Das Evangelium für junge Muslime

3,2 Millionen Muslime leben in Deutschland. Jugendliche erzählen von ihren Erlebnissen bei den ersten Verteilaktionen mit dem Buch „Murat findet Jesus“. Es gibt hilfreiche Tipps für das missionarische Gespräch.
Das Evangelium für junge Muslime

1. Ein Buch für Muslime in Deutschland

„Macht alle Nationen zu Jüngern!“Matthäus28,19

Dies ordnet Jesus in Matthäus 28 an. In vielen muslimischen Ländern riskieren Missionare Kopf und Kragen, um diesem Auftrag gerecht zu werden. Daneben hat Gott aber  3,2 Millionen Muslime nach Deutschland geschickt. Hier dürfen wir (noch) frei und offen von unserem Herrn und Heiland Jesus Christus reden.

Von unseren muslimischen Mitbürgern – die meisten sind Türken – leben viele hier bereits in der zweiten, dritten Generation und sprechen manchmal besser deutsch als ihre ursprüngliche Muttersprache. Und nicht wenige sind auf der Suche nach der Wahrheit und offen für das Evangelium. Nur muss es ihnen mitgeteilt werden…

Glaubensgespräche mit Muslimen arten leicht in Streit aus. Wir tun uns in solchen Auseinandersetzungen eher schwer. Was dagegen einfach ist, ja sogar Freude bereitet (wenn man’s mal probiert hat), ist ein Buch „Murat findet Jesus“ zu verschenken. In diesem Büchlein erzählen drei Leute aus islamischem Hintergrund, wie sie Jesus Christus gefunden haben. Die Zeugnisse sind spannende Geschichten, die Muslime mit Interesse lesen. Es wird eingehend das Evangelium für Muslime erklärt, und typische Einwände gegenüber dem Christentum werden entkräftet.

2. Ausländeranteil in deutschen Großstädten

Den Rekord-Ausländeranteil unter den deutschen Großstädten hält mit 25 Prozent Offenbach am Main (gefolgt von Stuttgart, Frankfurt, München, Ludwigshafen, Mannheim, Heilbronn, Köln, Wiesbaden und Mainz – um nur die vordersten 10 zu nennen).

In manchen der genannten Städte sind in den vergangenen Monaten „Murat findet Jesus“-Verteilaktionen durchgeführt worden, bei denen mehrere tausend dieser Bücher unters muslimische Volk gebracht wurden.

3. Erfahrungen bei Verteileinsätzen

Ein paar Statements von Leuten, die bei einer dieser Aktionen geholfen haben:

„Es regnete heftig. Wir waren nass bis auf die Knochen, haben aber weiterverteilt. Es waren nicht viele Bücher, die wir weitergeben konnten, aber die Moslems, die ein Buch haben wollten, waren alle freundlich und offen. Ich glaube, es war für sie etwas Besonderes, dass sich „Nicht-Moslems“ für sie interessieren und ihnen ein Buch schenken, in dem es um Isa (Jesus) geht. Einige haben sich richtig gefreut und waren interessiert, andere eher skeptisch. Für mich war es eine gute Erfahrung, Menschen mit anderem Glauben auf diese Art und Weise zu begegnen. Ich hoffe einfach, dass wir etwas bewirken konnten und dass wenigstens einige dieses Buch lesen. Alles Weitere bleibt Gott überlassen.“ (Esther)
„Die Verteilaktion ist gut gelaufen. Preist den Herrn … Ein Team wurde nach Lauterborn geschickt und ›mein‹ Team und ich sind nach Dietzenbach gefahren. In Dietzenbach hätten wir viel mehr Leute mitnehmen sollen – der Anteil war dort (ohne zu übertreiben) 99 Prozent Muslime. Wir sind alle Bücher in der Gegend losgeworden … Wir waren 57 Verteiler und haben ca. 550 Murat-Bücher verteilt.“ (Daniyal)
„Ein Verteiler sagte, dass er neu im Glauben an Gott bestärkt  wurde, um für ihn tätig zu sein, weil er sein Wirken an der Reaktion der Menschen gespürt hat. Kurzes Gespräch mit einem 20-Jährigen: „Bist du Muslim?“, „Ja klar.“, „Darf ich dir ein Buch schenken, in dem Muslime berichten, wie sie Gott kennen gelernt haben?“, „Nö, für Gott interessiere ich mich nicht!“ Sein Kumpel aber hat ein Buch genommen ohne etwas zu sagen. Grundsätzlich hatten wir vorwiegend positive Reaktionen. Besonders Teenager waren sehr offen und haben sich über das Buch gefreut.“ (Andreas)

