„Welt-Armut“-Essen - soziale Ungleichheit erleben

Dieser kreative Abend lässt Jugendliche ein Stück der sozialen Ungerechtigkeit erleben.
„Welt-Armut“-Essen - soziale Ungleichheit erleben

Beschreibung

20 Teilnehmer werden durch Lose in vier Gruppen eingeteilt. Die vier Gruppen repräsentieren die Einteilung der Weltbevölkerung entsprechend der sozialen/finanziellen Lage.

Gruppe 1:

3 Personen, 15 Prozent der Weltbevölkerung Die reichsten Menschen der Welt. Sie halten fast 90 Prozent des weltweiten Vermögens. Einkommen von etwa 550 Euro im Monat (jeder Deutscher gehört in dieser Gruppe!).

Gruppe 2

7 Personen, 35 Prozent der Weltbevölkerung. Die größte Gruppe. Sie verdienen zwischen 50-550 Euro im Monat und haben teilweise Elektrizität, fließend Wasser und ein Fahrrad oder altes Auto.

Gruppe 3:

6 Personen, 30 Prozent der Weltbevölkerung. Sie überleben (27-50 Euro im Monat / 1,25-2,5 US-Dollar am Tag), haben aber starke chronische finanzielle Schwierigkeiten.

Gruppe 4

4 Personen, 20 Prozent der Weltbevölkerung. Die Ärmsten der Ärmsten, kämpfen um zu überleben (weniger als 1,25 US-Dollar am Tag = absolute Armut). Viele von ihnen sterben an Unterernährung (eine Person alle 2-3 Sekunden)

Ablauf:

Ein Moderator führt durch den Abend, erklärt, gibt Infos, stellt Fragen, … Währenddessen bekommt jede Gruppe das Essen, welches ihrer finanzielle Lage entspricht: Erst essen die Reichen ihre Vorspeise, dann bekommen sie ihre Hauptspeise. Sobald die Reichen ihre Hauptspeise bekommen haben, werden langsam auch die anderen Gruppen bedient.

Essensbeispiele

Gruppe 1

Isst an einem edel gedeckten Tisch (mit Kerzen, Fruchtkorb, …), und bekommt ein leckeres Drei-Gänge-Menü serviert!

  • Vorspeise
  • Hauptgang: beispielsweise Kroketten, Fleisch, Soße, Salat
  • Dessert
  • Verschiedene Getränke: Wein/Traubensaft, Cola…

Gruppe 2

Sitzt auf Stühlen, ohne Tisch, und kann sich von einem Tisch selbst Essen nehmen.

  • Reis + Gulasch (Reis ist das Hauptnahrungsmittel der halben Weltbevölkerung!)

Sie können sich auch etwas zu trinken aussuchen, beispielsweise Mineralwasser und Apfelschorle aus dem Discounter.

Gruppe 3

Sitzt in Kleingruppen auf dem Boden, und bekommen ein Tablett mir Reis und Gemüse. Sie müssen mit den Händen essen (vorher Hände waschen) oder bekommen einen Löffel. Ebenso bekommen sie einen Krug mit Leitungswasser und ein paar Becher.

Gruppe 4

Muss eng zusammen stehen/sitzen (werden abgesperrt) und bekommt etwas trockenes Brot, und schmutziges Wasser.

Regeln:

  • Keiner darf zu einer ‚höheren‘ Gruppe wechseln! (Es wird keiner von einem Abend ohne Essen verhungern.)
  • Die Reicheren dürfen ihr Essen teilen (bzw. Reste weggeben) an die Ärmeren! (aber nur in gewissen Maßen)

Fragen

Während des Abends bekommen die Teilnehmer immer mal wieder Fragen gestellt. Beispielsweise:

An die Reichen:

Wie ist es, vor anderen zu essen? Könnt ihr das genießen? Ist das gerecht?

An die Armen:

Wie ist es, anderen beim Essen zuzusehen? Seid ihr sauer auf die Reichen?

An alle:

Warum wird die Ungerechtigkeit auf dieser Welt plötzlich so deutlich?

Vier Dinge zum Mitnehmen:

Akzeptieren

Die Welt ist ungerecht! Wir werden sie nie ganz

  • Über 80 Prozent der Weltbevölkerung leben von weniger als 10 US-Dollar am Tag. (300 US-Dollar oder 220 Euro im Monat)
  • Zum Vergleich: Hartz4 Mindestsatz= 364 Euro plus angemessene Miete (etwa 200 Euro), alle Deutschen gehören zu den 20 Prozent reichsten Menschen der Welt
  • Über 50 Prozent der Weltbevölkerung lebt von weniger als 2-2,5 US-Dollar am Tag (etwa 50 Euro in Monat)
  • Über 20 Prozent der Weltbevölkerung (1,4 Milliarden Personen) lebt von weniger als 1,25 US-Dollar am Tag, bzw. in absoluter Armut (27 Euro im Monat)
  • Absolute Armut: weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag (weniger als einen Euro)

Auswirkung von Armut:

  • 1 Milliarde Menschen hungern (jede siebte Person geht hungrig schlafen)
  • Jedes Jahr sterben 5.5 Millionen Kinder unter fünf Jahre an Unterernährung – das sind 15.000 Kinder am Tag, also ein Kind alle zehn Sekunden!
  • Alle zwei bis drei Sekunden stirbt ein Mensch (Kinder und Erwachsene) an Unterernährung gerecht machen. Es wir immer Krankheiten, Katastrophen, Todesfälle,… geben, die nur ein paar Menschen betreffen.

Danken

Sei dankbar für das, was du hast! Du hast es nicht mehr verdient als der „Arme“. Danke Gott, dass er, in seiner Souveränität, dich zu einem Gefäß der Gnade geschaffen hat (Römer 9)

Sensibilisieren

Sensibilisiere (informiere, bete,…) dich und deine Mitmenschen.

Helfen

Lebensstil anpassen, finanziell unterstützen, engagieren, … („Nur sollten wir der Armen gedenken“ Galater 2,10)

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