Eltern sind k(l)eine Ungeheuer

Ein Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit wird immer wieder mit Fragen besorgter Eltern bombardiert. Hier einige Erfahrungen einer norddeutschen Jugendgruppe, die ein gutes Miteinander zwischen Eltern und Mitarbeitern fördern.
Eltern sind k(l)eine Ungeheuer

Ein Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit wird immer wieder mit Fragen besorgter Eltern bombardiert. Hier einige Erfahrungen einer norddeutschen Jugendgruppe, die ein gutes Miteinander zwischen Eltern und Mitarbeitern fördern.

Elternabend – Klare Absprachen von Beginn an

Rücken Jugendliche aus dem Teenkreis oder Biblischen Unterricht der Gemeinde nach und bringen eventuell noch Freunde mit, macht ein offizieller „Infoabend“ Sinn. Dazu werden alle Eltern eingeladen – auch die, die schon Kinder im Jugendkreis haben. Damit haben alle Eltern den gleichen Stand und ihr spart euch viele Gespräche zwischendurch. Außerdem lernt ihr die Eltern und das Umfeld der Jugendlichen etwas kennen. Bei diesem Treffen präsentiert ihr ihnen eure Arbeit.

Anhand folgender Fragen könnt ihr eure Jugendarbeit skizzieren:

  • Um wie viel Uhr beginnt die Jugendstunde?
  • Welche Inhalte gehören fest zu jedem Abend (Singen/Gebet/Thema/Andacht/Spiele/Essen &Spaß)?
  • Wo liegt euer Schwerpunkt (was ist fester Bestandteil, was wechselt und was ist austauschbar)?
  • Was sind die Ziele eurer Jugendarbeit?

Unterscheidet nicht zu stark zwischen Thema und Rahmenprogramm, denn alles gehört zu einer funktionierenden Jugendarbeit. Macht deutlich, dass alles zu einer zielorientierten Jugendarbeit dazugehört. Ein Jugendlicher, der immer direkt nach der Bibelarbeit abgeholt wird, hat es schwer, von anderen zu lernen, Anteil zu nehmen oder sie überhaupt kennenzulernen. Deshalb ist nicht nur das Thema einer Jugendstunde so wichtig, sondern auch die Zeit vor- und nachher.

Klärt, welche Abholzeit sinnvoll ist:

  • Wann müssen die Jugendlichen spätestens Zuhause sein?
  • Welche Ausnahmeregelungen können getroffen werde?

Da in unserem Konzept der örtlichen Jugendarbeit auch der gemeinsame Besuch von Wochenendfreizeiten und Jugendtagen gehört, erklären wir den Eltern auch, warum solche überregionalen Sachen wichtig sind. Für diese Termine müssen Ausnahmeregelungen getroffen werden.

Transparenz & Ehrlichkeit

Die Eltern eurer Jugendlichen schätzen es, wenn sie wissen, wann was wie läuft. Beschränkt die Information über eure Jugendarbeit nicht nur auf einen Infoabend. Kündigt Aktionen, die in der Jugendarbeit laufen im Gottesdienst an. Gebt einen kurzen Rückblick von Freizeiten oder Jugendtagen, eventuell zusätzlich mit netten Bildern im Gemeindebrief. Nutzt jede Gelegenheit, um eure aktuelle Situation mit allen Chancen und Sorgen weiterzugeben.

Demut und Verständnis

Als Mitarbeiter ohne eigene Kinder im entsprechenden Alter sind Erziehungstipps nur in besonderen Fälle gerechtfertigt. Bleibt im Kontakt mit den Eltern der einzelnen Teens und tauscht die gegenseitigen Eindrücke aus. Dies fördert eine vertrauensvolle Beziehung.

Macht euch bewusst, dass euer Einfluss und Wirkungsgrad am Größten sind, wenn ihr mit den Eltern die gleichen Ziele verfolgt!

Anteil nehmen

Fragt bei Eltern regelmäßig nach, ob Inhalte aus den Gruppenstunden zuhause Thema sind. Wie haben die Kinder nach einem Jugendwochenende / Jugendtage die Schulwoche überstanden? Bietet auch den Eltern an, für konkrete Situationen zu beten – natürlich nur, wenn ihr das auch wirklich macht. Biete besonders bei herausfordernden Umständen konkrete Hilfe an und nehme aktiv Anteil in dem du nachfragst, anrufst oder vermittelst.

Mitarbeit erwünscht

Was können Eltern für euch tun? Fragt doch konkret an, ob sie euch bei konkreten Projekten im Gebet begleiten. Macht deutlich, dass das Elternhaus eine große unterstützende Rolle spielt. Auf -und Abbau bei Veranstaltungen können übernommen werden. Fahrdienste, Essen, Putzen oder auch mal ein spezielles Thema sind nur einige Stichpunkte wo Eltern Aufgaben übernehmen können.