4. Verteilertipps für die Weitergabe

Falls dir die Verantwortung, die wir als Christen den Muslimen gegenüber haben, bewusst geworden ist und falls du mit deiner Gemeinde oder Jugendgruppe eine Verteilaktion in deiner eigenen Stadt durchführen willst, folgen hier 15 Tipps, die euch die Sache wesentlich erleichtern können.

1. Nie ohne Gebet

Bete(t) vor und während des Einsatzes miteinander und jeder für sich: um Mut und „Leuchtkraft“ unsererseits und um offene Herzen bei denen, die wir ansprechen… Auch nach dem Einsatz bete gezielt weiter für die Leute, deren Namen oder Gesichter dir noch im Gedächtnis sind.

2. Was wir weitergeben

Mache dich zumindest kurz mit dem Inhaltsverzeichnis von „Murat findet Jesus“ vertraut, damit du weißt, was du weitergibst. Besser noch ist es natürlich, wenn du das Buch gelesen hast. Du kannst dann etwas aus dem Inhalt (z.B. eine Einsicht aus den Zeugnissen) aufgreifen, um dein Gegenüber neugierig zu machen.

3. In Zweierteams

Geht möglichst jeweils zu zweit los (Jesus sandte seine Jünger auch in Zweiergruppen aus (Lukas 10,1)). Mehr als zwei oder drei Leute von euch sollten aber kein Einzelteam bilden, weil sich ein einzelner Passant dann schnell „bedrängt“ fühlen kann.

4. Mit System vorgehen

Versucht zu vermeiden, dass Leute die Bücher mehrmals angeboten bekommen. Wenn z.B. vier Zweiterteams in einer Fußgängerzone verteilen, sprecht euch so ab, dass je zwei Teams, die Blickkontakt zueinander behalten, Leute ansprechen, die in jeweils eine Richtung gehen. Solltet ihr in einem Wohnviertel, in dem viele Muslime wohnen, von Haus zu Haus gehen, teilt euch vorher einander die Hausnummern zu, damit nirgendwo zweimal geklingelt wird.

  • Übrigens: Bei Von-Haus-zu-Haus-Aktionen immer klingeln und das Buch anbieten – nicht einfach in die Briefkästen werfen!

5. Transport und Lager

Laufe nicht mit einem Riesenstapel Bücher unter dem Arm herum! Halte jeweils maximal zwei Bücher in der Hand und behandle sie wie etwas besonderes. Einen Vorrat hast du in deinem Rucksack/deiner Tasche dabei. Vereinbart außerdem zwei, drei „Lager“, wo ihr Nachschub holen könnt (Bücherstand, Auto; einer könnte sich auch mit einem Rollkoffer in eurer Nähe aufhalten).

6.Jungs und Mädchen

Gerade weil wir es mit Muslimen zu tun haben, ist es ratsam, als Junge kein(e) muslimische(s) Frau/Mädchen anzusprechen und umgekehrt auch als Mädchen keinen Mann/Jungen. Ausnahmen bestätigen aber die Regel.

