„Männer und Frauen…

Männer und Frauen sind verschieden und doch ziehen sie sich an. Wo liegen Chancen, wo Gefahren und wie geht man damit um?
„Männer und Frauen…

Diesen Satz hört man immer wieder auf Hochzeiten. So unterschiedlich wie Mann und Frau sind, können sie doch nicht zusammenpassen, oder? Doch das Gegenteil ist der Fall und die Unterschiede sind Teil der guten Schöpfung Gottes. Bei der Erschaffung des Menschen hat Gott Adam nicht einen zweiten Mann zur Seite gestellt, der genauso war wie er, sondern Eva: Eine Frau als Ergänzung und Hilfe für ihn. Neben den großen Chancen, die diese Unterschiedlichkeit mit sich bringt, verbergen sich darin leider auch ein paar Gefahren.

Wie Männer sehen

Als Adam seine Frau sah, rief er: „Endlich!“ Vielleicht könnte man das übersetzen mit: „Boah, krass, voll genial!“

Adam schaute Eva an und bekam Stielaugen.

Ein Phänomen, das bis heute geblieben ist. Männer bewundern gerne die Schönheit der Frauen. Es ist nichts Ungewöhnliches und in erster Instanz auch nichts Falsches daran. Die Anziehungskraft entwickelt sich beim Mann zu Beginn einer Beziehung vor allem über die Augen. Gott hat dies so eingerichtet, damit ein Mann auf eine Frau aufmerksam wird und sie zueinander finden. Diese große Chance, kann für Männer auch zur Gefahr werden. Die Augen können zum Einfallstor der Sünde werden, wenn wir unseren Gedanken gestatten aufgrund dessen, was wir sehen, zu sündigen.

Dass David Stielaugen bekam, als er die nackte Bathseba beim Baden beobachtete, ist erst nur männlich. Sündig wurde es, als er weiter spannte und sich für einen zweiten Blick entschied, während er sich vorstellte, mit ihr Sex zu haben (wozu es auch kam). David erfuhr, dass die Bilder in seinem Kopf zu einer Macht wurden, der er nicht widerstehen wollte und später nicht mehr widerstehen konnte. Männer tragen deshalb eine hohe Verantwortung, mit ihren Augen richtig umzugehen. Das starke Geschlecht muss sich fragen: 

„Mann, was guckst du?“ und noch wichtiger „Was denkst du dir dabei?“

Jesus sagt:

„Wenn ein Mann eine Frau mit einem begehrlichen Blick anschaut, dann hat er die Ehe mit ihr gebrochen.“(Matthäus 5,28)

Dies betrifft auch das Thema Internetpornographie. Um sich zu schützen, kann man ein Rechenschaftsprogramm nutzen, das potentielle pornographische Seiten einem Rechenschaftspartner (Freund, Ehefrau) mitteilt. Dadurch verliert das Internet seine Heimlichkeit. Wenn Mann das nächste Mal in der Versuchung steht, einen Klick zu viel zu machen, ist er sich bewusst, dass dies nicht im Verborgenen bleibt und verzichtet hoffentlich darauf.

Was Männer wollen

… kann man kann leicht beantworten: Männer wollen Anerkennung. Sie möchten für ihre Leistung gelobt werden. Es gibt nichts Schöneres für einen Mann, als von der Frau, die er liebt, Anerkennung zu erfahren. Dies gehört zur Ergänzungsbedürftigkeit des Mannes. Doch auch dieser Punkt kann für Männer zur Gefahr werden. Mann steht in der Gefahr, Gottes gute Maßstäbe zu ignorieren, wenn die Anerkennung aus dem falschen Lager kommt. Deshalb ist es für einen gläubigen Mann beispielsweise schwer, eine Beziehung zu beenden, wenn das ungläubige Mädchen ihm die Wertschätzung gibt, die er das ganze Leben gesucht hat. Oder deshalb stehen verheiratete Männer in der Gefahr, Ehebruch zu begehen, wenn ihnen eine andere Frau Anerkennung vermittelt – besonders dann, wenn es in der eigenen Ehe kriselt. Hier ist es wichtig, dass der Mann merkt, welche Prozesse in ihm ablaufen. Zum anderen können wir als Christen wissen, dass unser Wert nicht von der Anerkennung einer Frau abhängt.

Eine ähnliche Zwiespältigkeit zwischen der guten Schöpfung Gottes und Gefahren sehen wir aber ebenso bei den Frauen.

Was Frauen wollen

…ist Geborgenheit, anders ausgedrückt Annahme oder Liebe. Auch dies ist Teil der Erfindung Gottes, die Mann und Frau als Ergänzung sieht. Sich bei einem Mann in den Arm zu kuscheln und zu wissen, dass er sie liebt und so mag wie sie ist, ist für Frau etwas Geniales. Doch genau wie bei dem Mann, kann dieses gute Grundbedürfnis einer Frau zur Sünde führen: Zum Beispiel, wenn sie von einem Mann Geborgenheit erfährt und sich zu ihm hingezogen fühlt, bei dem Gott sagt, dass dies nicht gut ist. Das sagt Gott, wenn er kein Christ ist oder wenn einer von beiden bereits verheiratet ist.

