Gott, mein Erlöser

Ein Rückblick-, Gebets- und Lobpreisabend anhand von Jesaja 43 (Jahreslosung 2007). Gut geeignet als Jahresabschluss- oder Silvesterabend.
Gott, mein Erlöser

1. Worum geht’s?

Gott spricht: Siehe, ich will ein Neues schaffen, erkennt ihr es nicht?Jesaja 43,19a

1.1 Den Kontext erfassen

Jesajas Wirken begann wahrscheinlich mit seiner Berufung im Jahr 739 v.Chr. im Todesjahr des Königs Usijas vgl. Jesaja 6,1ff. Jesajas Botschaft war eng mit der politischen Situation seiner Zeit verknüpft. Während seiner prophetischen Tätigkeit liegen auch der Fall des Nordreichs und die Wegführung Israels nach Assyrien und die Ansiedlung fremder Bewohner in Samaria. Jesaja predigt im Südreich (Juda) Gottes Gericht und mahnt immer wieder zur Umkehr. Auch wenn die Kapitel 1-39 immer wieder von Hoffnung zeugen, werden diese Kapitel dennoch das Gerichtsbuch genannt. Doch Gott führt Gericht nicht nur als Strafe durch, sondern vor allem, um sein Volk letztendlich zu sich zurückzuführen. Deshalb beinhaltet alttestamentliche Prophetie auch immer eine Heilsbotschaft. Diese Heils- und Trostbotschaft beginnt ab Kapitel 40.

Obwohl das Volk Juda noch viele Jahre vor dem Exil stand, war durch die Wegführung des Nordreichs eine gewisse Angst im Volk ausgelöst worden, so dass Jesajas Prophetien auch zur damaligen Zeit schon tröstend für Gottes Volk waren. Im nahen Kontext sehen wir Gottes Gerichtswirken in Jesaja 42,24u.25. Gott richtet sein Volk für die Sünde und den Götzendienst.

1.2 Die Textaussage wiedergeben

Das 43. Kapitel stellt uns Gott als Erlöser und Retter vor:

a) Gott, der in der Not bewahrt

  • Vers 1-2

Das Kapitel beginnt mit etwas Neuem:

„Aber jetzt, so spricht der Herr…“.

b) Gott, der aus der Not herausführt

  • Vers 3-7; 14-21

Die Not, aus der das Volk Israel herausgeführt wurde, war damals die Gefangenschaft. Bevor die Gefangenschaft überhaupt begonnen hatte, öffnet Gott schon den Horizont und zeigt, dass er einen Rest des Volkes wieder zurückfuhren will. In diesem Zusammenhang steht die Jahreslosung. Gott bewirkt etwas Neues. Er bahnt da, wo kein Ausweg schien einen Weg Vers 19: in der Wüste. Doch nicht nur das: Der Weg wird ein guter Weg sein, da Gott selbst neben dem Weg noch Flüsse fließen lassen wird, damit sein Volk nicht dürstet.

c) Gott, der die Sünde vergibt

  • Vers 22-28

Gott führt sein Volk nicht nur aus der Not heraus, er vergibt ihnen die Ursache für die Not – die Sünde des Volkes. Doch diese Vergebung bekommen sie nicht, wegen ihrer eigenen Leistung oder weil sie etwas zur ihrer Rechtfertigung vorweisen können. Nein, Gott vergibt ihnen umsonst Vers 25: „um meinetwillen“. Der Gedanke der Gnade und der Treue Gottes leuchtet hier am stärksten.

d) Dem alleinigen Gott sei die Ehre!

  • Vers 8-13; 7+21

Gott handelt so mit seinem Volk aus mehreren Gründen. Zum einen, weil er treu ist. Er hatte das Volk berufen und es gehörte ihm Vers 1, er liebt sein Volk Vers 4. Doch er macht dies alles auch, damit das Volk seinen Grundauftrag ausführt: Gott die Ehre zu geben und IHN zu verherrlichen Vers 7u.21.

