Bist du als Christ frei?

Kaum hatte Gott sie aus der Sklaverei befreit, grenzte er ihre Freiheit wieder ein. Doch wie kann es sein, dass der Gott, der sie von der Sklavenarbeit befreite, sie nun wieder unfrei machte?
Bist du als Christ frei?

Dies ist der 1. Teil von der Andachtsreihe über die 10 Gebote.

Was bedeutet für dich Freiheit?

Was hältst du von folgenden Aussagen:

Freiheit ist keine Freiheit, wenn sie eingegrenzt wird.
Die zehn Gebote machen unfrei.

Befreiung

„Frei sein“ – das wünschten sich auch die Nachkommen Jakobs, als sie in der brennenden Mittagshitze vom Pharao zur Sklavenarbeit gezwungen wurden.

Kurze Zeit später führte sie Mose unter Gottes Anleitung aus Ägypten heraus. Jetzt waren sie frei – oder doch nicht?

Jakob und seine Kinder waren als Großfamilie nach Ägypten gekommen. Während einer Hungersnot fanden sie Zuflucht und Versorgung in Ägypten. Erst in Ägypten wuchsen sie zu einem großen Volk heran. Sie nannten sich nach dem Namen, den Gott ihrem Vater Jakob gab: Israel. Doch erst durch den Auszug aus Ägypten wurden sie zu einem eigenständigen Volk. In diese besondere Situation spricht Gott:

„Ich bin der Jahwe, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt habe. Du sollst…“2. Mose 20,2

Kaum hatte Gott sie aus der Sklaverei befreit, grenzte er ihre Freiheit wieder ein. Die 10 Gebote regelten von nun an das Zusammenleben des Volkes. Doch wie kann es sein, dass der Gott, der sie von der Sklavenarbeit befreite, sie nun wieder unfrei machte?

Gottes Liebesbeweis

Bevor Gott etwas von dem Volk forderte, führt er ihnen zwei Dinge vor Augen. Er macht ihnen deutlich: Ich, der lebendige Gott, habe dich erwählt. Ich habe dir meinen Namen offenbart, damit du mit mir kommunizieren kannst. Du kanntest mich nicht, doch ich habe mich dir gezeigt. Obwohl du noch nichts für mich getan hast, habe ich dich befreit. Ich habe dich vor den Streitwagen der Ägypter durch das Rote Meer hindurch gerettet und dich in die Freiheit gebracht.

Gott zeigt damit nicht, wie viel die Israeliten ihm nun schulden. Vielmehr zeigt er ihnen, wie viel sie ihm bedeuten.

Du wirst nicht…

Gott selbst stellt sich seinem Volk als ein Gott vor, der es gut mit ihnen meint. Weil er sie liebt, möchte er nur das Beste für sie. Gleichzeitig wünscht sich Gott, dass sie diese Tatsache verstehen und ihm vertrauen.

Denn wenn sie begreifen, wer dieser Gott ist, dann werden sie nicht andere Götter verehren.

Wenn sie erfahren, dass dieser Gott nur das Beste mit ihnen vorhat, dann werden sie den siebten Tag in der Woche ausruhen.

Wenn sie erkennen, dass dieser Gott ihr Schöpfer ist, dann werden sie ihre Mitmenschen nicht töten.

Die Worte „Du sollst (nicht) …“ lassen sich auch mit „Du wirst (nicht) …“ übersetzen. Diese Übersetzung macht vielmehr deutlich, was Gott hier dem Volk sagen möchte.

Frei-Raum

Gottes Gebote sind notwendig für eine funktionierende Gemeinschaft. Nur dort, wo die eigene Freiheit in einem Gott gesetzten Rahmen gelebt wird, werden andere in ihrer Freiheit nicht beeinträchtigt. Daher schaffen Gottes Gebote den größtmöglichen Frei-Raum, der in einer Gemeinschaft gelebt werden kann.

Die Erkenntnis über Gott lässt in uns den Gehorsam gegenüber seinen Geboten wachsen.Gottes Gebote sind gut für unser Leben; das möchte Gott uns erleben lassen. Nicht der Gehorsam gegenüber den Geboten lässt in uns die Erkenntnis über Gott wachsen. Die Erkenntnis über Gott lässt in uns den Gehorsam gegenüber seinen Geboten wachsen.