Der Plan des Meisters - Älteste

Eine Bibelarbeit, die sich mit dem Thema „Älteste“ auseinandersetzt. Was ist überhaupt Ältestenschaft und was haben Jugendliche mit dem ganzen Thema zu tun?
Der Plan des Meisters - Älteste

Worum geht’s?

Gott hat einen Plan mit seiner Gemeinde. Er möchte, dass auch heute noch Gemeinden entstehen und gebaut werden. Darum hat Gott Menschen berufen, ihre Gaben für sein Reich und seine Gemeinde einzusetzen. Wir wollen in dieser Bibelarbeit das Thema Ältestenschaft genauer unter die Lupe nehmen.

Wie gehen wir vor?

Wir möchten zunächst einen Bibeltext erarbeiten, der davon spricht, dass es im Reich Gottes unterschiedliche Aufgaben gibt. Anschließend gehen wir über zu einem Text, den Petrus konkret an Älteste richtet und sie auf ihre Aufgaben hinweist. Danach wollen wir uns die Voraussetzungen für Ältestenschaft anschauen. Dabei ist es wichtig zu beachten, an wem sie ihren Dienst tun und wie sie zur Gemeinde stehen. Zum Abschluss schauen wir, wie aktuell das Thema für Jugendliche ist.

Berufen zum Dienst

Gott möchte, dass wir an seiner Gemeinde mitbauen, darum hat er jeden Menschen mit Gaben ausgestattet. In Epheser 4,11-13 werden wir über einige Dienste im Reich Gottes informiert.

Welche Dienste werden im Text genannt?

4,11:

  • Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten, Lehrer

Wer hat diese Dienste eingesetzt?

4,11:

  • Er hat die einen gegeben zu…; „Er“ bezieht sich auf Vers 10 und dort ist eindeutig Jesus Christus gemeint.
  • Jesus Christus beruft zum Dienst. (vgl. wie Jesus Petrus zum Hirten beruft – Johannes 21)

Wann kann jemand so einen Dienst ausüben?

4,11:

  • Nur wenn Jesus Christus diesen Menschen zu diesem Dienst (be-)ruft; Er hat nämlich dem Menschen diesen Dienst „gegeben“, man kann sich nicht selbst zu diesem Dienst berufen.

Warum gibt es diese Dienste?

4,12:

  • Damit Gläubige gestärkt werden und wachsen können.
  • Damit Gemeinde gebaut wird.

4,13a: 

  • Einheit im Glauben.
  • Volle Erkenntnis von Jesus Christus; gesunde Lehre.

4,13b:

  • Ausgewachsen in Jesus Christus, wie ein Junge als Mann ausgewachsen ist; Christus ähnlicher werden bis hin zur Gleichheit.

Die von Gott gegebenen Gaben und die dazugehörigen Dienste sind also sehr vielseitig. Doch es gibt Dienste, die betont werden und mit welchen eine besondere Verantwortung verbunden ist. Hie zu zählt auch der Dienst als Ältester.

Was ist Ältestenschaft?

Zunächst wollen wir die Bedeutung und die Aufgaben einer Ältestenschaft untersuchen. Hierbei bietet 1. Petrus 5,1-6 die Grundlage.

An wen ist unser Abschnitt gerichtet?

5,1:

  • An die Ältesten (Plural!).

Zu was werden die Ältesten von Petrus aufgefordert?

5,2: 

  • Zum Hirtendienst; zur freiwilligen Aufsicht.

5,3:

  • Vorbilder im Glauben; nicht herrschen.

Wodurch begründet Petrus seine Zurechtweisung?

5,1:

  • Mitältester; Petrus ist einer von ihnen.
  • Petrus ist jemand, der bei dem Tod und bei der Auferstehung Jesu mit dabei war.

Was bedeutet das Wort „Ältester“?

5,1:

  • Das Wort „Ältester“ („presbyteros“) betont die geistliche Reife des Gläubigen.

Was bedeutet es, als „Hirte“ zu fungieren?

5,2:

  • Schafe hüten; Hirte („poimen“ – wird auch als Pastor übersetzt) betont die Verantwortung der Seelsorge gegenü- ber den Gläubigen.

Was bedeutet das im Text benutzte „Aufsicht üben“?

5,2: 

  • Aufseher („episkopos“ – wird auch als Bischof übersetzt), es betont die Verantwortung gegenüber Gott und die Leitung der Gemeinde.

Die drei Begriffe werden äquivalent benutzt und stehen für ein und dasselbe, wollen aber jeweils die unterschiedlichen Aufgaben eines Ältesten beto- nen. (Das heißt, das Ältestenamt umfasst auch das Pastoren- und Bischofsamt.)

