Das Weihnachtsanspiel

Ein Theaterstück über die Planungen für ein Weihnachtsanspiel.
Das Weihnachtsanspiel

Personen

  • Jugendleiter (JL) und seine Frau
  • 7 Leute aus der Jugend

Requisiten

  • Sitzgruppe
  • Tisch
Szenenwechsel jeweils durch Ausblenden des Strahlers 

Szene 1:

Jugendleiter und seine Frau sitzen im Wohnzimmer.

Frau: Und? Gibt’s was Besonderes heute beim Leitungskreis?

JL: Nicht dass ich wüsste. Wahrscheinlich wird wieder gefragt, wer denn die Heiligabendstunde übernimmt…

Frau: Sagt mal, wie fändet ihr es eigentlich, wenn ihr als Jugend das…

JL: Ja. Warum eigentlich nicht?! Fänd ich auch. Ich kann die Brüder ja mal fragen.

Szene 2:

In der Jugend.

JL: Was hieltet ihr eigentlich davon, wenn wir als Jugend die Heiligabendstunde gestalten würden? Also die Brüder hätten nichts dagegen…

Sarah: Oah schön! So mit Anspiel und so?! Und Jannick könnte Klavier spielen.

Robin: (reibt sich die Hände) Ich liiiebe die Schauspielerei!

Lisa: Ja, wir müssen uns was richtig Gutes ausdenken.

Philipp: So mit Lichteffekten und Beamer.

Jacky: Ja, und alles toll schmücken.

Robin: Auf jeden Fall machen wir ein Anspiel!

Lisa zupft Jana in den Haaren rum.

Lisa: Und Jana ist ein Engel.

Bennett: Quatsch! Die ist ein Schaf.

Jana schmeißt ein Kissen nach Bennett

Jana: Wenn ich ein Schaf bin, bist du der Esel.

JL: Jetzt mal Ernst.

Jannick: (zum JL) Okay, du bist Josef.

JL: Ach, ich bin doch viel zu alt für’n Josef. Und glaubst du vielleicht, ich würde mich da vorne noch hinstellen? Nee nee, das sollen mal die Jüngeren machen.

Tobi: Ich finde, das muss überhaupt nicht so etwas Supertolles sein. Hauptsache, es kommt rüber, was wir sagen wollen.

Allgemeine Zustimmung

ER machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an…Philipper 2,7

JL: Letzten Sonntag in der ersten Stunde, hat mich ein Vers so…, ja: so richtig umgehauen: ER machte sich selbst zu nichts. Ist das nicht… ja, einfach unfassbar: ER machte sich selbst zu nichts.

Sarah: Ja, damit hätten wir doch schon unser Motto: ER machte sich selbst zu nichts.

Wieder allgemeine Zustimmung

Lisa: Dazu passen aber keine Lichteffekte.

Robin: Ist auch schwer, das in ein Anspiel zu bringen.

JL: (mehr zu sich selbst) ER machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an…

Philipp: Man könnte einen König darstellen, der seine Krone und sein Gewand ablegt und Arbeitersachen anzieht…

Jannick: Ja, schon richtig. Aber meinst du, das kann das ausdrücken, dass der Sohn Gottes – ich meine: Er ist ja mehr als ein König! – wie sehr er sich erniedrigt hat, als er Mensch wurde?

Pause. Betretenes Schweigen.

Jacky: Auf jeden Fall müssen wir die Weihnachtsgeschichte lesen!

JL: Ja, genau. Sarah, liest du sie mal vor, und wenn jemanden was einfällt, was man dazu bringen könnte, unterbricht er einfach.

Sarah: Okay. Ab wo? (Alle blättern in ihren Bibeln) Lukas 2 bis Vers 20, oder? Also gut: „Es geschah aber in jenen Tagen…“

Sarah liest bis Vers 5

Bennett: Steht in Lukas gar nicht, dass der Heilige Geist den Herrn Jesus gezeugt hat?

Tobi: Doch, aber schon in Kapitel 1. Lies weiter, Sarah.

