr gemeinsam  beten wollt.

    Mein Tipp: Wählt vor der Singzeit schon einige  Lieder aus, die zum Thema passen.

     

    Mein Tipp: Für das gemeinsame Beten könntet  ihr täglich eine Viertelstunde reservieren  und in 5er Gruppen beten. Wie wäre es, wenn  ihr für jede Gruppe Anliegen aus einem anderen  Land der Erde aussucht?

Das Kreativteam

  • Ihr überlegt euch, welche besonderen kreativen  Programmpunkte stattfinden sollen. Beispielsweise:  Ausflüge, Besichtigungen, Bunter Abend,  Lobpreisabend, Filmabend, gemeinsamer Sport,  Basteln, Arbeitsgemeinschaften, Filme drehen,  Grillen.
  • Für jede Aktion wird ein Verantwortlicher festlegt  und geplant, welche Materialien benötigt  werden.
  • In euren Aufgabenbereich fallen auch Gesellschaftsspiele,  Snacks und Tee für die Abende,  Stifte, Blätter und die Deko. Eben alles, was das  „Drumherum“ auf der Freizeit ausmacht.
  • Wenn besondere Dinge mitgebracht werden  müssen, Aktionen Geld kosten oder Voranmeldungen  erforderlich sind, sprecht euch mit den  Leuten vom Organisationsteam ab, damit die Infos  rechtzeitig an die Teilnehmer gelangen.

Mein Tipp: Bestimmt einen, der Fotos macht  und stellt nach der Freizeit eine Collage zusammen.  Das ist eine schöne Erinnerung an die  gemeinsame Zeit.

Wenn die Freizeit vorbei ist, trefft euch zur  Feedbackrunde. Sprecht kurz über die Freizeit und  schreibt auf, was gut und was schlecht gelaufen ist.  Wichtig ist, dass ihr diesen Zettel aufhebt, damit ihr  aus euren Erfahrungen lernen könnt. Nehmt euch  Zeit mit Jesus zu reden und dann dürft ihr eure Leistung  auf jeden Fall feiern.