Welche Verheißung liegt in dem Ältestendienst?

5,4:

  • Sie erhalten eine Krone für ihre Arbeit, eine, die unvergänglich ist; etwas Ewiges.
In dem Text werden Strukturen der Unterordnung beschrieben. Versucht eine Übersicht dazu zu erstellen.

5,4.6:

  • Oberhirte – Jesus Christus

5,5:

  • Älteste

5,5a:  

  • Jüngere (d.h. geistlich jüngere)

5,5b:

  • Und die gegenseitige Unterordnung

Was schlussfolgerst du aus diesem Schema? Oder was sagt dir die Übersicht?

Eine Gemeinde ist gekennzeichnet von Unterordnung. Jeder Gläubige hat sich den Ältesten unterzuordnen. Diese wiederum müssen Verantwortung für ihre Arbeit vor Gott ablegen und müssen sich somit ihm unterordnen. Das heißt: Gemeinde funktioniert nur durch Unterordnung (Vgl. Ehe).

Die Voraussetzungen für Ältestenschaft

Als nächstes wollen wir schauen, welche Voraussetzungen an einen Gläubigen gestellt werden, der ein Ältestenamt ausüben möchte.

Hierzu lesen wir 1.Timotheus 3,1-7. (Es bietet sich eine Gruppenarbeit an.)

Warum ist es gut, nach dem Ältestenamt zu streben?

3,1:

Es ist eine vortreffliche/vorzügliche Tätigkeit.

Was bedeuten die einzelnen Voraussetzungen?

Untadelig:     Ohne Tadel; Es gibt keinen Grund zur Klage gegen ihn.

Mann einer Frau:   Meint aber nicht nur eine Frau zu haben, denn das wird von jedem Gläubigen verlangt, sondern seiner Frau völlig hingegeben zu sein. Man soll nur auf sie fixiert sein – das impliziert sexuelle Reinheit.

Nüchtern:     Das bezeichnet mehr als nur nicht betrunken zu sein. Es bedeutet vielmehr eine geistliche Klarheit und Urteilsvermögen zu besitzen.

Besonnen: Steht für Disziplin und die Einhaltung der eigenen Prioritäten.

Sittsam:     Das griechische Wort ist „kosmios“, was von dem Wort „kosmos“ abstammt. Kosmos bedeutet ge- ordnet. Daher soll ein Ältester einen geordneten Lebensstil an den Tag legen. Das Gegenteil davon wäre Chaos.

Gastfrei:     Im ersten Moment könnte man meinen, es geht nur um Gastfreundlichkeit. Es heißt aber noch viel mehr: Liebe zu Fremden.

Lehrfähig:     Das ist die einzige zusätzliche Voraussetzung, die ein Ältester gegenüber den Diakonen erfüllen muss.

Kein Trinker: Bedeutet wörtlich „beim Wein sitzend“.

Kein Schläger: Wer mit seinen Fäusten Konflikte regelt, kann nicht Ältester sein. Ein Ältester muss einen kühlen Kopf bewahren.

Nicht nach schändlichen Gewinn strebend: Gleichbedeutend zu nicht geldliebend

Milde: Gemeint ist, rücksichtsvoll und gnädig zu sein. Durch seine Position geschieht es schnell, dass kritisiert wird und dass sich einige über ihn aufregen werden. Nun muss er fähig sein, unrechte Dinge vergeben zu können, damit er befreit seinem Dienst nachgehen kann.

Nicht streitsüchtig: Genauer „den Frieden liebend“. Das ist jemand, der versucht, Uneinigkeit und Streit aus den Weg zu räumen und eine Atmosphäre der Harmonie fördert. Ein Ältester muss Friedensstifter sein.

Nicht geldliebend: Ist jemand, der nicht versucht sich persönlich zu bereichern.

Dem eigenen Haus gut vorstehen: Auch wenn Mann und Frau im Haushalt unterschiedlichen Aufgaben zukommen, so muss trotzdem der Mann die Leitung des Hauses haben. Denn er muss dafür vor Gott Rechenschaft ablegen. Wenn er sein eigenes Haus nicht gut (oder besser: exzellent) leiten kann, wie soll er erst eine ganze Gemeinde gut leiten können? Im Kleinen zeigt sich schon, ob man ihn über Größeres einsetzen kann.

Kinder mit aller Ehrbarkeit in Unterordnung hält: Auch seine Kinder, falls er welche hat, müssen ihn als Person respektieren und ihm gehorchen. Und die Kinder müssen den Eltern „alle Ehre machen“.

