Abendmahl – Entdecken und aktiv mitgestalten

Ziel Die Jugendlichen überprüfen anhand der Bibelstellen zum Abendmahl ihre Gedanken, Erwartungen und Gemeindepraxis zu diesem Thema. In ihnen verstärkt …
Abendmahl – Entdecken und aktiv mitgestalten

Ziel

Die Jugendlichen überprüfen anhand der Bibelstellen zum Abendmahl ihre Gedanken, Erwartungen und Gemeindepraxis zu diesem Thema. In ihnen verstärkt sich der Wunsch aktiver beim Abendmahl dabei zu sein.

Einstieg

Vision wecken: Wo Menschen zusammenkommen, verändert sich vieles. So ist auch deine Gemeinde und dein Gottesdienst in Bewegung – manchmal schnell, manchmal langsam. Das Abendmahl ist von Innovation und kreativen Gedanken jedoch kaum beeinflusst. Gerade Jugendliche haben es deshalb schwer, Abendmahl nicht als reine Traditionsveranstaltung zu verstehen und sich wirklich persönlich damit zu verbinden.

Wir wollen den Wunsch wecken, für eine neue Leidenschaft zur Anbetung von Jesus Christus in der Gemeinschaft. Wir wollen als Jugend Jesus im Fokus haben und nicht nur gedankenlos und passiv zuschauen, was die ältere Generation macht.

Methode

Es hat sich herausgestellt, dass dieses Thema evtl. das Potenzial für zwei Jugendgruppenstunden besitzt. Wir arbeiten mit Fragen, die wir an die Gruppe stellen und hoffen, dass sie sich damit beschäftigen und selbst Dinge über das Abendmahl herausfinden. Im Anschluss kommt die Gruppe zusammen und sagt, was ihnen aufgefallen ist und was vielleicht verändert werden könnte.

Erarbeitung und Anwendung

Die „Bibelarbeit“ ist in fünf Fragen unterteilt, die mit einer Powerpoint gut unterstützt werden können. Den Download der Powerpoint findest du hier.

1.   Was fällt dir zum Abendmahl ein?

Hier werden erst einmal alle Gedanken gesammelt. Es gibt keine falsche Antwort. Jeder Jugendliche darf nennen, was ihm zum Thema einfällt. Schreibe die Kurzform der Antwort in eine der blauen Rechtecke der Powerpoint. Damit die Änderungen live angezeigt werden, muss die Referentenansicht aktiv sein. Du arbeitest als Leiter nicht in der Präsentationsansicht, sondern im Bearbeitungsmodus. Wenn du auf [Text] klickst, kannst du sofort schreiben. Kopiere bei weiteren Antworten der Jugendlichen eines der blauen Rechtecke mit Strg+C und füge es sofort mit Strg+V wieder ein. So sieht jeder, dass sich etwas dynamisch entwickelt. Anschließend könnt ihr darüber sprechen und die Dinge markieren (bspw. fette Schrift), bei denen die Jugendlichen sich ganz sicher sind, dass sie in der Bibel eine Begründung finden.

2.   Was ist biblisch gesehen „vorgeschrieben“?

Die Jugendlichen teilen sich in acht Gruppen (falls nicht so viele da sind in vier Gruppen) und betrachten eine bzw. zwei Bibelstellen zum Thema. Diese siehst du auf Folie 3 der Powerpoint. Sie finden heraus, was dort zum Thema steht und stellen es anschließend der Gruppe vor. Das Ziel ist, dass sie selbst Entdeckungen machen, und über Praxis und Bedeutung des Abendmahls nachdenken.

Danach kommen sie wieder zusammen und teilen ihre Entdeckungen mit den anderen in der Gruppe. Das, was zusammengetragen wird, kannst du mit der Gruppe mit den im Brainstorming gesammelten Ergebnissen auf Folie 2 vergleichen. Dort, wo es eine Übereinstimmung gibt, veränderst du mit einem Klick aufs Rechteck die Farbe. Die Überschneidungen zum biblischen Befund sind sicherlich interessant für die Gruppe.

Du kannst als ein „Lösungsblatt“ unsere Bibelstellensammlung verwenden (Matthäus und Markus sind hier zusammengefasst). Natürlich kann es sein, dass Jugendliche noch zu weiteren Ergebnissen und auch Fragen kommen. Daher ist es wichtig, dass du dich im Vorfeld selbst einmal mit allen Stellen beschäftigst.

3.   Welche Form passt am besten zum Inhalt?

Unterhalte dich mit ihnen darüber, welche Form am besten zum Inhalt des Abendmahls passt, nachdem sie sich mit den Stellen beschäftigt haben. Einfacher ausgedrückt: Wie kann, jetzt wo du die Texte kennst, die Form am besten zum Abendmahl passen? Wo sind wir frei? Wo nicht?

Die Ergebnisse hältst du analog zu Folie 2 (bzw. Frage 1) fest.

4.   Wie würdest du Abendmahl mitgestalten, wenn du Freiraum hättest?

Eine hypothetische Frage, die danach fragt, was aufgrund des biblischen Befundes möglich wäre. Sie soll die Überleitung zur nächsten Frage erleichtern.

Die Ergebnisse kannst du ebenfalls in der Powerpoint festhalten.

5.   Wie würdest du Abendmahl mitgestalten, in dem Rahmen, den deine Gemeinde bietet?

Natürlich leben wir heute in anderen Lebensumständen wie damals und unsere Gruppe als Jugend ist eingebettet in eine viel größere Gemeinschaft, die unserer Gemeinde. Sprecht über den nächsten Schritt, den ihr euch in eurem Gemeindekontext in der Gestaltung des Abendmahls vorstellen könntet: Wie könnt ihr als Jugendkreis dazu beitragen, dass das Abendmahl für euch als Gruppe und sehr wahrscheinlich damit auch für die ganze Gemeinde nahbarer, persönlicher und authentischer wird?

Die Ergebnisse kannst du ebenfalls in der Powerpoint festhalten.

Anwendungen

In meiner Gemeinde scheiterte die konkrete Anwendung am Veto eines verantwortlichen Kreises. Es kam manchen Brüdern so vor, als ob wir Abendmahl nur „spielen“ oder austesten möchten, was natürlich nicht der Fall war. Dazu ist zu sagen, dass das Abendmahl in unserer Gemeinde eine große Tradition und damit einen sehr hohen Wert hat. Daher kam das Thema bei uns auch gut an. Nie blieben wir länger zusammen als an diesen Abenden, und redeten über Gemeinde und ihre verschiedenen Formen. Für uns als Gruppe war die Erfahrung, sich darüber Gedanken zu machen, daher richtig gut. Es lohnt sich, mit den Erkenntnissen, die die Jugend vom Abendmahl mitnimmt, die häufig sehr traditionelle Sicht in Gemeinden und Kirchen herauszufordern. So kann jeder neu für sich prüfen, mit welchen Gedanken und Erwartungen er zum Abendmahl kommt.