Sowie ein Mann letztlich seinen Wert von Gott zugesprochen bekommt, kann eine Frau die Geborgenheit auch von Gott erfahren. In der Seelsorge ist es wichtig, dass wir das nicht „billig“ dahersagen. Da es hier um Grundbedürfnisse geht, buchstabieren Betroffene dies mit Gottes Hilfe häufig ganz langsam durch.

Wie Frauen hören

Bei Frauen ist es schwieriger ein Organ auszumachen, dass bei ihnen einen ähnlichen Stellenwert besitzt, wie das Auge für einen Mann. Natürlich sind Frauen nicht blind sondern schauen, ob jemand „süß“ ist. Doch bedeutender sind für eine Frau Emotionen. Wenn ein Mann von sich erzählt, Gefühle offenbart und ihr zuhört, ist dies für eine Frau oft wesentlicher als das Aussehen. Auch dieser Teil der Schöpfung Gottes ist eine Aufgabe an die Frauen, verantwortlich zu leben. Eine Frau kann durch das, was sie hört, eine emotionale Nähe zulassen, die nicht gut für sie ist und zu sündigen Gedanken und Taten führen kann. Die Frage, die Frau sich stellen sollte, ist: „In wie weit lasse ich mich emotional auf einen Mann ein, zu dem ich keine Beziehung haben kann?“ Je tiefer eine Frau emotional in eine Beziehung einsteigt, desto größer wird die Gefahr, dass auch eine Bindung entsteht. Dazu ein Beispiel: Eine Frau, deren Mann jeden Tag 12 Stunden im Büro ist und die restliche Zeit in Gemeindesitzungen und vor dem Fernseher verbringt, chattet in ihrer freien Zeit gerne durch Online-Communities. Dort lernt sie einen Mann kennen, der Zeit für sie hat und ihr zuhört. Nach einiger Zeit chatten sie pro Tag ein bis zwei Stunden. Obwohl sie sich nur über Familie, Garten und Gemeinde austauschen, entwickelt sich bei ihr der Gedanke, wie es wäre, mit diesem Mann verheiratet zu sein. Sie begeht Ehebruch in ihren Gedanken.

Was nun?

Hochmut kommt vor dem Fall

Männer und Frauen leben in einer sündenverseuchten Welt. Wir sind in der Lage zu sündigen und gerade auf dem zwischengeschlechtlichen Gebiet kommen viele Christen zu Fall. „Wer steht, sehe zu, dass er nicht falle.“

Das eigene Geschlecht kennen

Wenn ich weiß, wie Gott mich geschaffen hat und was meine Sehnsüchte sind, kann ich erkennen, wo meine Gefahren liegen. Ich kann mir meiner Grenzen bewusst werden, um nicht mit dem Feuer zu spielen und mich zu verbrennen.

Das andere Geschlecht kennen und unterstützen

Wenn ein verheirateter Mann feststellt, dass die Treffen im Chat mit einer verheirateten Frau immer regelmäßiger und persönlicher werden und sie ihm viel von ihrer Familie erzählt, sollte er ihr helfen, indem er die Notbremse zieht (auch um sich und seine Ehe zu schützen).

Eine Frau braucht ihre Schönheit nicht zu verstecken, weil Männer mit ihrem tollen Aussehen ein Problem bekommen können. Trotzdem ist es gut, wenn Frauen nicht ihre Reize benutzen, um mit den Männern zu spielen und ihre Fantasie anzuheizen.

Man sollte sensibel sein für die Schwächen des anderen. Ein guter zwischengeschlechtlicher Umgang miteinander ist frei, aber nicht leichtsinnig, vertrauensvoll, aber nicht intim, schön, aber nicht verführend – weil die Liebe Gottes in unserem Verhalten sichtbar wird.

Vergebung erfahren

Jesus sagte zu den Pharisäern:

„Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“ (Johannes 8,7)
„Gott, erschaffe in mir ein reines Herz und gib mir einen neuen, aufrichtigen Geist.“ (Psalm 51,12)

Wir haben den Auftrag, mit Gottes Hilfe unser Mannsein oder Frausein nach seinen Maßstäben zu leben. Denn der Schöpfer von Mann und Frau, der Erotik und der Sexualität, weiß am besten, was gut für uns ist.

Wir werden erleben, dass es stimmt, was Gott sagte, als er auf seine vollendete Schöpfung blickte:  „Es ist sehr gut!“ Mit anderen Worten:

„Männer und Frauen passen einfach gut zusammen.“