Platz für Jesus

Schaff Platz für Jesus und lass Ihn für sich selbst sprechen.
Platz für Jesus

Dieser Text ist Teil unserer Artikelserie “Der Jugendleitfaden -6 Prinzipien für geistliches Wachstum”. Wenn du wissen möchtest, was es damit auf sich hat, kannst du hier unsere Einführung lesen.  Bevor wir uns Prinzip 2 zuwenden, gibt es hier konkrete Gedanken um Prinzip 1 in deiner Jugendarbeit umzusetzen.


Das erste Prinzip in unserem Jugendleitfaden ist »Ich liebe Jesus« und wie es sich für eine Nummer Eins gebührt, ist es auch das mit Abstand wichtigste Prinzip in unserem Jugendleitfaden (mehr dazu hier). Unser ganzer Glaube steht und fällt mit der Liebe zu Jesus, dem Sohn Gottes, der gekommen ist um uns den Vater zu zeigen. Aber was können wir eigentlich tun, um diese Wahrheit in unserer Jugendarbeit ernst zu nehmen? Hier sind zwei Ideen für den Anfang.

#1 Platz schaffen

Kennst du Küchen, in denen vor lauter Toastern, Wasserkochern, Küchen- und Kaffeemaschinen kein Platz zum Kochen mehr ist? Wer Kochen möchte, braucht Platz zum arbeiten. Wenn unsere Jugendarbeit helfen soll, damit Menschen Jesus lieben lernen, müssen wir dafür Platz einräumen.

Christliche Werte, Bibelarbeiten, Lebenshilfe, gemeinsamer Spaß und Freundschaften sind allesamt wichtige Dinge, die wir unseren Jugendlichen mitgeben wollen. Aber wie die Küchenmaschine sind sie nur dann wirklich gut, wenn auch noch Zeit bleibt, um Ihnen mehr von Jesus zu zeigen. Es ist nicht viel gewonnen, wenn deine Jugendgruppe nach 3 Jahren das Fußballturnier gewinnt oder beim Bibelquiz unschlagbar ist, aber niemand sich außerhalb der Jugend nach Jesus sehnt.Plane konkrete Abende für Jesus ein.

Wir brauchen eine gute Balance. Ein Gleichgewicht nicht nur zwischen geistlichen Inputs und freundschaftsfördernder Zeit, sondern auch zwischen christlichem Wissen und Zeit für Jesus. Schau einfach in deinen Jugendplan und zähl einmal ab, wie häufig es in den Bibelarbeiten und Andachten im letzten Jahr um Jesus ging und wie oft um christliches Verhalten oder anderes Wissen. Wenn da noch Luft nach oben ist, dann verankere das gleich im Plan für das nächste Jahr. Plane einen festen Anteil der Abende, an denen du geistliche Inhalte weitergeben möchtest, nur dafür ein, deinen Jugendlichen Jesus zu zeigen. (Du hast keinen Plan? Dann schau nochmal hier. )

#2Jesus für sich sprechen lassen

Menschen dazu zu bringen, Jesus zu lieben kann nach einer unmöglichen Herausforderung klingen, aber es gibt gute Nachrichten: unsere Aufgabe ist eigentlich überschaubar.

Menschen verlieben sich ineinander, weil Sie sich sehen, sich kennen lernen, den anderen beobachten. Dafür ist keine Überzeugungsarbeit von Dritten nötig, eher im Gegenteil. Menschen verlieben sich, weil Ihnen gefällt was sie sehen. Die einzige Voraussetzung dafür ist, dass sie eine Gelegenheit bekommen, den anderen kennen zu lernen. Mit Gott ist es nicht viel anders. Unsere Aufgabe ist es, unsere Jugendlichen mit Jesus in Kontakt zu bringen, damit sie sehen können.

Jesus ist wunderbar. Wenn wir unseren Jugendlichen helfen, sich ihn anzuschauen, dann spricht sein ganzes Wesen für ihn selbst. Wir haben vier Evangelien in unserer Bibel mit einer ganzen Fülle von Berichten über Jesus, über seine Art, sein Erbarmen mit Menschen, seine Souveränität, seine Macht, seine überwältigende Fürsorge. Die Bibel malt uns das Bild eines Königs, der an Macht nicht zu überbieten ist und sich doch sanft und gnädig zeigt. Ein König, der sich selbst in Gottes Gericht wirft, weil wir es nicht ertragen könnten. So ein König, so ein Gott braucht keine Werbung. Jesus braucht keine Werbung.Jesus braucht keine Werbung. Alles was wir tun müssen, ist unseren Jugendlichen zu helfen, ihn selbst zu sehen.

Das heißt vor allem, dass wir ihnen die Bibel zugänglich machen. Viele kennen die Bibel als ein Buch mit „Regeln von Gott“, aber können vor lauter Halbwissen das eigentliche Zentrum der Bibel nicht sehen: die Bibel zeigt uns Gott, in all seiner Schönheit und Liebe. Dazu kommt, dass Lesen im Zeitalter von Youtube und Facebook wirklich nicht zu unseren Kernstärken gehört. Unsere wichtigste Aufgabe als Jugendleiter ist es deswegen Reiseführer zu sein, die den Jugendlichen helfen Jesus in der Bibel zu sehen.

Das kann praktisch zum Beispiel so aussehen:

Ab in die Praxis

  • Starte bei deinen Andachten. Plane eine Reihe, bei der du einige Wochen durch die Höhepunkte eines der Evangelien gehst und den Jugendlichen immer neue Aspekte von Jesus Charakter und Wesen zeigst. (Ein Beispiel findest du hier.) Achtung: Widerstehe dem Impuls, christliche Verhaltensregeln als „praktische Anwendung“ aus den Geschichten abzuleiten. Die Evangelien sind nicht das 3. Buch Mose.
  • Neben den Evangelien sind 1.Mose, der Römerbrief und die Offenbarung weitere hilfreiche Bücher, um mehr über das Ausmaß von Jesus Herrlichkeit zu verstehen. (Okay, eigentlich ist die ganze Bibel hilfreich, aber irgendwo muss man ja anfangen.)
  • Organisiere eine Lesechallenge: die Jugendlichen und die Mitarbeiter lesen das Markusevangelium (das kürzeste) innerhalb von einem Monat durch. Das entspricht 4 Kapiteln pro Woche und lässt sich in unter einer Stunde pro Woche umsetzen. Für alle erfolgreichen Mitleser veranstaltet ihr ein gemütliches Grillen am Ende des Monats und quatscht bei leckerem Essen, darüber, was ihr in dem Monat neues von Jesus entdeckt habt. Achte darauf, dass ihr eine zeitgemäße Bibelübersetzung benutzt.
  • Wenn du das Gefühl hast, dass jemand mehr Hilfe braucht um die Evangelien zu verstehen, kannst du gemeinsam mit ihm ein Buch lesen, dass die Inhalte erklärt. Ich habe gute Erfahrungen mit dem Buch „Jesus“ von Timothy Keller gemacht.
  • Verlass dich auf Jesus. Er liebt unsere Jugendgruppen mehr, als wir es jemals tun werden. Er selbst, wirbt um die Herzen der Jugendlichen. Wir Mitarbeiter halten uns in der Jugendarbeit unserem Herrn und König als Gehilfen hin. Er wird entscheiden, wie er uns nutzt und er behält die Kontrolle. Was wir von ihm gesehen und lieb gewonnen haben, davon können wir weitererzählen. Alles andere liegt in seinen guten Händen.