Kein Neubekehrter: Das Gegenteil meint einen reifen Christen im Glau- ben. Er muss ein Maßstab in Bezug auf Reife für die anderen Christen sein. Ein junger Christ kann alle anderen Führungsqualifikationen für die Ältestenschaft erfüllt haben und doch darf er das Amt nicht besetzen, weil er im Glauben zu jung ist. Denn hier wird davor gewarnt, dass so eine hohe Position in- nerhalb der Gemeinde schnell zu Stolz führen kann. Natürlich variiert der Maßstab von geistlicher Reife von Gemeinde zu Gemeinde.

Ein gutes Zeugnis vor denen, die draußen sind: Auch außerhalb der Gemeinde muss ein Ältester einen guten Ruf besitzen. Über ihn darf kein übles Gerede im Umlauf sein.

Es ist gut, wenn sich die Jugendlichen selber Gedanken zu den einzelnen Voraussetzungen machen. Aber es kann hilfreich sein, dass man Wörterbücher, Bibellexika, Konkordanzen und andere Bibelübersetzungen zur Verfügung stellt, damit sie die Begriffe gut erarbeiten können, zumal einige der Begriffe in unseren heutigen Sprachgebrauch nicht mehr verwendet werden.

Wichtig: Die Gedanken und Erläuterungen zu den Qualifikationen eines Ältesten lehnen sich stark an das Buch „lebendige Gemeinde“ von John MacArthur an.

Warum muss ein Gläubiger so viele Voraussetzungen erfüllen, um Ältester sein zu können?

  • Weil ein Ältester ein Vorbild für die Gläubigen und Außenstehenden sein soll.
  • Genau wie wir, haben auch Älteste ihre Schwachpunkte. Nur ein vollkommener Mensch kann nicht fallen (Jakobus 3,2). Darum muss ein Ältester fähig sein, den Fallstricken des Teufels auszuweichen.

Älteste und die Gemeinde

Jetzt geht’s um das Verhältnis zwischen den Ältesten und der Gemeinde. Schon in 1. Petrus 5,1-6 haben wir gemerkt, dass sich die Gemeindemitglieder den Ältesten unterzuordnen haben.

Dazu wollen wir Hebräer 13,7u.17 lesen.

Wie werden in diesen Texten Älteste vorgestellt?

13,7b:

  • Vorbilder des Glaubens;

13,17: 

  • Sie sind verantwortlich für die Gläubigen und sie müssen Rechenschaft vor Gott für sie ablegen.

Welche Anweisungen gibt der Schreiber des Briefes an die Gemeinde?

13,7a:

  • Sich an die Leiter erinnern;

13,7b:

  • Nachahmung ihres Glaubens;

13,17a:

  • Gehorsam gegenüber ihnen;

13,17b:

  • Man soll es ihnen nicht so schwer machen.

Hast du eine Vorstellung, warum hier der Gehorsam und die Nachahmung so betont werden?

  • Weil das die Prinzipien für die Nachfolge sind, die auch Jesus an uns stellt.

Wen ahmst du zurzeit nach? Wer ist dein Vorbild?

  • Oft ist es ja so, dass Jugendliche vielen (weltlichen) Idolen nachjagen, aber hier bekommen wir die Sicht, dass wir unsere Ältesten nachahmen sollen.

Bedeutung der Ältestenschaft für uns als Jugendgruppe

Nun ist es auch wichtig danach zu fragen, was dieses Thema mit uns als Jugendgruppe zu tun hat.

Welche Folgen hat das Prinzip von Ältestenschaft und Leitung auf unsere Jugendgruppe?

  • Gott hat die Leitung der Gemeinde den Ältesten anvertraut. Auch wir stehen unter ihrer Leitung und müssen uns ihnen unterordnen.
  • Wir sollen sie nachahmen.

Wichtig für die Jugendlichen ist nun, ihnen einen praktischen Bezug zu dem Thema Ältestenschaft zu geben.

Wie können wir die Ältesten bei ihren Dienst unterstützen? Was können wir ihnen Gutes tun?

Bei der Frage können die Jugendlichen mal richtig kreativ werden und sich einmal Gedanken machen, wie sie die Ältesten ermutigen bzw. ihnen dafür danken, dass sie ihren Dienst tun.

Aber eine der wichtigsten Sachen, die ich noch anmerken möchte, ist das Gebet für die Ältesten. Es ist wichtig für sie zu beten, weil Satan gerade die Menschen zu Fall bringen will, die eine hohe Verant- wortung tragen.

Betest du regelmäßig für deine Ältesten? Unsere Ältesten haben unsere Gebete nötig!