Besonders deutlich wird dies in den Versen 8-13. Jesaja beschreibt wie Gott eine Gerichtsverhandlung einberuft (Der Text enthält Begriffe aus der juristischen Fachsprache). In der folgenden Verhandlung wird deutlich, dass es keine weiteren Götter neben Jahwe gibt. Der Grund für diese Verhandlung liegt wahrscheinlich in der Vorstellung der Völker begründet, dass bei einem Krieg nicht nur ein Volk besiegt wurde, sondern auch ihr Gott. Wenn nun das Nordreich Israel schon besiegt und verschleppt war und das Exil des Südreiches einige Jahrzehnte später erfolgen würde, so war der Gott Israels dennoch nicht besiegt. Das verdeutlicht das Ergebnis dieser Verhandlung.

Gott redet nicht nur von Rettung, sondern er ist ein mächtiger und handelnder Gott. Auch wenn Gott es zugelassen hat, dass sein Volk besiegt wird, so ist die Rettung des Volkes der lebendige Beweis dafür, dass „ich der Herr bin und außer mir gibt es keinen Retter“.

1.3 Der praktische Bezug

In erster Instanz beziehen sich die betrachteten Aussagen natürlich auf das Volk Juda in der damaligen Situation. Doch auch wir können hier einiges über Gottes unveränderliche Art lernen und zurückschauen, wo wir Gott im vergangenen Jahr vielleicht ganz ähnlich erlebt haben.

a) Gott, der in der Not bewahrt

In der damaligen Situation war die Notlage eine Folge des Gerichts. Doch ohne dass wir bei uns einen Gerichtszusammenhang vermuten oder voraussetzen müssen, kommen auch wir in Notlagen, wo wir Gottes Durchtragen erleben. Zum Beispiel Bewahrung, dass bei einem Verkehrsunfall keine bleibenden Verletzungen aufgetreten sind.

Wie viel mehr gilt die Aussage: „Ich habe dich erlöst, du bist mein!“, auch für uns Christen?!

b) Gott, der aus der Not herausführt

Manche Notlage erstreckt sich über eine lange Zeit. Doch Gott schafft häufig einen Ausweg. Er schafft etwas Neues, wo wir oft vorher gar nicht mit gerechnet haben. Einen neuen Arbeitsplatz nach langer Arbeitslosigkeit zum Beispiel.

c) Gott, der uns die Sünden vergibt

Wie damals beim Volk Israel liegt Gottes Vergebung nicht an uns. Es ist ein Geschenk, das wir unverdient bekommen haben und immer wieder bekommen.

d) Dem alleinigen Gott sei die Ehre

Es ist auch unser Auftrag, von der Größe unseres Gottes Zeuge zu sein. Gott ist immer noch derselbe, mächtige Gott. Gott möchte, dass andere Menschen an uns seine Größe und Macht wahrnehmen. Doch zu Gottes Ruhm gehört auch, dass wir ihn verehren, dafür dass er so genial ist.

2. Mit wem haben wir es zu tun?


3. Worauf wollen wir hinaus?


4. Wie gehen wir vor?

4.1 Einstieg

Zum Einstieg werden die vier Gegenstände Schwimmweste, Blumentopf mit aufsprießender Saat, Schwamm und Krone an einem gut sichtbaren Platz ausgelegt. (Bei einem Kreis evtl. in die Mitte). Zum Beginn liest man die Jahreslosung vor. Danach wird ausgeführt, dass Gott in diesem Jahr viel Neues geschaffen hat (Beispiele aus dem Leben der Gruppe anführen).

Gott hat viel Neues geschaffen. An diesem Abend wollen wir zurückschauen auf das, was Gott in unserem Leben getan hat. Der Zusammenhang, in dem die Jahreslosung von diesem Jahr stand, kann uns dabei eine gute Hilfe sein.

4.2 Textlesung Jesaja 43 und Einführung in den Texthintergrund

Alternativ kann man auch nur in den Hintergrund und Kontext des 43. Kapitels einführen und die Textlesung in Abschnitten bei den folgenden Unterpunkten machen.

