Wer ist der Mensch?

Wie du denkst, dass Gott über dich denkt, hat Auswirkungen darauf, wie du dich selber siehst. Deshalb lohnt es sich für dich, dir darüber Gedanken zu machen.
Wer ist der Mensch?

Der durchschnittliche Niederländer ist 1,83 Meter groß, der durchschnittliche Indonesier 1,58 Meter. Die durchschnittliche Deutsche hat eine Körpergröße von 1,71 Metern, die durchschnittliche Bolivianerin von 1,42 Metern. Rot. Blond. Braun. Schwarz. Unsere Haare unterscheiden sich. Unsere Augenfarbe und unsere Hautfarbe auch. Besonders deutlich wird die Unterschiedlichkeit an unseren Fingern. Jeder Mensch hat einen einzigartigen Fingerabdruck – auch eineiige Zwillinge.

Auch wenn wir äußerlich unterscheidbar sind – es gibt Dinge, die bei allen Menschen gleich sind. Die Sicht Gottes auf unser Leben zum Beispiel. Wer sind wir – trotz aller Unterschiedlichkeiten – für unseren Schöpfer? Die Antwort, die du auf diese Frage gibst, hat Auswirkungen darauf, wie du dich selber siehst. Deswegen lohnt es sich für dich, dich damit zu beschäftigen!

Sehr gut

„Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn. […] Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. […] (ELB, 1. Mose 1, 27 + 31)“



Sehr sündig

„Und der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen auf der Erde groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag. Und es reute den HERRN, dass er den Menschen auf der Erde gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein. (ELB, 1. Mose 6, 5-6)“


Sehr geliebt

„Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. ( ELB, Johannes 3, 16)“

Sehr begabt

„Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? (ELB, 1. Korinther 3, 16)“

Zwei Gefahren der Einseitigkeit

Das sind sicherlich nicht alle Aussagen, die man zum Menschen treffen und aus der Bibel entnehmen kann. Aber aus meiner Sicht sind es zentrale Punkte, die in ein Gleichgewicht gebracht werden müssen. Als Menschen neigen wir dazu, einzelne Punkte stärker hervorzuheben – und was wir hervorheben, hat Auswirkungen darauf, wie wir uns selber sehen. Dabei nehme ich zwei Einseitigkeiten wahr:

Wir denken zu hoch von uns

Mein Eindruck bei einigen Personen ist, dass sie zu hoch von sich denken. Die Betonung liegt stark darauf, wie gut wir geschaffen sind, wie sehr Gott uns liebt und was er aus uns gemacht hat. Dabei geht der Blick darauf verloren, wir der Mensch ohne Gott: alle sind abgewichen, sie sind alle verdorben; da ist keiner der Gutes tut, auch nicht einer (vgl. Psalm 14).

Wir denken zu gering von uns

Aber auch das Gegenteil ist der Fall: bei einigen Christen habe ich den Eindruck, dass sie das „sehr sündig“ einseitig überbetonen. Sie sehen nicht, welche natürlichen Fähigkeiten in ihnen liegen. Ihnen fällt es schwer, zu begreifen, wie sehr Gott sie liebt. Und sie können nicht erkennen, welches unglaubliche Potential in ihnen steckt, seitdem Gott in ihnen eingezogen ist.

Für dich und mich ist es wichtig, dass wir nicht in eine Einseitigkeit verfallen, sondern aus den Aussagen der Bibel heraus ein möglichst vollständiges Bild entwickeln, wer du und ich sind. Wunderschön zusammengefasst finde ich diese Gedanken in folgendem Statement von Timothy Keller:

In uns selbst sind wir sündiger als wir jemals gedacht haben,
aber in Christus sind wir geliebter als wir jemals zu hoffen gewagt hätten.

Dieser Artikel ist zuerst erschienen im STEPS-Magazin Identität.
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