Strafe kann man absitzen, Schuld kann nur vergeben werden.
… um diese Botschaft weiterzugeben, gehen Mitarbeiter der Gefährdetenhilfe Wegbegleitung e. V. jeden Freitag in die Jugendvollzugsanstalt (JVA) nach Iserlohn. Was uns da erwartet? Ca. 10-15 junge Männer, die sich freuen, dass Besuch von außen kommt. Im Gefängnis gibt es einen Aufenthaltsraum mit einem Billardtisch und einer Bar, an der alkoholfreie Getränke ausgegeben werden. Im ersten Teil des Abends kann man ganz ungezwungen ankommen, sich austauschen und Spiele spielen. Danach singen wir Lieder und hören eine Andacht. Anschließend finden zwischen den Inhaftierten und den Mitarbeitern etliche Einzelgespräche statt. Um 20:00 Uhr sind wir dann wieder draußen und beenden den Abend mit einem Gebet.
Gott gab uns zwei Ohren aber nur einen Mund!
Als ich das erste Mal in der JVA war, fühlte ich mich ein wenig unsicher. Was kommt da auf mich zu? Wie sind die Jungs drauf? Wie knüpfe ich überhaupt Kontakt mit ihnen? Am Anfang dachte ich, dass ich mit jedem Inhaftierten unbedingt über Jesus reden muss, um ein guter Mitarbeiter und missionarisch auf der Höhe zu sein. Mein missionarischer Eifer war allerdings verkrampft und schreckte die Jungs eher ab. Mittlerweile weiß ich, wie wichtig es ist, den Jungs erst mal wirklich zuzuhören und ihnen Annahme entgegenzubringen. Viele diese Gefangenen kommen aus zerrütteten Familien. Im Gefängnis ist der Drang zur Profilierung groß. Keiner will vor den anderen Jungs in die ‚Opferrolle’ rutschen. Und so werden die Muskeln gestählt und alles dafür getan, möglichst stark oder cool zu wirken. Erst nach und nach wurde mir klar, dass ich die Jungs nicht „Zwangsmissionieren“ muss und kann. Ich möchte ihnen zuhören und von Herzen gerne Zeit mit Ihnen verbringen. Diese praktische Art der Liebe Gottes öffnet dann über kurz oder lang auch Zugänge für den Glauben.
Was hat das mit dir zu tun?
…ziemlich viel! Jesus sagt einmal: „Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen“(Matthäus 25,36).Auf die Frage der „Gerechten“ wann dies geschehen sein soll, erklärt Jesus: „Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!“ (Matthäus 25,40). Wenn du selber ein Mensch bist, der Gottes Gnade und Liebe in seinem Leben erfahren hat, dann ist es nur eine logische Folge, dass du dieses Geschenk auch anderen Menschen weitergibst. Im Gefängnis sitzen überwiegend Männer, die mit dem christlichen Glauben nicht so viel am Hut haben. Von einer persönlichen Beziehung zu Jesus ganz zu schweigen. Was kann es Schöneres geben, als gerade Gefangenen die Botschaft der Freiheit und Vergebung in Christus zu bringen? Gerade für straffällig gewordene Menschen ist es wichtig zu erfahren, dass niemand zu schuldig für Gott ist.Gerade für straffällig gewordene Menschen ist es wichtig zu erfahren, dass niemand zu schuldig für Gott ist.Wie kann dies geschehen? Für dich persönlich oder deine Jugendgruppe ist u.a. folgende Möglichkeiten der Mitarbeit denkbar:
- Du/ihr könnt regelmäßig für die Gefangenen der JVA Iserlohn und die Mitarbeiter der Gefährdetenhilfe Wegbegleitung beten!
- Ihr könnt bei der Gestaltung von Gottesdiensten mitwirken, indem ihr eure musikalischen Gaben einbringt oder ein Zeugnis davon ablegt, wie ihr zum Glauben gekommen seid.
- Du kannst selber Mitarbeiter der Gefährdetenhilfe werden. Dazu musst du mindestens 21 Jahre alt sein, Jesus lieb haben und Verbindlichkeit mitbringen. Für Mädchen zwischen 14 und 22 Jahren bietet die Wegbegleitung übrigens eine Gruppe in der Jugendarrestanstalt in Wetter/Ruhr an und sucht hier noch dringend Mitarbeiterinnen!
Kontakt
Interesse geweckt? … dann Melde dich einfach bei Hans-Martin Koch unter:
Telefon: 02392-27 37 oder
Mail: info@gfh-wegbegleitung.de
Weitere Informationen findest du auch unter: www.gfh-wegbegleitung.de