4.3 Gott, der in der Not bewahrt

  • Jesaja 43, 1-2

Entweder die Inhalte gemeinsam erarbeiten oder durch eine kurze Andacht vermitteln. Als Symbol zum besseren Merken dient hier die Schwimmweste: Eine Schwimmweste verhindert nicht, dass ich in Seenot gerate und im kalten Wasser schwimmen muss, aber sie verhindert, dass ich untergehe. Weitere Anhaltspunkte zum Inhalt stehen unter 1.2 und 1.3.

Danach schließt sich je nach Gruppe ein gemeinsamer Austausch, ein Kleingruppengespräch oder eine Zeit der Stille an. Beim Austausch oder Kleingruppengespräch geht es darum zu überlegen und zu erzählen, wo Gott einen persönlich im vergangenen Jahr durch Probleme und Nöte hindurchgetragen hat. Um den Abend möglichst abwechslungsreich zu gestalten, wäre bei diesem Punkt das Kleingruppengespräch zu empfehlen. Im Anschluss daran kann sich eine Gebetszeit anschließen, in der man Gott dafür Danke sagt.

Wenn der Austausch vor der ganzen Gruppe erfolgt, kann die erzählende Person sich jeweils das Symbol (hier Schwimmweste) anziehen oder in die Hand nehmen um auch zu zeigen: Das habe ich erlebt.

Liedvorschlag:

Bis ans Ende der Welt

Fear not

4.4 Gott, der aus der Not herausführt

  • Jesaja 43, 3-7; 14-21

Gott schafft einen Ausweg und etwas Neues. Die Vorgehensweise ist hier genau wie bei 4.3.: Zuerst die Andacht oder gemeinsame Erarbeitung und danach die Gelegenheit zu persönlichen Berichten. Wenn man den ersten Austausch in einer Kleingruppe gemacht hat, kann man ihn nun vor der gesamten Gruppe machen. Wieder schließt sich eine Gebetszeit an, um Gott zu danken.

Liedvorschlag:

Gott zeigt mir den Weg

4.5 Gott, der die Sünde vergibt

  • Jesaja 43, 22-28

Gott vergibt uns, egal wie schwer unsere Schuld war. Danach ist unsere Schuld weg. Genauso wie man an einer Tafel nichts mehr lesen kann, wenn man mit einem nassen Schwamm darüber wischt, so endgültig und bedingungslos vergibt uns Gott. Diese Vergebung ist ein Geschenk. Bei diesem Part eignet sich am Besten eine persönliche Zeit der Stille, in der jeder die Zeit hat, Gott Schuld zu bekennen und/oder für die Vergebung und Erlösung ein dickes Dankeschön zu sagen.

Liedvorschlag:

In the light

Du bist mein Gott

Special: Als Zusatz kann man auch „Dissolvo-Papier“ bestellen, das sich in normalem Wasser auflöst. Jeder kann auf solch einen Zettel Schuld und Sünde aufschreiben und ihn nachher in eine große Glasschüssel mit Wasser legen, in der der Zettel und alles was darauf geschrieben war sich auflöst. Tipp: Das Wasser mit Lebensmittelfarbe färben, da es sonst durch die Zettel trüb wird.

4.6 Dem alleinigen Gott sei die Ehre!

  • Jesaja 43, 8-13; 7+21

Gott ist alleine Gott. Ihm gebührt alle Ehre, unser Dank und unsere Anbetung für alles, was er getan hat. Daher kann nun nach dem Input über den Text auch all das Gute, was er uns im letzten Jahr geschenkt hat und noch nicht in einer der anderen Sparten vorkam, erzählt werden. (Selbstverständlich bleibt die Krone dabei liegen und wird nicht vom Zeugnisgeber aufgesetzt.) Zum Abschluss des Abends kann sich gut eine längere Lobpreis- und Gebetszeit anschließen, die gleichzeitig auch den Abschluss bildet.

Liedvorschläge:

Created to worship

You are holy

Lobpreis und Ehre


5. Was brauchen wir?

  • Schwimmweste (zur Not gehen auch Schwimmflügel)
  • Blumentopf mit aufgehender Saat
  • Schwamm
  • Krone
  • evtl. Dissolvo-Papier