7. Freundlichkeit und Überzeugung

Geh offen, freundlich und zielstrebig auf die Leute zu. Wir haben eine frohe Botschaft, und brauchen damit nicht hinter dem Berg zu halten. Außerdem: „Wie man in den Wald ruft, so schallt es zurück.“

8. Das Äußere

Achte bei warmer Witterung auf deine Kleidung. Zieh lieber zu viel als zu wenig an. Ein streng erzogenes muslimisches Mädchen (das mit Überzeugung ihr Kopftuch trägt) wird sich bei allzu freizügiger Kleidung deinerseits in ihren Vorurteilen „den Christen“ gegenüber bestätigt fühlen.

9. Den Einzelnen sehen

Lass den einzelnen Menschen spüren, dass er dir wichtig ist und es dir um ihn persönlich geht. Es soll beim Verteilen nicht der Eindruck entstehen, die Dinger nur großflächig „verschleudern“ zu wollen.

10. Wie fängt man an?

Es hat sich bewährt, so anzufangen: „Hallo, bist du Muslim?“ – „Ja“ (Muslime schämen sich in der Regel nicht ihres Glaubens) – „Dann möchte ich dir ein Buch schenken, in dem es um den Propheten Hazreti Isa (sprich: Hasreti Ißa) geht“ (um Vertrauen zu schaffen, dürfen wir ruhig den islamischen Titel und Namen Jesu verwenden).

Hier schreiben Muslime, was sie mit ihm erlebt haben. Würdest du das lesen?“ Wenn „ja“, dann überreiche lächelnd das Buch. Verkehrt wäre es zu sagen: „Wir machen hier ein missionarisches Projekt von der Christlichen Jugendpflege …“ Mission und christlich sind Reizwörter, die wir vermeiden sollten.

11. Kein Konkurrenzdenken

Lass dich nicht auf eine Diskussion ein: „Ich bin Moslem, du Christ…“ Christ heißt für den Muslim kaum wiedergeborener Christ. Christentum ist für ihn gleichbedeutend mit unserer Gesellschaftsform. Sage: „Für Gott ist es nicht entscheidend, wie sich jemand nennt. Es geht um unser Herz. Und es geht darum, dass uns die Sünden vergeben werden.“  Erzähle, wie froh du bist, dass Gott sich für dich interessiert (das weiß ein Muslim nicht), dass der Herr Jesus dir vergeben hat und wie dein Leben neu wurde.

  • Ganz wichtig: Vermeide, schlecht über Mohammed oder den Koran zu reden. Damit schlägst du die Tür zu deinem Gegenüber zu.

12. Wer nicht will…

Niemand muss das Buch nehmen. Wenn du es freundlich und respektvoll angeboten hast, der andere es aber nicht nehmen will, dann sag: „Kein Problem“ und wünsche ihm lächelnd einen schönen Tag.

13. Wenn sich jemand als Nicht-Muslim herausstellt

Kann sein, dass du dachtest, jemand sei Muslim, ist es aber nicht. Habt jeweils ein paar Neue Testamente dabei (gut ist auch „Das Buch zum Leben“ – NeÜ des Markusevangeliums), die ihr solchen Leuten dann trotzdem schenken könnt.

14. Nix verstehen

Wenn jemand Deutsch nicht versteht, geschweige denn lesen kann, sollten auch ein paar türkische Traktate zur Verfügung stehen (wir empfehlen „Nihai Sorular“ = „Letzte Fragen“. Dieses Heft wurde in viele Sprachen übersetzt und kommt bei Muslimen gut an). Literatur in weiteren Sprachen kann bei solch einem Einsatz kaum mitgenommen werden. Du kannst ja auch mal ein paar Worte Türkisch versuchen:

Merhaba! (sprich: Merhaba)= Hallo! Guten Tag!

Buyrun! (sprich: Bujrun) = Bitte schön!

Allahaismarladik! (sprich: Allaasmarladik) = Auf Wiedersehen!

15. Berichtet

Bitte schreibe einige besondere Erlebnisse, die du bei der Verteilkampagne hattest, auf.

Vergesst nicht:

Jesus sagt: „Ich bin bei euch!“Matthäus28,20