Bei der Musik scheiden sich die Geister

Nicht nur Kulturen, sondern auch Generationen unterscheiden sich in ihrem Musikstil. Daher ist es immer wieder ein Thema, was zu Spannungen in der Gemeinde führen kann. Wie du die Unterschiedlichkeit zur Einheit nutzen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Bei der Musik scheiden sich die Geister

Kaum etwas ist so sehr umstritten, wie die Musik in der eigenen Gemeinde. Der Streit um den richtigen Musikstil hat schon so manche Gemeinde vor Herausforderungen gestellt. Nicht nur Kulturen, sondern auch Generationen unterscheiden sich in ihrem Musikstil. Daher ist es immer wieder ein Thema, was zu Spannungen in der Gemeinde führen kann.

Der biblische Befund

Zunächst muss man festhalten, dass uns die Bibel wenige Vorgaben macht, wie geistliche Musik zu klingen hat. Von den Psalmen wurden uns nur die Texte, aber keine Melodien überliefert. Allerdings werden uns manchmal Angaben gemacht, wie diese Lieder gesungen (Psalm 88,1 – schwermütig zu singen) oder mit welchem Instrument (Psalm 55,1 – mit Saitenspiel) begleitet wurde. Grundsätzlich schließt die Bibel kein einziges Instrument von der Anbetung Gottes aus. Das alles eröffnet viele Möglichkeiten für die Gestaltung der Musik in der Gemeinde.

Ansonsten kann man immer wieder feststellen, dass Musik zur Zeit des Alten (2. Mose 15,20ff; 2. Chronik 23,13ff; u.a.) und Neuen Testaments (Epheser 5,19; u.a.) eine große Rolle spielte und einen hohen Stellenwert besaß. Selbst von Jesus Christus lesen wir, dass er mit seinen Jüngern gesungen hat (Markus 14,26).

Die Herausforderung

Bei der Musik gehen die Geschmäcker schnell sehr weit auseinander. Das führt immer wieder zu Spannungen. Mit der Zeit verändern sich die Lebensumstände in unserer Gesellschaft, daher verändert sich auch die Musik, mit der sich die Generationen identifizieren. Die Älteren hängen innerlich an den alten Liedern. Die Jüngeren hingegen wollen musikalisches Neuland betreten.

Musik weckt unterschiedliche Emotionen. Eines der größten Probleme ist es, wenn man diese nicht beachtet. Ein und dasselbe Lied wird unterschiedlich wahrgenommen. Beide Empfindungen sind subjektiv und basieren auf persönlichen Erfahrungen. Deshalb muss gegenseitiges Verständnis entwickelt werden.

Gemeinsam Gott loben

Die Bibel fordert uns immer wieder auf, gemeinsam in das Lob Gottes einzustimmen. Damit ist aber auch klar, es geht nicht darum, dass sich ein bestimmter Musikgeschmack durchsetzt, sondern es geht um Gott und um seine Ehre, nicht um persönliche Vorlieben.

Um nun Differenzen und Meinungsverschiedenheiten in der Gemeinde niederzulegen, ist sicherlich die Kommunikation ein wichtiger Schlüssel. Gegenseitiges Verständnis entwickelt man, wenn man weiß, warum dem anderen dieses Lied so wichtig ist. Man muss lernen, aufeinander zu zugehen um ihn zu verstehen. Mit diesem Verhalten können einige Differenzen überwinden werden.

Eine Mischung aus alten und neuen Liedern in den Gottesdiensten ist eine Möglichkeit, um aufeinander zu zugehen.

Weiterhin ist es wichtig, Lieder angemessen auszuwählen und sie nach theologischen Inhalten zu überprüfen. Nicht jedes „christliche Lied“ ist auch theologisch haltbar – und das gilt nicht nur für neue Lieder.

Auch der Stil der Musik sollte die Funktion im Gottesdienst erfüllen. Das „Wie“ ist also entscheidend. Dazu gehört unter anderem die Lautstärke einzelner Instrumente und dementsprechend auch der ganzen Musik.

Fazit

Musik in der Gemeinde ist eine echte Herausforderung, aber auch eine Chance zur Einheit zwischen den Generationen. Keiner von uns, ob jung oder alt sollte den Fehler begehen und übersehen, dass alte und neue Lieder schon längst Werkzeuge Gottes sind, während wir sie noch bewerten.

Musik ist vielfältig. Es geht darum den gemeinsamen Ton zu finden.

Idee

Gestalte doch einmal in eurer Gemeinden einen „musikalischen Abend“. Jeder aus der Gemeinde darf sich im Vorfeld ein Liedwunsch äußern. An dem besagten Abend werden die Lieder dann gemeinsam gesungen. Derjenige, der sich das Lied gewünscht hat, berichtet kurz, was er mit diesem Lied verbindet. Am besten bringen alle Musiker in der Gemeinde ihr Instrument mit, damit es möglichst vielfältig wird.