Den Rhythmus finden

Wer in Gruppen beim gemeinsamen Singen begleitet, kann mit einem klaren Gitarrenspiel viel erreichen. Sieben konkrete Tipps für die Praxis
Den Rhythmus finden
  1. Der Gitarrist leitet den gemeinsamen Gesang

    Die Sänger müssen sich an ihm orientieren können. Wenn mehrere Musiker zusammenspielen, müssen hier klare Absprachen getroffen werden (Rhythmus, Feeling, usw.). Wenn ein Sänger oder eine Sängerin den gemeinsamen Gesang leitet, müssen die Einsätze mit den Instrumentalisten klar abgesprochen werden.

  2. Ein klares Vorspiel (Zwischenspiel) ist wichtig

    Die einfachste Form des Vor- bzw. Zwischenspiels besteht aus dem Grundakkord. Dieser wird zwei oder vier Takte lang gespielt. Er kann entsprechend variiert werden (z.B. abwechselnd mit „sus“ oder „add9“). So können auch die Sänger sich auf das Lied einstellen und sind dann am Liedbeginn voll da. Bei kurzen Liedern kann eventuell der Refrain einmal vorgespielt werden. Wenn ein anderer Akkord als der Grundakkord am Anfang des Liedes steht, soll das Vorspiel mit dem Grundakkord begonnen werden und dann auf den Anfangsakkord des Liedes überleiten (z.B. drei Takte Grundakkord auf einen Takt Anfangsakkord). Sonst können die Sänger durch den Anfangsakkord irritiert werden und finden den Einstieg nicht.

  3. Klare Einsätze sind wichtig

    Die Einsätze müssen vom Gitarristen deutlich angezeigt werden. Dies kann beispielsweise durch einen akzentuierten Schlag auf der Gitarre oder durch ein Zeichen mit dem Kopf geschehen. Der Gitarrist soll mindestens die ersten Zeilen jedes Verses mitsingen. Die Zwischenspiele müssen deutlich abgegrenzt werden. So ist für die Sänger ein leichter Einstieg möglich.

  4. Ein klarer Rhythmus erleichtert das Singen

    In der modernen Literatur ist der Rhythmus meistens sehr entscheidend. Viele gemeinsame Lieder lehnen sich an der Pop- und Gospelmusik an. Gerade einfache Lieder leben oft vom Rhythmus. Es ist wichtig, dass es in diesem Rhythmus keine Unterbrechungen gibt. Der Gitarrist muss – so gut es geht – das Schlagzeug ersetzen. Dies kann er beispielsweise durch einen Perkussionsschlag sehr gut erreichen. In der Pop- Rhythmik wird in der Regel die zweite und die vierte Zählzeit betont.

  5. Die Lautstärke muss angemessen sein

    Es ist wichtig, dass die Sänger gut hörbar sind. Wenn der Gitarrist zu zaghaft spielt, sinken die Sänger leicht in der Tonhöhe. Bei angemessener Lautstärke können sich die Sänger immer an der Gitarre orientieren. Es ist aber auch wichtig, dass die Gitarre nicht zu laut ist und alles niedermacht. Wichtiger Grundsatz: Der Gitarrist dient dem gemeinsamen Gesang.

  6. Eine stilgemäße Begleitung ist wichtig

    Die Gitarrenbegleitung muss dem Lied entsprechen. Das erfordert sehr viel Einfühlungsvermögen vom Gitarristen. Er kann durch entsprechende Begleitung den Gesang steuern. Wenn der Gitarrist zum Beispiel leise und ruhig beginnt, werden in der Regel auch die Sänger leise einsteigen. Allerdings werden unterschiedliche Menschen dieselben Lieder immer wieder unterschiedlich empfinden. Es hängt von meiner Gefühlslage und meiner Situation ab, wie ich die Lieder empfinde. das kann jedes Mal verschieden sein. Wichtig ist an dieser Stelle auch eine gute Absprache, wenn mehrere Musiker zusammenspielen. Hier muss der Begleitstil festgelegt sein, sonst gibt es einen „Brei“.

  7. Zu viele Köche verderben den Brei

    Das gilt auch bei der Liedbegleitung. Wenn zu viele Musiker zusammenspielen, wird die Begleitung undeutlich.

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