Der Gala-Abend

Viele kennen das Problem: Die Jugendgruppe bekommt Nachschub aus einem anderen Kreis der Gemeinde. Dann stellt man sich die Frage: „Wie können wir den …
Der Gala-Abend

Viele kennen das Problem: Die Jugendgruppe bekommt Nachschub aus einem anderen Kreis der Gemeinde. Dann stellt man sich die Frage: „Wie können wir den Wechsel optimal begleiten und die vorhandenen Berührungsängste möglichst schnell abbauen?“

In Rendsburg standen wir genau vor diesem Prozess und schildern einmal, wie wir als Jugend versucht haben den „Neuen“ aus dem biblischen Unterricht den Einstieg in unsere Jugend so leicht wie möglich zu machen.

Als der biblische Unterricht vor den Sommerferien mit einem Gottesdienst endete, überreichten wir den sechs Teens als Geschenk einen Gutschein. Nicht irgendeinen Gutschein, sondern eine Einladung zu einem 5-Gänge- Gala-Menü. Koch, Kellner und Bedienung mit allem was dazu gehört, übernahmen wir als Jugend. Es sollte aber nicht nur ein Essen werden. Wir hatten uns mehrere Ziele mit diesem Galaessen gesteckt.

  • Wir wollten einen offiziellen Start in unsere Jugend geben.
  • Wir wollten den „Neuen“ eine Chance geben, uns Jugendliche kennen zu lernen – Jeder unserer Gäste hatte einen eigenen Kellner an seiner Seite. So konnten kleine Verbindungen hergestellt werden.
  • Wir wollten einfach miteinander ins Gespräch kommen – ungezwungen und in entspannter Atmosphäre.
  • Die Teens sollten an diesem Abend besonders spüren, dass sie uns wichtig sind.
  • Es sollte ein besonderer Abend sein, ohne auf die „normalen“ Elemente einer Jugendstunde (Lieder / Gebet / Bibelarbeit) zu verzichten.

Dann war es soweit…

Der Jugendraum wurde ein Festsaal mit einer langen Tafel.

Es wurde dekoriert und der Besteckschrank der Gemeinde geplündert. (Bei 20 Leuten und 5 Gängen kam da einiges an Messern und Gabeln zusammen.)

Es gab eine extra Getränkekarte mit 26 Getränken zur Auswahl. Der Haken an der Karte war, dass man die Getränke nur nach Farben bestellen konnte und so nie sicher war, ob bei „Getränk Orange“ nun Karottensaft oder Orangensaft serviert wurde. Ein spezieller Kellner war nur für die Getränke zuständig. Da man die einzelnen Farben auch mischen konnte, hatte er immer einen großen Zettel für die Bestellung dabei (besonders beliebt waren die Mischungen schwarz / rot / gold oder himbeerrot mit waldgrün).

Unsere hohen Gäste trafen ein. Alle hatten sich an die Garderobenordnung gehalten.

Nach einer Begrüßungsrede wurden Ablauf des Abends und Menüplan erklärt. Zu jedem neuen Gang änderte sich der Stil der Hintergrundmusik und die Kellner stellten jedes Gericht vor.

Als auch der letzte Gang verspeist und alle Farben der Getränkekarte durchprobiert waren, gab es eine kleine Pause. Danach begann die Jugendstunde. Natürlich war es keine Pflicht da zu bleiben – aber es war sehr schön, dass alle blieben. Nach dem Singen und der Gebetszeit wurde das Thema „Gala-Essen und Feiern“ mit dem Gleichnis vom Hochzeitsmahl (Matthäus 22,1-14) wieder aufgegriffen. Auch bei der Bibelarbeit hatten wir bewusst interaktive Elemente eingebaut, um die jungen Leute einzubeziehen.

Der Abend klang gemütlich bei einem letzten Getränk aus. Überstunden machten an diesem Abend lediglich die Tellerwäscher.

Dieses Gala-Menü ist natürlich keine Garantie, dass der Integrationsprozess gelingt. Allerdings war es ein Versuch und ein kleiner Baustein zu dem wichtigen Anliegen, junge Leute aus der eigenen Gemeinde für den Jugendkreis zu gewinnen.

Weitere Bausteine ergänzen unser Anliegen:

  • ein gemeinsames Treffen, um verschiedene PC-Spiele auszuprobieren
  • ein gemeinsamer Weihnachtseinkauf und Besuch eines großen Weihnachtsmarktes in Lübeck oder Hamburg

Denn nur wenn regelmäßig und konkret daran gearbeitet wird, machen diese Bausteine einen Sinn.

Wenn ihr Erfahrungen mit weiteren Bausteinen oder Fragen zu dem 5-Gänge-Gala-Menü habt, meldet euch doch einfach bei m.bartsch@christ-online.de