Der vergessene Gott

Vater, Sohn und Heiliger Geist – das ist der dreieinige Gott. In der Praxis ist es oft aber nur der zweieinige Gott: Der Heilige Geist spielt häufig nur …
Der vergessene Gott

Vater, Sohn und Heiliger Geist – das ist der dreieinige Gott. In der Praxis ist es oft aber nur der zweieinige Gott: Der Heilige Geist spielt häufig nur eine untergeordnete Rolle. Warum ist er überhaupt so wichtig? Und wieso braucht man ihn? Was verliert man, wenn es ihn nicht gäbe?

Ohne den Heiligen Geist gäbe es kein Leben

Er ist schon bei der Schöpfung aktiv beteiligt (Gen 1,2). Er „brütet“ über der werdenden Schöpfung und ist damit Mitschöpfer der Welt. Er ist aber auch Schöpfer jedes einzelnen Lebens. Einer der Freunde Hiobs sagt: „Der Geist Gottes hat mich gemacht“ (Hi 33,4). Der Heilige Geist ist also genau so in der Schöpfung aktiv, wie der Vater und der Sohn. Ohne den Heiligen Geist gäbe es weder die Welt noch die Menschen.

Ohne den Heiligen Geist gäbe es keine Bibel

Die Bibel ist nicht nur Werk von Vater und Sohn, sondern geht in besonderer Weise auf den Heiligen Geist zurück. Der Heilige Geist befähigt Propheten zum Reden (2.Petr 1,21). Er treibt sie regelrecht an und leitet sie – genauso wie ein Schiff vom Wind getrieben wird. Die ganze Bibel ist daher eine direkte Folge seines Wirkens. Darum wird sie auch als „inspiriert“ bezeichnet – darin steckt das lateinische Wort für „Geist“. Das kann man wörtlich als „Geist-gehaucht“ übersetzen. Er kann daher mit Fug und Recht als der eigentliche Autor der Bibel bezeichnet werden. So macht es zumindest der Schreiber des Hebräerbriefes. Er zitiert eine Stelle aus dem Alten Testament mit den Worten „Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist“ (Hebr 10,15). Ohne Autor kein Buch, und ohne Heiligen Geist keine Bibel.

Ohne den Heiligen Geist gäbe es kein Verstehen der Bibel

Weil der Heilige Geist der eigentliche Autor der Bibel ist, kann er sie auch am besten erklären. Er kann die Bibel aufschließen und bewirken, dass sie Menschen direkt anspricht. Deshalb sagt Jesus in Joh 16,13: „Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten, denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wir er euch verkündigen.“

Ohne den Heiligen Geist gäbe es keine Wiedergeburt

Ohne den Heiligen Geist wäre es gar nicht möglich, dass jemand Christ wird. Er ist es, der bewirkt, dass ein Mensch „neu geboren“ wird. Dabei ist der Heilige Geist wie der Wind: Man sieht ihn nicht, aber man hört und spürt seine Kraft. Genauso ist es auch bei der Wiedergeburt (Joh 3,8). Wenn jemand zum Glauben kommt, bewirkt der Heilige Geist eine neue Geburt: Die Wiedergeburt. Wenn jemand zum Glauben kommt, ist er oft ganz beGEISTert von Gott und der Bibel – das macht der Heilige Geist. Und wenn jemand zum Glauben kommt, wird er sogar mit dem Heiligen Geist versiegelt (Eph 1,14). Wie ein Brief, auf den ein Siegel kommt. So ein Brief ist dann durch das Siegel geschützt. So ist es auch mit dem Heiligen Geist: Wer mit ihm versiegelt ist, ist durch ihn geschützt. Wer an das Innere will, muss erst am Heiligen Geist vorbei.

Ohne den Heiligen Geist kein Wachstum im Glauben

Der Heilige Geist kann aber auch nach der Wiedergeburt nicht abgeschrieben werden. Er ist genauso wichtig für das Leben als Christ, wie er bei der Wiedergeburt war. Und für das Wachsen im Glauben. Wer versucht, ohne den Heiligen Geist als Christ klarzukommen, den bezeichnet Paulus als „dumm“ (Gal 3,3). Denn der Heilige Geist bewirkt das, was man von einem Christen erwartet, z.B. Liebe, Freude, Geduld, Freundlichkeit, Treue oder Disziplin (Gal 5,22-23). Dabei wirkt er so still, wie bei der Wiedergeburt. Man sieht sein Handeln nicht direkt, aber man erkennt es an den Auswirkungen. Wie eine Frucht langsam aber sicher heranwächst, so wachsen durch den Heiligen Geist nach und nach die Charaktereigenschaften eines Christen.

Fazit

Der Heilige Geist wirkt zwar oft verborgen, aber ohne ihn geht es nicht. Wie stände man ohne ihn da? Die Antwort lautet: Gar nicht. Ohne ihn stände niemand da. Es gäbe keine Welt, keine Menschen, keine Bibel, keine Wiedergeburt und keinen christlichen Charakter.