„Das müssen wir aber besser durchplanen!“

Jugendstunden können geplant oder spontan durchgeführt werden. Beides hat seine Berechtigung. Worauf du jedoch achten solltest, liest du in diesem Artikel.
„Das müssen wir aber besser durchplanen!“

Kennst du das? Du sitzt zusammen in einem Planungsteam – egal ob für die Jungschar, Gottesdienstplanung, Jugendkreis oder die Sonntagschule. Programm soll geplant werden – eine Diskussion entsteht. Meistens kristallisieren sich dabei zwei Typen von „Planern“ heraus. Die Spontanen sagen: „Lasst mal den Termin frei, da wird sich schon was finden.“ Die Planer sagen: „Hey! Erinnere dich bitte an unseren roten Faden! Es muss unbedingt mit unserem Jahresthema zu tun haben!“ Und mit diesen Formulierungen hat man gleichzeitig auch zwei Typen vor sich. Der Spontane will sich vielleicht eher zurücklehnen, schön locker und easy. Er sagt sich, dass dabei irgendwas Gutes rumkommen wird. Der Planer möchte nicht die Linie verlieren, auf die man sich geeinigt hat. Ihm ist es wichtig, dass man strukturiert vorgeht. Für uns fühlt es sich so gut an, wenn wir Pläne haben. Ich denke dann immer, dass ich damit auf der sicheren Seite bin.

Ich liebe Spontanität

Okay, persönlich muss ich aber zugeben: ich bin ein Typ, der Spontaneität liebt. Ich liebe es auch, wenn etwas passiert, das zusammenpasst, aber ungeplant war. Dort vermute ich dann immer schnell Gottes Handeln. Und freue mich! Ich sehe das dann als Bestätigung von Gott für die Sache, die geschieht. Doch hab ich mir im Laufe der Zeit vorgenommen nicht meine Sichtweise auf andere zu übertragen. Das war nicht immer so…

Zu Beginn meiner Arbeit im Jugendkreis habe ich noch total den ungeplanten Weg vertreten. Ich war beeinflusst durch Literatur, wo Männer, die für Gott brannten die Leitung des Heiligen Geistes außergewöhnlich erlebt hatten. Gebete zu Beginn eines Gottesdienstes bewirkten, dass sich jemand herausgerufen fühlte zu predigen. Darauf kamen Menschen dann zum Glauben: „Wow! Siehste – man braucht also keine Planung, damit etwas funktioniert!“ Mit diesem Gedanken verwechselte ich aber eine Methode mit Liebe, Herzenseinstellung und Vertrauen zu Gott. Ein großer Fehler. Ich sah das Ergebnis als Ziel an und nicht das Herz und die Liebe der Menschen. Ich merkte dadurch, dass ich Gott nicht auf eine Vorbereitungsweise reduzieren kann. Das ist etwas, das mir nicht zusteht.

Dem Spontanen fehlt die Weitsicht, dem Planer die Dynamik Dem Spontanen fehlt so die Weitsicht, dem Planer die Dynamik. Beides darf aber gerne zusammengehen und sollte sich nicht ausschließen. Denn in dem Wissen über die Gegensätzlichkeit dieser Punkte liegt eine Stärke: Sich nicht von den Methoden abhängig zu machen und auf einer Seite vom Pferd zu fallen, sondern voll im Vertrauen auf den zu reden und zu denken, der alles mit seiner Gegenwart erfüllt – in ferner als auch in naher Zukunft. Hammer!

Das Gleichgewicht finden

Persönlich habe ich mit der Zeit gelernt „Planer“ zu akzeptieren und Planungen anzunehmen, aber trotzdem möchte ich immer wieder Gelegenheiten einräumen von dem Geplanten abzuweichen. Ich habe gemerkt, dass es sowohl gute Reaktionen auf Geplantes gab, als auch auf Spontanes. Menschen werden durch beide „Methoden“ angesprochen. So erlebte ich das, was Paulus in 1. Korinther 3,6 beschreibt: Es ist Gott, der das Wachstum gibt. Es ist Jesus, der seine Gemeinde baut (Matthäus 16,18). Ich sah wie spontane einzelne Programmteile zu etwas führten, was im Rückblick wie eine geplante Serie mit Oberthema und rotem Faden aussah. Das war für mich ein Grund zum Danken.

Ich habe gelernt, dass ich es nicht mit Dingen zu tun habe, die ich ausrechnen kann. Gott „in meiner Box“ gibt es nicht. Gottesdienst und Programme laufen nicht wie mathematische Gleichungen ab. Auch nicht über Näherungswerte! So gern wir es hätten, aber es ist nicht so. Vielmehr als Spontaneität, ist das „Herz“ entscheidend: meine Liebe, mein Gebet und meine Einstellung, mein Vertrauen, mein Glaube. Und dann kommt der alles entscheidende Faktor in der Gleichung: Gott! Er lenkt und führt. Ich frag mich immer wieder, ob er dazu bei mir die Möglichkeit hat.

Zum Nachdenken

Was denkst du über folgende Aussagen?

Der Mensch muss sich keine Gedanken um das Ergebnis machen
Gott gibt uns die Kraft etwas zu tun
Gott baut seine Gemeinde
Wir sollen uns überlegen wie wir weiterbauen.
Gott weiß, wie wir ticken. Er weiß, dass er fehlerhafte Menschen vor sich hat. Suche deshalb Ergänzungen statt Diskussionen
Wie oft hast du schon Geplantes verworfen, weil du gemerkt hast, dass es nicht dran war? (Apg. 16,6-8)
Wie würde deine Gemeinde aussehen, wenn du und ein Team und nicht Jesus Gemeinde bauen würde?