Sarah liest bis Vers 7

Lisa: Halt mal: Das passt doch schon zu unserem Thema „Er machte sich selbst zu nichts“: Gottes Sohn kommt in einem Stall zur Welt.

Robin: Ja, das ist Wahnsinn. Aber trotzdem schon so, ja: irgendwie so abgegriffen.

Jannick: Man müsste versuchen darzustellen, dass vielleicht schon mal eine Sklavin ihr Kind in einem Stall geboren hat. Aber bestimmt nicht die Mutter eines zukünftigen Königs.

Bennett: Ja, und hier wird mehr als ein zukünftiger König geboren. Hier kommt der einzige Sohn des lebendigen Gottes zur Welt.

Jana: So was kann man gar nicht darstellen!

Jacky: Lies mal weiter, vielleicht finden wir ja noch was.

Sarah liest bis Vers 11

Tobi: Ja, das müsste man hervorheben, dass die Engel ihn „Christus, der Herr“ nennen.

Philipp: Okay, Jana ist der Engel.

Robin: Engel sind in der Bibel nie weiblich. Hast wohl nicht aufgepasst im Bibelunterricht, was?!

Philipp: Jetzt halt die…

JL: Lassen wir das besser und lesen erst mal weiter.

Sarah liest bis Vers 20

JL: Irgendwie weiß ich nicht, wie man den Leuten, die am Heiligabend da sitzen – vor allem, wie man den Fremden das klarmachen soll, welche Tragweite in diesen sechs Worten liegt: ER machte ich selbst zu nichts.

Jannick: Vor zwei Jahren hatten wir vor Weihnachten doch mal die „Vorweihnachtsgeschichte!“

Robin: Die was?!

Philipp: Die Vorweihnachtsgeschichte! Hast wohl nicht aufgepasst im Bibelunterricht, was?!

Robin: Sehr witzig! Und was war mit dieser Vorweihnachtsgeschichte?

Bennett: Weiß auch nicht mehr so genau. Aber das war doch, wie es eigentlich zu Weihnachten kam.

JL: Ja, genau. Erst haben wir Sprüche 8 gelesen, dass der Herr Jesus Schoßkind bei seinem Vater im Himmel war. Warte mal…

JL liest Sprüche 8,25-30

Robin: Und was hat das damit zu tun, wie es zu Weihnachten kam?

JL: Ja, als Gott den Plan hatte, die Erde und die Menschen zu schaffen, hat er schon erkannt, dass die Menschen ihren eigenen Willen missbrauchen und auf den Teufel hören würden. Er wusste, dass er sie würde verdammen müssen, wenn nicht sein Sohn schon damals – vor unserer Zeit – gesagt hätte…

Tobi: „Siehe ich komme! Um deinen Willen, oh Gott zu tun!“

Philipp: Du kennst dich ja aus!

Tobi: Haben wir letzten Sonntag noch in der ersten Stunde gelesen.

Sarah: Also, das müsste man jetzt wirklich in das Anspiel bringen, dass der Herr Jesus schon damals im Himmel gesagt hat, dass er einmal kommen würde, um – wie heißt es da? – um Seinen Willen zu tun.

Jannick: Ja, und Gottes Wille ist es, dass alle Menschen gerettet werden.

Bennett: Und er hat alles getan, dass sie gerettet werden können. Man, wie macht man das den Leuten nur begreiflich?!

JL: Weiß auch nicht. Echt nicht. Wisst ihr was, ich glaube? Ich glaube, wir kommen heute nicht weiter. Am besten, es betet noch einer mit uns und dann singen wir noch ein Lied.

Allgemeine Zustimmung

JL: Herr Jesus, wie können wir den anderen nur klar machen, dass du, der Sohn Gottes, dich selbst zu nichts gemacht hast? Wir können es ja selber nicht fassen! Bitte hilf doch, dass am Heiligabend uns allen das Herz dafür aufgeht. Amen.

Alle Amen.

Jannick: Sollen wir „Gott wurde arm für uns“ singen?

Jannick geht zum Klavier. Einer öffnet die PowerPoint mit dem Liedtext und wendet sich an das Publikum

Jannick: Singt ihr mit?